Perfect girl?

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"Ich bin nicht gut genug für dich. Du bist perfekt. Ein perfektes Mädchen. Perfekte Schülerin. Perfekte Tochter. Perfekte Freundin. Da kann ich nicht mithalten. Ich kann das nicht.", mit diesen Worten zerbrach mein Herz in Tausend Stücke.
"Bitte, dass kannst du nicht machen! Ich brauch dich! Und du bist gut genug für mich, sogar mehr! Bitte tu mir das nicht an... Bitte..."
"Es tut mir leid.", und dann ging er. Er ging einfach. Was hatte ich nur wieder für ein Glück. Ich dachte er würde mich verstehen. Anscheinend habe ich mich getäuscht. Ich unterdrücke die sich langsam bildenden Tränen und hing nach oben in mein Zimmer. Da konnte meine Mutter rufen wie viel sie wollte. Ich konnte das gerade einfach nicht.
Ich schmiss mich selber aufs Bett und erlaubte mir selber ein paar stille Tränen.
Heute durfte ich das. Nur für ein paar Minuten ließ ich den ganzen Schmerz zu.
Morgen würde ich wieder aufstehen und das 'Perfekte Mädchen' sein. Die Vorzeige-Tochter für meine Mutter, damit sie ihren Freundinnen erzählen konnte, wie toll ich doch war. Das ist nicht nach meiner Schwester geschlagen habe und keine 'Schande' für meine Familie war wie sie.
Dabei verstand ich das noch nicht mal. Was hatte sie denn so schlimmes getan? Sie hatte geheiratet ohne das meine Eltern mit ihm einverstanden waren. Na und? Ich verübele es ihr nicht. Wenn ich nur halb so mutig wäre wie sie, würde ich das gleiche machen. Aber das war ich nun mal nicht. Jeder sah in mir einfach nur das nette Mädchen von nebenan. Nichts besonderes eben.

"Ist alles okay bei dir? Du wirkst heute ein bisschen neben der Spur.", fragte mein Sitznachbar mich leise während der Mathestunde. "Ich sollte jetzt wahrscheinlich Ja sagen, denn das ist es, was alle von mir erwarten. Es interessiert doch sowieso keinen.", antwortete ich ihm und passte danach wieder auf. Ich konnte mir keine noch so kleine unaufmerksame Minute erlauben, wenn ich weiterhin 1 stehen wollte.

Ich konnte den Fehler nur bei mir suchen und bei niemandem sonst. Meine Freunde hatten es gemerkt und doch haben ich nichts zu ihnen gesagt. Und aus welchem Grund? Aus Angst vor den Konsequenzen. Was würde passieren, wenn ich nicht mehr die perfekte Tochter für meine Mutter war? Würde sie zurück in ihre Depressionen fallen, die sie nach der Hochzeit meiner Schwester hatte? Was würde passieren, wenn ich nicht mehr die perfekte Schülerin war? Würden meine Lehrer enttäuscht sein? Wann war es so weit gekommen? Das war nicht mehr in Ordnung!
Perfekt sein. Aber zu welchem Preis? Tag für Tag machte ich, was jeder von mir erwartet. Und was hatte ich davon? Schmerz. Nur Schmerz. Mein Freund hatte mich verlassen. Weil ich zu 'perfekt' war. Aber kein Mensch ist perfekt. Jeder hat seine Fehler. Die hatte auch ich, aber anscheinend versuchten meine Mitmenschen alles um direkt daran vorbeizuschauen. Das war nicht richtig. Ich konnte nicht so weitermachen. Ich musste anfangen meine eigene Person zu sein. Meinen eigenen Charakter zu entwickeln. Meine eigenen Träume zu verfolgen.
Ich musste aufhören, darüber nachzudenken was andere von mir erwarten. Ich bin ich! Mit all meinen Fehler und kleinen Unreinheiten.
Morgen war ein neuer Tag. Morgen würde ich anfangen mein Leben so zu leben wie ich das möchte und nicht immer darauf aus zu sein die Erwartungen anderer zu erfüllen. Morgen war Day One meines Lebens.

[Keine Sorge, mir geht's gut. Diese Shortstory ist inspiriert von Betty Cooper aus Riverdale in den ersten paar Folgen (ich bin schon durch). Aber irgendwie konnte ich mich gut identifizieren, weil ich selber einer der wohl schlimmsten Perfektionisten dieser Erde bin. Hoffe es hat euch gefallen und denkt bitte dran: Kein Mensch ist perfekt!]

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 12, 2020 ⏰

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