Es war einmal ein kleines Einhorn. Sein Name war Freddy. Freddy war schon 10 Monate alt und endlich bereit für die Einhornschule. Jedoch freute er sich kein bisschen darauf, denn Freddy war anders als die anderen Einhörner... Er war das einzige Einhorn ohne Horn.
Im Einhornkindergarten störte das kein Fohlen, doch jetzt wo alle Einhörner größer geworden sind und auch verstehen, dass mit Freddy etwas nicht stimmt, überkam ihn die Angst vor der Einschulung.
Seine Eltern - Einhornmama Mary und Einhornpapa Ferdinand - versuchten ihrem Sohn die Angst zu nehmen, indem sie zu ihm sagten, er solle die Meinung der anderen nicht zu sehr an sich ranlassen, er solle sie entweder ignorieren oder sich wehren.
Das merkte sich das kleine Einhorn.
Also los ging es zur Einhornschule, vor der Freddy zwar weniger Angst hatte, aber dennoch eine immer größer werdende Nervosität spürte, je näher er der Schule kam, zu der ihn seine Eltern am ersten Tag - die Einschulung - brachten.
An der Schule angekommen tummelten sich schon unzählige Einhornkinder mit ihren Eltern auf dem Schulhof, welcher aus einer riesigen, saftigen grünen Wiese mit einem kleinen See an der Ostseite bestand.
Begeistert und plötzlich furchtlos schaute sich Freddy um und zog den wohlwollenden Duft der Lilien, die sich am See befanden durch seine Nüstern.
Plötzlich rempelte ihn ein spielendes, galoppierendes Einhornkind an, was dafür sorgte, dass Freddy stolperte und zu Boden fiel.
Sofort lief das Einhornkind, welches für den Unfall verantwortlich war zu ihm, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei.
Freddy wollte gerade etwas darauf antworten, während er aufstand, da fing das Einhornkind vor ihm zu prusten an.
Es kriegte sich gar nicht mehr ein.
Beschämt und mit den Tränen kämpfend galoppierte Freddy zu seinen Eltern, die sich gerade mit anderen Einhorneltern und einer Lehrkraft unterhielten.
Die Mutter fragte, was denn los sei, da spuckte Freddy ihr sein Herz aus und die Mutter meinte nur, er sei jetzt ja schon ein großes Einhorn und müsse lernen, damit umzugehen und darüber hinwegzukommen.
Freddy schluckte schwer bei den Worten seiner Mutter, nickte aber nur brav, bevor er sich zu einem alleinstehenden Baum, abseits der Menge aufmachte.
Als die Einschulung zu Ende war, bei welcher es noch mehrfach zu Hänseleien und fiesen Sprüchen kam, war Freddy einfach nur froh, wieder bei sich daheim, in Sicherheit, zu sein.
Dann dachte er an den nächsten Tag und erinnerte sich daran, dass er morgen zur Schule musste.
Er fing erneut an, mit den Tränen zu kämpfen, von welchen er am heutigen Tag schon einige vergoss.
Nahezu sein ganzes Gesichtsfell war von den Tränen durchnässt.
Er brauchte lange zum Einschlafen, doch hatte er gerade seine Augen zugemacht, musste er schon wieder aufstehen - so wirkte es für ihn.
Mühselig schleppte sich Freddy zur Schule, nachdem er seine Eltern vergebens darum gebeten hatte, zu Hause bleiben zu dürfen.
Und kaum kam er an der Schule an, ging es erneut los. Und am nächsten Tag genauso und immer so weiter.
Nach circa vier Monaten machte es Freddy nicht nur unfassbar traurig, sondern auch wütend.
Also fasste er sich einen Entschluss, er musste etwas unternehmen.
Er schabte seinen Kopf an einem spitzen Stein etwas auf, bis das Blut etwas hinuntertropfte und versuchte, einen angespitzten, trichterförmigen Stock darin zu befestigen.
Beinahe schrie er vor Schmerzen, doch er hörte nicht auf, bis der Stock hielt.
Etwas wackelig auf den Beinen und einigen Schwindelgefühlen, schleppte sich Freddy wieder zur Schule, in der Hoffnung nun anerkannt und akzeptiert zu werden.
Jedoch half der Stock nicht viel, er löste nur noch mehr Hänseleien, Beleidigungen und sogar physische Angriffe aus.
Mittlerweile war Freddy emotional schon so tief gesunken, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah.
Er schnappte sich ein Seil von der Turnkoppel und rollte einen großen Felsen in Richtung See.
Selbst band Freddy sich daran fest und sprang in das kalte Nass, welches das Letzte war, das sein wunderschönes, weißes, strahlendes Fell je spüren wird.
Am nächsten Tag fand man heraus, was Freddy zugestoßen war und alle weinten miteinander um ihn.
Das Einhornkind, welches ihn am Tag der Einschulung anrempelte und der Auslöser für alles war, gab zu, dass er neidisch auf Freddys wunderschönes Fell war, wogegen er selbst nur ein langweiliges Braun besaß - so wie alle anderen Einhörner auch.
Auch sie gaben ihren Neid zu.
Nunja, rückgängig gemacht werden konnte es nicht, es konnte in Zukunft nur besser gemacht werden.
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Diese Geschichte soll zeigen, dass jeder irgendwo etwas Wunderschönes in sich trägt.
Man muss nicht mit dem Strom mitgehen, um etwas Besonderes zu sein - im Gegenteil!
Haben andere etwas, was du nicht hast, alle anderen aber schon, zeige ihnen, was du hast und ihnen fehlt und lass dich niemals von Mobbing unterkriegen.
Du bist wundervoll, so wie du bist!
LIEBE AN ALLE, DIE SIE BENÖTIGEN - ODER AUCH NICHT BENÖTIGEN :D
ciao~
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Kindheitsgeschichten
RandomIn diesem Buch fasse ich zusammen oder schreibe ich Geschichten aus, die ich in meiner Kindheit verfasst und erfunden habe. Viel Spaß mit meiner überaus weitgehenden Fantasie und hütet euch vor dem übelsten Cringe.