Prolog

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"Verschwinde! Ich will dich hier nie wieder sehen!" schrie meine Mutter mich an. "Alles ist deine Schuld! Nur wegen dir sind sie abgehauen!" machte nun mein Vater weiter.

Schluchzend rannte ich die Treppe hoch in mein Zimmer, packte einen kleinen Rucksack mit dem Nötigsten und rannte blitzschnell wieder nach unten. Mit Tränen in den Augen lief ich auf die Haustür zu, nahm mir meine Jacke und meine Schuhe und lief nach draußen.

Mittlerweile war es  21:04, wie ich nach einem Blick auf mein Handy feststellte. Immer noch heulend ging ich durch die Straßen um einen Unterschlupf oder so etwas ähnliches zu finden. Freunde, zu denen ich gehen könnte hatte ich nicht mehr. Diese haben mich nach dem Verschwinden meiner Brüder ebenfalls verlassen.

Meine Brüder. Sie waren meine Beschützer, die wichtigsten Menschen in meinem Leben und jetzt sind sie einfach weg ohne mich und ohne sich zu verabschieden.

Während ich weiterhin durch die Straßen lief musste ich an die Worte meiner Erzeuger denken. Wieso war ich Schuld? Was habe ich getan? Sie waren doch diejenigen die uns immer allein gelassen haben um zu arbeiten oder auf Geschäftsreisen zu gehen.

Ich meine, ich verstehe warum meine Brüder abgehauen waren. Was ich nicht verstehe ist, warum verdammt sie mich nicht mitgenommen haben. Wir waren sonst auch immer unzertrennlich gewesen. Doch jetzt war ich auf mich allein gestellt.

Aber nun zurück zu meiner Suche nach einem Schlafplatz. Je weiter ich ging desto weniger kommt meine Umgebung mir bekannt vor. Meine Füße taten weh, weshalb ich mich unter einer Brücke niederließ. So dass, falls es in der Nacht plötzlich anfangen sollte zu regnen, ich geschützt war.

Da ich Hunger hatte aß ich den Müsliriegel den ich in meinen Rucksack geworfen hatte. Leider hatte ich nicht genügend Zeit mir anständiges Essen mitzunehmen. Geschweige denn etwas zu trinken.

Da ich müde war legte ich meinen Kopf auf den Rucksack und versuchte einzuschlafen, was mir nach einer Weile auch gelang.

Durch die Sonnenstrahlen wurde ich am Nächsten Morgen sehr früh geweckt. Mein ganzer Körper tat weh wegen dem Unbequemen Schlafplatz. Auf der Suche nach Essen leerte ich meinen Rucksack, in dem ich noch einen weitern Müsliriegel fand.

Nachdem ich diesen gegessen hatte packte ich mein Zeug zusammen und machte mich auf den Weg. Wohin? Das wusste ich selbst noch nicht so genau. Ich wollte einfach in irgendeine große Stadt.

Zwölf Stunden später, natürlich mit regelmäßigen Pausen, kam ich tatsächlich in einer etwas größeren Stadt an. Da es immer dunkler wurde suchte ich mir wieder etwas zum Schlafen.

Zitternd vor Kälte lief ich durch die dunklen Gassen bis ich plötzlich leise Stimmen wahrnahm, die auf mich zukamen. Schnell versteckte ich mich hinter einem Müllcontainer, der in der Gasse stand. Ich hörte wie die Stimmen immer näher kamen und hoffte einfach, dass sie mich nicht bemerkten.

Doch meine Hoffnungen wurden zunichte gemacht als ich durch mein Zittern eine Glasflasche die neben mir stand umwarf. Die Stimmen der Jungs verstummten bis einer von ihnen flüsterte: "Habt ihr das auch gehört?"
Daraufhin sagte ein ander: "Natürlich oder denkst du wir sind taub? Lass uns nachschauen was oder wer das war."

Die Gruppe kam immer näher auf mein Versteck zu und ich merkte erst jetzt, dass mir schön wieder Tränen an dem Wangen herunterliefen. Sie kamen immer näher bis alle genau vor mir standen. Insgesamt 5 Jungs ich schätzte sie auf ca. 18 Jahre.

Einer von ihnen flüsterte den andern etwas zu und kniete sich dann vor mich auf den Boden. Zuerst schaute er mich nur an aber dann fragte er: "Wer bist du und was machst du hier ganz alleine?" Ich wusste nicht ob ich was sagen sollte, ich meine ich kannte ihn nicht.

Doch nach einer Weile entschied ich mich ihm zu antworten und sagte leise: "Ich bin 12 Jahre alt und heiße Alessia und i-ich b-b-bin hier weil m-m-meine Eltern mich r-r-rausgeworfen haben." Nachdem ich das gesagt habe brach ich erneut in Tränen aus. Der Unbekannte vor mir wusste wahrscheinlich nicht was er tun sollte und nahm mich einfach in den Arm bis ich mich wieder beruhigte.

"Ich bin übrigens Liam und die hinter mir heißen Jackson, Ethan, Cole und Alex." erzählte er mir kurz darauf. Sie sahen aus wie die typischen Badboys doch Liam hatte etwas an sich was mich an meine Brüder erinnerte. Etwas Vertrautes.

Er schaute zu den anderen die leicht nickten. Hää hab ich was verpasst? Er hat doch nicht mal was gefragt. Er drehte sich wieder zur mir lächelte mich leicht an und fragte dann: "Willst du vielleicht mit uns mitkommen?"

Wie fandet ihr es bis jetzt?😊

The brothers who left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt