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~Flashback~

"Du und Yoongi werdet den Kuchen für euer 1 Jähriges machen. gleich kommt der Van und holt euch ab... Und achso, wehe ihr seid langweilig ! Fans lieben Yoonmin !",befahl unser PD-nim und verließ,nicht ohne mir und Jimin noch warnenden Blicke zu zu werden, den Dorm.
Seufzend lehnte sich Jimin gegen die Flurwand und zog seine Schuhe an. Ich tat es ihm nach. Wir schwiegen.
Früher hätten wir fröhlich über dies und jenes geredet, wir hätten gelacht und die Zeit miteinander genossen.
Mein Blick glitt über Jimins ernstes Gesicht. Er sah nicht so aus, als ob er sich freuen würde. Trauer überkam mich, doch ich räusperte mich schnell und zog meine Kappe an. Als ich wieder zu Jimin sah, schaute dieser mich erwartungsvoll an. "Wollen wir dann mal runter ?",fragte er mit gelangweilter Stimme und zeigte Schwungvoll auf unsere Eingangstür. Ich nickte und zusammen verließen wir den Dorm.
Sobald das Kamerateam anfangen würde zu filmen, würden wir beide ein Fake Lächeln aufsetzten und so tun, als würden wir super viel Spaß gemeinsam haben. Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ich daran dachte, dass Jimin mich nur aus dem Grund anlächeln würde, aus dem ich auch sein Lächeln erwidern würde : Fan Service.

~Flashback Ende~

Seufzend drehte ich das Glas zwischen meinen Hände.
Morgen würden wir wieder hartes Training haben. Stunden lang den selben Tanz tanzen, danach würden unsere Vocals ihre Stimmbänder Dehnen und sonst was machen, was Sänger halt machen müssen. Während Hobie, Namjoon und ich ins Studio fahren würden, um zu produzieren. So war es immer.
Langsam stand ich auf und lief ins Badezimmer um mich umzuziehen. Es war zwar 2 Uhr nachts, aber ich musste mich unbedingt ablenken. Jimins Gesicht beherrschte mein Denken und das konnte ich überhaupt nicht ab.
Im Flur zog ich noch meine Schuhe, eine Dicke Jacke und meinen Lieblings Schal an, dann verließ ich den Dorm und fuhr zum Tonstudio im BigHit Gebäude.

Dort angekommen schälte ich mich aus meiner Winterjacke ,und schaltete den PC ein.
Das Programm zum Musik schneiden war schnell hoch geladen und die Beats zogen mich sofort in ihre Welt. Ich vergaß alles um mich herum... auch Jimin.

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"Yoongi-ah ?".
Erschrocken blickte ich von dem Monitor vor mir auf und schaute hinter mich.
Jimin stand im Türrahmen und hatte eine besorgte Miene aufgesetzt. Ich drehte mich wieder von ihm weg und rieb über meine angespannten Augen.
"Was ist ?", Fragte ich ihn als er keine Anstalten machte weiter zu sprechen.
Der Stuhl neben mir quietschte und als ich aufblickte, sass Jimin neben mir und musterte mich besorgt.
"Yoongi-ah, weißt du wie spät es ist?", Fragte er und auch seine Stimme klang unheimlich besorgt. Das war ich nicht mehr gewohnt von ihm. Früher hatte er mich immer mit diesem besorgtem Blick gemusterter, wenn ich zu lange gearbeitet hatte. Doch das war schon lange nicht mehr der Fall gewesen.
"Nein",gab ich bloß von mir und drehte mich von ihm weg. Da war ich gerade all diese Fragen um Jimins Handeln los geworden und dann sowas. Etwas gereizt setzte ich wieder meine Kopfhörer auf und beschloss, Jimin zu ignorieren.
"Yoongi-Ah es ist fast 7 Uhr !",meckerte Jimin während er die Kopfhörer von meinen Ohren zog.
Genervt schaute ich auf. "Na und ?!",erwiderte ich gereizt und setzte flüsternd hinzu : "also ob es dich interessieren würde, ob ich irgendwann tot umkippe vor Arbeit". Jimin neben mir sog scharf die Luft ein. Er hatte es gehört.
"Yoongi-ah was soll das ?!",schrie er mich jetzt an. Ich riss entsetzt meine Augen auf. "WAS SOLL WAS, JIMIN?! WER MISSACHTET DENN HIER WEN?!..",schrie ich ihn an und konnte nicht verhindern, dass mit Tränen der Wut meine Wangen hinunter liefen.
Jimin neben mir starrte mich nur perplex an. Dann ballte er seine Hände zu Fäusten. " TUT MIR LEID DAS ICH ERWACHSEN GEWORDEN BIN UND DIR NICHT MEHR WIE EIN KLEINER HUND HINTERHER LAUFE !!". Wow. Jimin schrie mich an. Er musste also sehr wütend sein. Wirklich sehr wütend, aber ich war mindestens genauso wütend. Weswegen ich jetzt Aufstand und ihn an seinem Kragen packte und hoch zog und wieder mal feststellen musste, dass er größer war als ich.
"ACHSOOOO!! ALSO DAS ICH MICH IMMER UM DICH GEKÜMMERT HABE, ZÄHLT ALSO NICHT, JA?! WOW ! ". Jimin befreite sich aus meinem Griff und drückte mich gegen die Wand. Seine Hände hielten meine Schultern umklammert und es tat schon fest weh, so doll drückte er zu.
"Echt, ich wusste nicht wie blind du bist", fügte ich hinzu und Jimin starrte mich mit weiten Augen an.
"Unsere Freundschaft ist dir also vollkommen egal ja ? Gut, dass ich das jetzt weiss. Danke Park Jimin. Danke", ich löste seine mittlerweile erschlafften Hände von meinen Schultern, ging zur Tür und zog sie auf. "Kannst du jetzt bitte gehen? Ich möchte alleine sein". Mit diesen Worten zeigte ich durch die Tür nach draußen auf den dunklen Flur.
Jimin bewegte sich jedoch keinen Zentimeter, sondern blieb wie angewurzelt stehen. Seufzend Griff ich nach meiner Jacke. "Gut, dann gehe ich eben", sagte ich und machte mich daran, das Zimmer zu verlassen, als ich spürte wie Jimin nach meinem Handgelenk griff und mich zurück zu ihm zog. Plötzlich stand ich direkt vor ihm und Jimin drückte mich wieder gegen die Wand. Diesmal jedoch nicht so aggressiv wir vorhin.
"Darf ich's dir erklären ?", Flüsterte er und Trauer schwang in seiner Stimme mit.
Ich nickte vorsichtig. Ich war mir nicht sicher, ob ich seine Erklärung für all dies hören wollte, jedoch war ich neugierig.
"Ich... ich hab dich früher sehr geschätzt. Du warst mein Vorbild. Ich... ich schätze ich habe die Trainee Zeit nur wegen dir gemeistert. Du warst... Nein, bist sehr wichtig für mich.
Ich hab jedoch erkannt, dass wenn man jemanden sehr vergöttert und genauso sein will wie sein Idol, dann wird man nie erfolg haben. Also hab ich mich entschlossen, Abstand von dir zu nehmen und mich selber zu entwickeln. ich wollte erwachsener sein, männlicher... so wie du. Aber ich schätze, ich bin kein guter Freund gewesen in der Zeit bis jetzt.
Es ... tut mir unglaublich leid. Wirklich. Ich hab nicht gewusst, dass du mich so magst und vorallem unsere Freundschaft so sehr mochtest. wirklich, dass wusste ich nicht! Du warst immer so kalt... aber ich schätze, dass bist einfach du. Tut mir leid, dass ich dich nicht mehr beachtet habe...", erklärte Jimin und blickte mir tief in die Augen. Seine waren gefüllt mit Tränen und verdammt ja, ich bin ein unglaublich weicher Mensch und deswegen verzieh ich ihm an Ort und Stelle. Er Klang ehrlich, seine Worte ergaben Sinn und außerdem weinte er. Jimin weinte nicht oft. Sogar seltener als ich.
Schimpft mich ein Weichei, aber ich will Jimin wegen sowas nicht verlieren, er ist mir immer noch sehr wichtig.
Mit stiegen ebenfalls Tränen in die Augen und ich erwiderte Jimims Blick, dann zog er mich plötzlich in seine Arme.
Erschrocken erstarrte ich erstmal, bis ich mich zusammenriss und seine Umarmung erwiderte.
Jimin fing laut an zu schluchzen und drückte sein Gesicht in meinen Nacken, als ich begann beruhigend über seinen Rücken zu streichen.
"Alles ist gut, Jimini. Ich bin für dich da".

~ENDE~

CaringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt