Hotel Strange

Willkommen in New York

Das Flugzeug in der 1. Klasse ist nicht so schlimm, aber das ändert nichts an meiner Höhenangst. Der bloße Gedanke, dass wir fliegen. So wirklich fliegen. Hoch über den Wolken. Nein. Nein. Nein.
Direkt folgen die Gedanken vom potenziellen Absturz. Man kann mir tausendmal sagen, dass das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel ist, glauben werde ich es nie.

Noch dazu war die Flugbegleiterin nicht gerade nett. Sie hat mich gefühlt die ganze Zeit angeguckt und irgendwas mit ihren Kolleginnen geflüstert. Das war sehr bedrückend. Dabei hab ich nur gefragt, ob ich ein weiteres Wasser haben könnte. Vielleicht hab- nein kein overthinking! Lunisa, du hast es Cass versprochen. Das hier sind meine wohlverdienten Ferien in New York. Ich werde mich nach meiner unendlichen Arbeit endlich ausruhen. Keine Hausarbeiten, keine „Essays" kein Stress.

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Angekommen schaue ich mich erstaunt um. Wow, der Flughafen von New York ist so groß. Überall riesige Fernseher und hellleuchtende Läden.
Alles funkelt und strahlt. Es wirkt alles so sauber. Ich hab aber so viel gehört, dass der Flughafen von NY so dreckig sein soll. Das ist eine ganz andere Welt verglichen mit dem Fleck, von dem ich herkomme. Im Dorf gab es nicht mal einen Laden. Wie habe ich es dort überlebt? Zum Glück konnte ich mir eine echt gute Schule für Mode leisten. Fabiölus, sonst hätte ich es nicht überlebt.

Wäre ich nicht hier um eine Mission zu erfüllen, würde ich alles kaufen. Jep hier wird man schnell arm. Hoffentlich krieg ich aber auch Zeit um shoppen zu gehen.
Hoffentlich ist es nichts dringendes.
Wenn ich hier ewig warte, werde ich es nie herausfinden.

Orientierungslos wandere ich im Flughafen herum. Noch nie habe ich den Satz
„Hier war ich schon mal" so oft gesagt. Wo ist der Ort, wo wir uns treffen wollten nur?

Meine Beine tun weh. Ich suche mir jetzt lieber einen Sitzplatz sonst sterbe ich noch. Aber was ein Wunder, man findet keine. Nirgendwo.

Endlich finde ich einen, wo ich mich direkt draufsetze.
Meinen Rucksack lege ich auf meine Beine. Dann hole ich mein Handy raus und die Kopfhörer und fange an Musik zu hören, da mich die Lautsprecherstimme, die mir sagt ich solle unbedingt auf meine Wertsachen achten, langsam nervt.
Musik ohne sonderlich viel Text ist die beste Musik. Man vergisst einfach alle Sorgen.

„Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich finde diesen doofen Platz nicht!"
Ich hole den Brief nochmal raus und lese mir alles nochmal gründlich durch.

„Hallo Lunisa!
Ich weiß der Tod deiner Mutter ist tragisch, jedoch braucht die Fabelwesenwelt dich unbedingt! Du bist die Nachfolgerin von deiner Mutter. Nur du kannst Sie aufhalten. Bitte, falls du dich entschieden hast zu helfen, fliege nach New York und warte vor dem Starbucks auf mich.
Bitte überlege dir zu kommen. Zumindest für mich.
Liebe Grüße
James"

Der Anfang lässt mich immer wieder schmunzeln. Zwar weiß ich das James sich nicht so gut ausgedrückt hat, aber trotzdem wirkt es lustig es sich in einen monotonen Stimme zu lesen. „Der Tod deiner Mutter ist schrecklich, aber du hast Pflichten.", sag ich in einer Roboterstimme.
Wie es James wohl geht?

Noch wichtiger ist: „Wo ist dieser Starbucks?" Kann er nicht einfach mich finden. Wie einfach es wäre Ihn einfach anrufen zu können, aber nein. Er hat seine Nummer natürlich nicht mit aufgeschrieben. „Dabei weiß er ganz genau, dass ich orientierungslos bin. Damit will er mich doch nur ärgern!", beschwere ich mich leise.

Auf einmal höre ich ein Lachen direkt hinter mir. So als würde jemand hinter mir stehen. Ich drehe mich etwas Erschreckt um, da die Lache nah wirkt.
Eine schwebende rücken-zu-mir-stehende Gestalt mit weißen zerzausten Haaren steht vor mir. Dazu trägt er ein simples weißes T-Shirt mit einer beigen Hose und weißen Schuhen. Als zukünftige Modeikone würde ich mich jetzt über seinen Style „aufregen", doch ich hab gelernt, dass mein Weg nicht immer richtig ist. Weswegen ich nun lieber still bleibe.
Natürlich weiß ich direkt wer es ist. Die Gestalt dreht sich lächelnd um. James und seine Scherze. Ich schüttele leicht den Kopf, lächle dann aber.