Streit und Schuldgefühle

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"Weißt du was, die Verlobung war ein Fehler!", schrie er.
Schockiert sah ich ihn an.
Auch Harrys Gesichtsausdruck verändert sich plötzlich.
"Es... es tut mir leid, Babe. Ich wollte nicht, dass...", stotterte er.
"Harry... du hast nicht gesagt... dass... du...", fing ich an, konnte den Satz aber nicht zu Ende bringen, da ich das Gesagte immer noch verarbeiten musste. Meine Sicht verschwamm.
Immer noch von seinen eigenen Worten überrascht ging Harry ein paar Schritte zurück und flüsterte erschüttert: „Es tut mir leid. Ich wollte das nicht sagen."
Ein paar Tränen stahlen sich in seine wunderschönen Augen.
So langsam fasste ich mich wieder.
Harry wartete auf eine Reaktion von mir, doch die blieb aus. Niedergeschlagen drehte er sich um und verließ den Raum.
Kurz darauf hörte ich die Schlafzimmertür zufallen.
Ich lief hinterher und wollte zu ihm, doch die Tür war abgeschlossen.
Ich nahm es ihm seine Worte nicht (mehr) übel. Der große Streit, den wir hatten, hatte uns beide auf 180 gebracht. Jeder hat Dinge gesagt, die er so nicht meinte. Und an seinem Blick gerade eben, konnte ich sehen, dass es ihm wirklich leid tat.
„Harry, bitte öffne die Tür.", bat ich ihn.
Keine Antwort.
„Bitte, lass uns reden.", fuhr ich fort.
Wieder nichts.
„Ich nehme es dir nicht böse. Aber bitte, komm raus. Ich mag nicht mehr streiten.", sagte ich leise.
Seufzend ließ ich mich vor der verschlossenen Schlafzimmertür im Schneidersitz nieder.
„Ich kann warten.", murmelte ich mehr zu mir selbst.
Fast eine Stunde saß ich da und wartete. Immer wieder hörte ich meinen Verlobten im Inneren mit sich selbst reden. Er machte sich Vorwürfe.
Ich wollte das nicht. Es tat weh, ihn so zu hören.
Manchmal hörte ich Schritte und dachte, er würde raus kommen, doch dann entfernten sich die Schritte wieder oder hörten auf.

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und ging in die Küche, um Mittagessen zu machen. Tacos. Harrys Lieblingsessen. In der Hoffnung, ihn damit rauslocken zu können, brachte ich ein paar der fertigen Tortillas brachte ich zum Schlafzimmer.
„Harry, honey. Ich habe Mittag gemacht. Tacos."
Keine Antwort.
Ich seufzte.
„Ich stelle den Teller hier ab. Wenn du Hunger hast, kannst du ja etwas essen.", damit legte ich das Gericht neben der Tür ab und verließ den Flur, Richtung Wohnzimmer. Dort setzte ich mich mit einem Buch auf die Couch.

Zwei Stunden später, als ich zu einer Verabredung mit Freunden aufbrechen musste, schaute ich wieder bei Harry vorbei, um zu sehen, ob ich seine Meinung vielleicht ändern konnte. Dem war nicht so.
Aber immerhin war der Teller leer, was bedeutete, Harry hat gegessen. Das beruhigte mich etwas.
„Babe, ich muss los. Bis nachher. Ich hab' dich lieb.", informierte ich ihn und stellte den Teller in die Küche.

Fast drei Stunden war ich weg. Als ich wiederkam, war die Schlafzimmertür offen und der Raum leer. Nach dem die ganze Wohnung nach meinem Verlobten abgesucht war, fand ich ihn auf der Dachterrasse. Er saß still da und schaute auf die Skyline von LA.
Ich näherte mich von hinten und umarmte ihn vorsichtig. Harry zuckte nicht zusammen. Er legte eine Hand auf meinen Arm und verschränkte die andere mit meiner. Vorsichtig küsste ich ihn auf den Kopf, bevor ich mein Kinn darauf bettete.
„Es tut mir leid.", sagte er leise.
„Es ist okay, Harry. Ich weiß, dass du das nicht sagen wolltest. Ich liebe dich und bin dir auch nicht böse.", erklärte ich.
Harry zog mich auf sein Schoß.
„Ich liebe dich auch.", sagte er und fing an, meinen Hals zu küssen.

Harry Styles osWo Geschichten leben. Entdecke jetzt