Happy Birthday, Kaito

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Kaito POV:

Vom viel zu langen Samstagsunterricht erschöpft, ließ ich mich auf mein wunderbar weiches Bett fallen. Ich hatte mich nicht einmal dazu aufraffen können, meine Schuluniform abzulegen. Wieso auch? Es war ohnehin niemand hier, den das stören würde.

Meine Mutter war wie immer wie vom Erdboden verschluckt. Sie meinte irgendetwas davon, dass sie noch eine Weile in Paris sein würde, bis sie wer weiß wohin reisen würde.

Bei Shinichi verhielt es sich ähnlich. Obwohl wir seit über einem Monat zusammen waren, geriet er von einem Fall in den nächsten. Er hatte kaum Zeit für mich. Nun, eigentlich hatte ich gewusst, worauf ich mich einlassen würde, wenn ich mit ihm zusammen kam. Und dennoch... Warum setzte es mir dann so sehr zu? Auch jetzt war er in irgendeinen Fall verstrickt und würde erst in ein paar Tagen wiederkommen.

Und das, obwohl morgen mein Geburtstag war. Hatte er... ihn etwa vergessen?

Ich drehte mich seufzend auf die Seite und betrachtete das Gemälde meines Vaters. Wie hätte er reagiert, wenn er erfahren hätte, dass ich mit einem Detektiv zusammen war? Der dazu auch noch wusste, wer KID einst gewesen war... Wäre er glücklich gewesen? Hätte er sich gefreut, dass ich jemanden gefunden hatte, dem ich mich anvertrauen konnte?

Ich seufzte erneut und schloss meine Augen. Warum war das alles nur so kompliziert?

'Das, was ich mir am meisten wünsche, bist du, Kaito', diese Worten hallten noch immer in meinem Kopf nach. Niemals hatte ich mir vorstellen können, dass so etwas passieren würde. Und ich war zutiefst glücklich über diese Wendung. Ich konnte Shinichi so nah sein wie zuvor, es war wie ein wahr gewordener Traum. Aber dass er morgen nicht da sein würde, traf mich aus diesem Grund nur umso härter.

Ich hatte erfahren, dass er sich selbst kaum etwas aus etwas wie Geburtstagen machte, wahrscheinlich hatte er meinen tatsächlich durch all die Fälle verdrängt. Ich sollte versuchen, mir darüber nicht so viele Gedanken zu machen. Ich sollte mit dem zufrieden sein, was ich hatte.

Mit diesen Gedanken fiel ich in einen traumlosen Schlaf, der weder besonders erholsam noch in irgendeiner Weise aufwühlend war. Doch er sollte nicht besonders lange anhalten.

Schlagartig riss ich meine Augen auf. Es war totenstill und nur das schwache Licht des Mondes suchte seinen Weg durch die Vorhänge in mein Zimmer. Weshalb war ich aufgewacht? Müde und viel zu faul, mich richtig bettfertig zu machen, rollte ich mich zusammen und wollte weiterschlafen, als ich plötzlich ein Geräusch vernahm. Es war ein lautes Klirren, es schien aus der Küche zu kommen.

Mein Herz fing an, wie wild in meiner Brust zu schlagen. Wahrscheinlich war ich von einem solchen Geräusch wach geworden. Etwa ein Einbrecher? Vorsichtig setzte ich mich auf und sah auf meine Uhr. Es war 23:47 Uhr.

Bedacht darauf, keine Geräusche zu verursachen, trat ich aus meinem Zimmer. Die ganze Wohnung war stockfinster, doch als ich die Küche erreichte, konnte ich ich klar einen Lichtschein unter der verschlossenen Tür ausmachen. Aber was machte ein Einbrecher in der Küche? Dort gab es rein gar nichts, was sich zu stehlen lohnen würde. Und weshalb hatte er die Tür geschlossen und so seinen eigenen Fluchtweg versperrt?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, schlich ich mich dicht an die Tür heran und spitze meine Ohren. Eindeutig durchsuchte da jemand die Schränke und Schubladen, scheinbar in voller Hetze.

Dann war es plötzlich still.

Ich schluckte. Was nun?

Mit einem Mal wurde die Tür aufgerissen und traf mich mit voller Wucht am Vorderkopf. Ich taumelte ein paar Schritte rückwärts und versuchte, den pochenden Schmerz, der sich in meinem Kopf ausbreitete, zu ignorieren. Ich musste den Einbrecher stellen, er durfte nicht entkommen. Was wäre ich für ein ehemaliger Meisterdieb, wenn ich einen solchen Stümper einfach gehen lassen würde?

Happy Birthday Kaito!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt