Kapitel 3 Lydia

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Ich lag in meinem Bett starrte an die Decke, welche mit von mir geschossenen Landschaftsbildern und Bildern von meinen Freunden und mir geschmückt war. Ich tat das was ich oft tat. Nachdenken. Ich hörte eine meiner vielen Playlist an, ich hatte für wirklich alles eine Playlist erstellt; Sehnsucht, Party, Errinerung, gute Laune, Entspannung... Und vieles vieles mehr. Heute; meine absoluten Lieblingslieder. Es lief gerade das Lied Traveler von Luca Aprile. Dieses Lied weckte in mir die Reiselust; ich wollte die ganze Welt sehen, alleine oder mit meinen Freunden oder irgendwann mit meinem Freund fremde Orte erkunden oder Roadtrips durch fremde Länder machen. Ich war schon viel in der Welt rumgekommen; Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, New York, Mexico, Berlin und viele andere Städte und Länder, doch ich will selbstständig und losgelöst von meinen Eltern meine eigenen Abenteuer erleben und Erfahrungen sammeln. Ich will auf den Reisen nicht nur ein X beliebiger Tourist sein, ich will mit den Menschen dort in Kontakt kommen und mehr über sie und ihre Kultur erfahren. Ich will Freunde finden, Spaß haben, Leben. Ich will mein Leben in vollen Zügen genießen. Frei sein.

Dieses Lied beschreibt so viele meiner Sehnsüchte, ich würde am liebsten die Person sein, über die das Lied gesungen wird. Ich möchte alles sehen und doch gleichzeitig eine Person und ein Zuhause haben zu dem ich gerne und immer zurückkehre. Das Internat ist zwar jetzt seit einem Jahr mein Zuhause und ich habe viele Freunde, doch ich bin trotzdem allein und lasse niemanden ganz an mich ran ich bin für alle die fröhliche, zuverlässige , fleißige und freundliche Lydia, aber niemand kennt mich wirklich. Niemand hat eine Ahnung davon, was in mir vor sich geht, weder meine Eltern noch meine Freunde und erst Recht nicht meine Lehrer.

So liege ich noch eine Weile in meinem Bett und starre an die Decke und Lobe mich insgeheim für meine gute Idee mit den Bildern an meiner Decke. Ich konnte wenn ich, wie so oft, in meinem Bett lag und wieder nachdachte oder einfach nur Musik hörte einfach in meinen Errinerungen verschwinden und an den Moment der Aufnahmen zurück denken.

Nach einer Weile schweiften meine Gedanken, von meinen Zukunftsplänen zur Klassensprecher-Wahl. Sollte ich mich aufstellen lassen? In den Augen meiner Mitschüler war ich die perfekte Klassensprecherin. Ich war vertrauenswürdig, konnte mich durchsetzten, konnte Verantwortung übernehmen, war fleißig und kompetent, außerdem Verstand ich mich eigentlich mit allen aus meiner Klasse. Dass sie mich als Klassensprecherin haben wollten gefiel meinem Ego natürlich, aber wollte ich das wirklich? Denn das Amt des Kkassensprechers bedeutete hier in Rosewood sehr viel und war ein großes Privileg. Man war nicht nur während der Unterrichtszeit für seine Mitschüler die Ansprechperson, sondern 24/7, da die Schule gleichzeitig auch unser Zuhause war. In den Aufgabenbereich des Klassensprechers fiel nicht nur die Aufgabe als Ansprechpartner man war auch Organisator eines von der Klasse ausgewählten Projektes oder einer Aktion für die ganze Schule. Diese Aktionen oder Projekte fanden meist an Wochenenden oder Feiertagen statt. Letztes Jahr zum Beispiel hatten die Klassensprecher meiner Klasse ein Schwimmtunier mit anschließender Poolparty in unserer großen Schwimmhalle veranstaltet. Die Klassensprecher gehörten automatisch zur SMV und müssen dort auch einige Aufgaben erledigen. Also war das Amt das Klassensprechers nicht ein Titel für den man nichts machen musste. Es war extrem viel Arbeit. Ich wusste nicht ob ich mir neben dem Lernen und meinen Hobbys auch noch Zeit für die SMV opfern wollte. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte, also quälte ich mich widerwillig aus meinem Bett und tappte barfuß durch mein Zimmer zu meinem Schreibtisch ließ mich dort nieder, knipste die Schreibtischlampe an holte mit geübten Handgriffen einen Collegeblock aus einer der perfekt geordneten Schubladen und griff einen Kulli aus der dafür vorgesehenen Halterung. Ich fing an zuschreiben:

KLASSENSPRECHERIN

Pro:

- Ansehen, Respekt

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 17, 2020 ⏰

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