Prolog

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Ein weiser junger Mann meinte mal, du musst deine Gefühle zulassen denn nur so können sie ein Teil deiner Geschichte werden.

Früher hielt ich das für völligen Schwachsinn. Welche Geschichte, fragte ich mich.

Mitlerweile bin ich mir im Klaren darüber was er meinte.

Doch jetzt ist es vorbei, die Geschichte ist zu Ende geschrieben. Naja nicht ganz ich lebe ja noch. Irgendwie.

Aber was passiert denn wenn etwas wichtiges aus deinem Leben tritt, das für eine kurze Zeit dein Leben war? Genau du stirbst, es ist kein richtiger Tod, nur innerlich und keiner merkt es.

Du wirst schreien du wirst bluten, du wirst zerbrechen, doch du behältst es für dich. Und der einzige Mensch der diesen Scherbenhaufen reparieren könnte, ohne sich zu schneiden, ist der der dich zerbrochen hat.

Komplizierte Sache.

Doch der weise junge Mann meinte auch, es zählt nicht ob es vorbei ist, es zählt, dass es war. Selbst hier muss ich ihm wieder zustimmen. Auch wenn ich über diesem Zitat von ihm sehr lange gesessen war. Die ganze Zeit kamen mir diese Gedanken, dass er es gewusst hatte. Die ganze Zeit wusste dass er mich verlassen wird und mein Leben dann aus einem Haufen Scherben bestehen wird.

Doch die Zeit die wir hatten, oh mein Gott, ich danke jedem dafür. Einfach jedem. Wir hatten nicht viel Zeit, nein, doch dafür werde ich mir alles merken. Ich werde mir alles um so intensiever einprägen und später jedes achso kleine Detail aufzählen können.

Vorausgesetzt jemand fragt mich danach. Und selbst wenn es keiner tut, ich werde warten. Denn irgendwann sehe ich ihn wieder und wenn er sich nicht mehr erinnert werde ich es tun.

Und ich werde erzählen vom Anfang an, als er da stand, am Strand, die Zigarette in der rechten Hand, der schwarze Rucksack und das Gesicht, beschienen vom rötlichen Licht, des Sonnenuntergangs.

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SunsetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt