Wildwuchs |1|

Wildwuchs |2| ♡

Als wir die Augen wieder öffneten, hörten wir schon den Rasenmäher tuckern. Aber halt, irgendetwas stimmte nicht. Und da sahen wir es : mein Bruder und ich hatten die Größe einer Maus! Aber wie konnte das sein? Uns blieb keine Zeit darüber nachzudenken, denn zwei große gelbe Augen, umrandet von dickem schwarzen Fell starrten uns an. Es war unser Kater Mohrchen, für den wir wohl wie Mäuse aussahen. Sein Zahn tropfte schon. " Wir müssen uns verstecken! " rief ich und ich packte meinen Bruder an der Hand und wir rannten los. Aber wohin? In unserem Garten war Alles fein säuberlich geschnitten. Es gab hier kein richtiges Versteck für so kleine Wesen, wie wir jetzt waren. Wir hatten nur eine Chance - der Garten von Mr. Wildwuchs.

Dort angekommen, hatten wir das Gefühl, wir wären im Urwald. Es summte und brummte, es krispelte und kraspelte. Alles war bunt und es duftete wie in einem Obstkorb und auch nach frischem Gemüse. Seltsam, wir hatten gar keine Angst.

Wir liefen ein Stückchen im Wildwuchs weiter bis jemand rief : " Hey, ihr beiden! Könntet ihr mir nicht mal helfen, meine Kinder auf die Bank zu setzen? " Vor uns stand eine dicke Maus. Sie war genauso groß wie wir und mit ihren Knopfaugen und ihren Mäusezähnchen sah sie lustig aus. Um sie herum wuselten zehn Mäusekinder. "Sind das alles deine Kinder? " fragten wir. "Ja, ja." Sagte die Maus. "Und dieser Wurf ist besonders lebhaft." Dabei zwinkerte sie mit ihren Äuglein. Wir halfen ihr, die Kleinen einzufangen und auf die Bank zu setzen.

Frau Maus fragte uns: "Habt ihr Hunger? Dort drüben ist gerade ein Apfel runtergefallen". Wir liefen hin und sahen einen riesigen Apfel, der größer war als wir. Wir mussten also nur zubeißen. "Wie cool ist das denn?" sagte mein Bruder. Natürlich hatten noch andere Tiere den Apfel entdeckt und schmatzten und kauten daran. Die wunderschöne blaue Libelle, die kleinen Ameisen weine Wespe - alle aßen ohne sich zu streiten - der Apfel war riesengroß.