Ostwind mal anders

Omas Geschichte

Sam führte uns eine lange Wendeltreppe hinauf. An der Wand hingen viele verschiedene Bilder von einer Frau die neben ihrem Pferd stand und sehr stolz aussah. Mika und ich blieben beide an dem Bild stehen und musterten es neugierig. Als Sam merkte dass wir ihm nicht mehr hinterher liefen, drehte er sich zu uns um. „Das war nach ihrem olympia Sieg. Den rekord hält sie noch bis heute." Wir sahen ihn erstaunt an. „Unsere Großmutter?" fragte ich vorsichtshalber noch mal nach. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand wie unsere Großmutter - die auch noch auf Krücken läuft - mal Olympiasiegerin im Springreiten gewesen sein soll. „ja! Frau kaltenbach ist - ich meine wahr eine der besten Springreiterinnen", Sam zeigte nun auf zwei paar reitstiefel. Das eine schwarz, das andere braun, „und diese Stiefel dort, bekommen ihre Nachfolger." „ist ja wie bei Aschenputtel" gab mika jetzt hinzu und ich gab ihr im stillen recht. Doch eine Frage beschäftigte mich noch: „aber Frau kaltenbach ist doch nur eine Person. Wieso stehen dann zwei Paar in der Vitrine?" Sam sah kurz nach unten bevor er wieder hoch sah und mir antwortete: „Frau kaltenbach hatte noch eine Schwester. Sie war eine genauso gute Reiterin wie Frau kaltenbach. Allerdings verstarb sie dann an Krebs und ihr letzter Wunsch an ihre Schwester war es, dass sie die reitstiefel einem würdigen Nachfolger übergab." nach dieser Erklärung herrschte für ein paar Sekunden Stille bevor er rief: „Jetzt kommt. Frau kaltenbach wartet nicht gern" und schon war er verschwunden. Mika und ich sahen uns kurz an bevor wir Sam schnell die Treppe hoch folgten. Er setzte erst mika in ihrem Zimmer ab, bevor er wieder eine Etage - und somit auch die letzte - nach oben lief. Es gab hier nur ein Zimmer also hatte ich meine Ruhe vor krach in Nebenzimmern. Sam öffnete die Tür und ich nahm ihm mein Gepäck ab, betrat das Zimmer und bevor er noch etwas sagen konnte, knallte ich ihm mit meinem Fuß die Tür vor der Nase zu.