Kapitel 19

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Throw back:
Claire und Beth haben sich ausgesprochen und sich entgültig vertragen. In der Schule hängen Plakate vom Ballettabend, wo Beth deutlich drauf zu erkennen ist. Erneut angelt sie Blicke von der gesamten Schule. Nach dem täglichen Tranining, holte Tate sie überraschend ab. Sie liefen zusammen zur Lagune um sich zu unterhalten. Indirekt gestanden sie sich ihre Gefühle, dann küsste Tate Beth ganz unverhofft.

_____

Dieser Kuss hätte ewig gehen können. Mir hätte es jedenfalls nichts ausgemacht.

Als wir uns lösten, konnte ich mein Glück noch gar nicht fassen.

"Verrätst du mir, was Claire gegen euch hat?", fragte ich nach einer Weile.

"Warum fragst du sie nicht selbst? Ich würde es dir liebend gerne sagen, aber ich glaub das sollte sie dir doch persönlich sagen.", erklärte er.

"Aber es haben doch mehrere was gegen euch, warum soll ich Claire fragen? Ich versteh' das grade nicht."

Irgendwie machte alles grade keinen Sinn.

"Wenn du es weist, wirst du es verstehen, das verspreche ich dir.", versicherte er mir.

"Aber noch eins, frag sie lieber nicht vor deinem Ballettdstück, nicht, dass du dich auf der Bühne nicht konzentrieren kannst.", lächelte er.
So ein schönes Lächeln.

Ich nickte. Das irritierte mich jetzt irgendwie noch mehr, aber ich werde bis nach dem Stück warten.

"Kommt ihr denn zum Auftritt?", wollte ich wissen.

"Natürlich, wir lassen uns sowas doch nicht entgehen."

Ich fing an zu kichern, es war grade alles so... perfekt? War perfekt das richtige Wort?
Ja, perfekt.

"Ach noch was, ich hole dich jetzt jeden Tag nach deinem Training ab. Außer Mittwoch.", ergänzte er.

"Warum Mittwoch denn nicht?"

Statt mir zu antworten grinste er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Mit einer Handbewegung machte er mir deutlich, dass ich ihm folgen sollte.

Wir stiegen zusammen ins Auto und der fuhr mich nach Hause.

Als ich aussteigen wollte, hielt er mich fest.

"Bekomme ich denn keinen Abschiedskuss?", fragte er zuckersüß.

"Naja verdient hast du ihn eigentlich nicht, da du mir meine Frage nicht beantwortest, aber ich will mal nicht so sein.", sagte ich und gab ihn einen kurzen Kuss.

Dann ging ich rein.

Mir wurde erst dort richtig bewusst, dass es draußen schon dunkel wurde und als ich aus dem Fenster sah, sah ich auch, dass die Pferde schon drinnen waren.

Ehm, wie lange war ich eigentlich weg?

Ich setzte mich ein meinem Schreibtisch, um ein paar Hausaufgaben zu erledigen, als Anabelle klopfte und reinkam.

"Hallo Beth, du kommst aber heute spät nach Hause. Möchtest du etwas essen?", fragte sie feundlich.

"Nein danke und es wird die Tage immer so spät werden, ich habe länger Training, da Freitag schon der Auftritt ist. Nur Mittwoch komme ich früher.", erzählte ich.

Sie mekerte noch leise etwas vor sich hin, als sie meine Tür schloss und ging.

Von Claire hörte ich den ganzen restlichen Tag kein bisschen mehr, ich hoffe sie ahnt nicht, dass ich den Nachmittag mit Tate verbracht habe.

Am nächsten Morgen verlief alles, wie jeden Tag. Ich vollbrachte meine Morgenroutine und ging anschließend mit Claire zum Bus. Sie hinterfragte zum Glück nichts von gestern.

Der Unterricht verging ziemlich langsam, leider. Aber ich muss mal anmerken, dass ich dem Unterrichtsgeschehen relativ gut folgen kann und irgendwie bin ich deswegen sehr stolz auf mich.

Als wir in der Pause wieder zusammen in der Caféteria saßen und sich die anderen über das bevorstehende Ballettstück unterhielten, fragte Mo mich ob ich mal mit zur Toilette komme. Ich nickte und wir gingen.

Die Tür ist kaum ins Schloss gefallen, da drängte sie mich schon an die Kabinenwand und stützte ihre Arme neben mir ab.

"So und jetzt sagst du mir was zwischen Tate und dir läuft!", forderte sich mich auf.
Boa, ich dachte jetzt schon, die macht sonste was.

Ich bitte dich, sie hat einen Freund.

"Hä? Woher? Was soll zwischen Tate und mir denn laufen?", fragte ich verwirrt.

"Du weist genau wovon ich spreche. Ich beobachte schon die ganze Zeit, wie er dich anstarrt, jetzt sag schon.", bettelte sie.
Er starrt dich an?

Er starrt mich an?

Das habe ich noch gar nicht mitbekommen.

"Mo, bitte sag es nicht Claire. Ich weis nicht was zwischen uns ist, wirklich nicht. Wir haben uns getroffen und uns sozusagen gesagt, was wir füreinander empfinden und dann haben wir uns geküsst. Aber keine Ahnung was jetzt zwischen uns läuft.", erklärte ich.

Sie fing an zu quitschen, so freute sie sich und umarmte mich.

"Ohhhh wie toll!"

Aber eine Frage blieb mir noch offen.

"Warum freust du dich so für mich? Claire wäre womöglich total sauer, wenn ich ihr das gesagt hätte."

"Oh Beth, ich hab auch schon viel von denen gehört, aber ich hab mich nie mit denen abgegeben. Wenn ich Menschen nur von Gerüchten her kenne, urteile ich nicht über sie. Übrigens gehe ich davon aus, dass ein großteil der Gerüchte nur von Claire stammt.", sagte sie und betrachtete abwesend die Kabinentür.

"Von Claire?!", fragte ich fassungslos.

"Mir war klar, dass sie dir davon nichts erzählt hat.", sagte sie, sie hörte sie etwas desinteressiert an.

Dieses Desinteresse erinnerte mich irgendwie an meine deutschen Freunde. Allgemein kam ich mit Mo viel besser klar, als mit Claire. Ich hab zwar mit ihr nicht so viel zutun, außer in der Schule, aber ich finde sie ganz sympatisch.

"Was gesagt?", wollte ich wissen.

"Beth, hör' zu. Frag Claire selbst, wenn sie dir nichts erzählt klär' ich dich auf. Vielleicht sagts dir auch Tate oder einer der anderen beiden, wenn nicht erzähle ich's dir. Deal?"

"Ok, Deal."

Dann liefen wir zusammen raus.

Zum ersten Mal spürte ich, dass ich bald nicht mehr so unwissend sein werde und das beruhigte mich irgendwie ein bisschen.

Leider musste ich mich mit der Frage noch bis nach den Ballettstück gedulden, da ich Tate versprochen habe, Claire erst nach dem Stück zu fragen.

Als wir in die Caféteria kamen, schaute ich absichtlich zu Tate, um zu schauen, ob Mo Recht hatte und tatsächlich, er schaute mich an.

Nein, er lächelte mich an.

Mein Auslandsjahr in AustralienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt