Der frühe Vogel kann mich mal!

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Ich nehme mir, wie jeden Morgen, vor, heute früher ins Bett zu gehen und werde es, wie jeden Abend, nicht tun. Es ist nicht so, dass ich nicht weiß woher meine Probleme kommen, ich hätte sogar eine Lösung für ein paar dieser Probleme... allerdings bin ich viel zu faul um diese Lösungen umzusetzen. Ich hoffe ich bin nicht die Einzige mit diesem Problem, obwohl was wäre schon dabei? Wahrscheinlich würde sich nicht viel ändern, wenn es so wäre. *Ach Gott, Mia! Hör auf mit diesen "wäre, hätte, würde"! Das ist ja schrecklich! Du musst im Hier und Jetzt leben!* (Ja ich rede manchmal mit mir selbst. Ich werde meine Gedanken einfach in ** setzten, damit du sie vom Gesprochenen unterscheiden kannst)

Ich habe mir extra einen Wecker gestellt. Im den Ferien! Ich warte auf ein Parket und es wurde nur gesagt, dass es zwischen 9:30 Uhr und 13:30 Uhr geliefert wird. Also sitze ich seit halb zehn in meinem Bett und warte. Halb zehn ist viel zu früh für mich. Halb zehn ist sowieso für jeden normalen Menschen zu früh. Naja wahrscheinlich wachen andere in meinem Alter um halb zehn von selbst auf... Für mich ist es aber definitiv zu früh! Wenn ich an die armen Postboten denke... die tun mir jetzt schon leid. Wieder ein Beruf mehr, der für mich nicht in Frage kommt. Langsam aber sicher, wird die Liste, der Berufe die vorstellbar wären, *schon wieder dieses wären!* echt überschaubar.

Zehn Uhr und noch kein Paket da. :( Du fragst dich vielleicht auf was ich grade warte. Auf eine Schneeballzange.  Ja, genau wieder eine Sache, die kein Mensch braucht,  aber ich will es trotzdem haben. Was man mit einer schneeballzange macht? Was wohl? Schneebälle. Ich weiß, man könnte die Schneebälle auch mit der Hand machen... aber dann hab ich kalte Hände. Dann könnte man sich ja Handschuhe anziehen,  aber dafür bin ich zu faul. Okay genug von Schneebällen und all dem anderen Zeug.

Lea kommt in mein Zimmer und legt sich zu mir ins Bett. Eigentlich hab ich Leo viel lieber als Lea, aber hassen tue ich sie jetzt auch nicht. Lea legt sich auf meine Beine und schaut mich vorwurfsvoll an. Als wenn ich mich jetzt bewege, um sie zu streichen. Wie gesagt ich bin sehr faul. Da meine Zimmertür offen ist höre ich den Fernseher aus Mam's Zimmer. Wahrscheinlich schaut sie wieder Wintersport oder so.

Um elf kam der Postbote und um fünf nach elf rief mam mich: "Mia komm bitte runter in den Keller." Als ich unten war, stand sie vor der Zentralheizung und erklärte mir, dass sie einen Störungen anzeige.(Die Heizung natürlich,  nicht meine Mam, obwohl denkbar wäre das auch,  als letztes... nein das ist eine andere Geschichte.) Als ich mich vor sie stellte um zu schauen, ob ich vielleicht etwas finden würde, was uns weiterhilft,  meinte Mam auf einmal ich stände im Weg rum und ich solle nach oben gehen.  Meine Versuche zu erfahren,  wieso ich dann überhaupt runterkommen sollte, blieben erfolglos. Also ging ich wieser in mein Zimmer und liege wieder auf meinem Bett.

Livi kam eben zu mir und sagte, dass ihr langweilig sei und fragte, was ich machen würde. Livi heißt eigentlich Olivia und ist sieben Jahre alt. Wir streiten uns sehr wenig, im Gegensatz zu anderen Geschwistern. Jetzt liegen wir nebeneinander auf meinem Bett und sie erklärt mir gerade, wie man ein Buch richtig schreibt,  weil sie das ja so viel besser weiß als ich. Sie geht ja schon in die 3. Klasse.

Ich habe grade beschlossen,  später mit ihr zur Eishalle zu gehen und deswegen habe ich gerade Angst um mein Bett. Livi springt wie wild auf meinem Bett herum und grinst wie ein Honigkuchenpferd.

Das Leben spielt wie es willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt