Kapitel 2

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„Guten Morgen, Partymaus! Und hast du gestern noch gefeiert?", Papas Stimme ertönte aus der Küche nebenan so plötzlich, dass ich vom Sofa fiel.
„Da ist wohl jemand noch nicht ganz wach, was?", das war Mama. Sie sind das perfekte Paar und haben die tollsten Kinder der Welt, meinen Bruder und mich. Theoretisch ist niemand mit irgendjemandem verwandt. Mein Bruder ist momentan bei der Armee und eigentlich der Neffe meiner Mama, seine Eltern sind bei einem Autounfall verunglückt und ich bin adoptiert.

„Ich bin wach! Ich hab gestern nur ein wenig Musik gehört, also wieso beschwert ihr euch, wie war es eigentlich gestern Abend?"
„Also zuerst einmal es war ein sehr unterhaltender Abend und zweitens du hast wohl nicht nur ein wenig Musik gehört, wir haben nämlich einen Anruf bekommen!" Na klar, was anderes als dramatischen Humor kannte ich von meinem Vater gar nicht.
„Ach, wirklich? Von wem denn?", lachte ich.
„Die Queen hat angerufen und gefragt, weshalb sie nicht zur Party eingeladen wurde."
„Oh also wolltest du eigentlich zu Hause bleiben, Schatz." Jetzt konnten wir alle nicht mehr, meine Mama hat mir den letzten Rest mit der Aussage gegeben.
Wir frühstückten gemeinsam, mein Vater holte noch das Geschirr aus dem Auto und meine Mama schrieb eine Einkaufsliste. „Wie sind unsere Nachbarn?", fragte ich nach einer Weile.
„Ich finde sie sind sehr freundlich. Ach ja und bevor wir's vergessen, wir haben ihre Familie für heute Abend eingeladen. Dein Vater und ich gehen nachher noch einkaufen", teilte mir meine Mama mit und schenkte Kaffee ein, „hast du dein Zimmer schon hergerichtet, oder warst du nur am Feiern?"
„Haha witzig Mama. Ich habe ein paar Sachen ausgepackt bin aber nicht sonderlich weit gekommen. Wo ist eigentlich die Kiste von Jeff, er hat mir gesagt ich darf seine Sachen und so aufbauen."
„Müsste noch draußen sein oder im LKW, der kommt übrigens um vier Uhr." Ich nickte.
„Obwohl...eigentlich könnte ich ja hierbleiben, dann kümmere ich mich um den Umzugswagen, Schatz."
„Dann gehe ich solange das Essen kaufen und fang gleich an zu kochen", meinte Papa und griff wieder nach den Autoschlüsseln. Bevor sie mir noch irgendwelche Aufgaben aufgeben konnten verdrückte ich mich in mein Zimmer und rief Jeff an.
Auf dem Bett schaltete ich den Laptop an und wartete darauf, dass Jeff abnimmt und sein Gesicht tauchte einige Sekunden später auf.

„Heyy, wie geht's euch?"
„Gut gut und dir? Ich soll dir von Mama und Papa ausrichten, dass du uns was schuldig bist, wenn wir dein Zimmer einrichten sollen."
„Ja ja ist gut, hätte mich gewundert, wenn du einmal etwas aus Höflichkeit für deinen großen Bruder tun würdest."
„Was?! Also bitte, tue nicht so als wäre ich nicht deine Lieblingsschwester!"
Im Hintergrund konnte ich Jeffs Kollegen umherlaufen sehen.
„Du bist meine einzige Schwester, Edeline!" Er lachte und wie auf Kommando tauchten seine Kollegen neben ihm auf. „Lin! Hey, was läuft?" „Wie ist euer Haus, ist es groß?" „Gibt's Mädchen in der Nähe?" Mein Bruder boxte einem in die Schulter. „Oh ja gute Frage, und?" Ich musste lachen, die Jungs waren alle wie meine Brüder, wir sind irgendwie alle miteinander aufgewachsen. „Ja, also naja... ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich war bisher nur in meinem Zimmer, in der Küche und im Bad. Ich glaube aber, dass wir hauptsächlich wegen der Küche umgezogen sind."
„Hahaha.. das kann ich mir vorstellen. Aber versprich mir, dass DU mein Zimmer einrichtest, wenn's Mama oder Papa macht, dann zieh ich sofort aus."
„Ok, versprochen! Ich werde noch ein paar Sachen heute einräumen, reden wir später nochmal?"
„Ja, klar. Wir müssen jetzt auch los, bis nachher!"

StarrunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt