*unbearbeitetDie Falten auf ihrem Gesicht schienen sich immer mehr in ihre Haut einzugraben und sich dort zu vertiefen. Sie waren viel profunder, als das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte. Es war erschreckend, wie jung und mutig sie dadurch wirkte, ungeachtet der desaströsen und folgenschweren Arbeit, die sie verrichtete und die ihr mehr Herzschmerz abverlangte, nur um anderen ein besseres Leben zu bescheren. So, wie ich sie kannte, würde sie bis zu ihrem letzten Atemzug kämpfen, um jenen ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen, die es nicht einfach hatten. Es schien, als hätte sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht, anderen Menschen Hilfsbereitschaft zu leisten, weil sie selbst dann niemanden fallen lassen würde, auch wenn der Kampf, die Person von ihren eigenen Dämonen zu retten, aussichtslos war. Und genau das liebte und schätze ich so sehr an ihr, dass es mir fast die Sprache verschlug, wenn mir immer wieder ersichtlich wurde, dass es doch noch Menschen gab, denen das Wohl anderer am Herz lag.
„Du solltest dich einem anderen Job widmen, auch wenn diese Kinder im Heim dich brauchen. Aber so, wie ich dich kenne, wirst du nicht auf mich hören wollen.", ich lächelte sie an und ergriff ihre Hand, um mit meinem Daumen ihre sanfte Haut zu berühren, die mir so viel Halt vermachte, dass es mir nahezu unmöglich war, all diese Stärke zu inhalieren und sie zu verbrauchen. Trotz der tiefen, sorgenvollen Falten auf ihrem Gesicht, waren ihre Augen dennoch nicht glanzlos, sondern voller resoluter Verwegenheit erfüllt, das mit dem eines Terroristen konkurrierte, der sein Leben für eine gute Sache auf's Spiel setzen wollte. Doch im Gegensatz zu dem Terroristen, brauchte sie keine anderen Menschen in den Tod zu manövrieren, um an ihr Ziel zu gelangen. Sie half und rettete jeden, selbst wenn es keine Aussicht auf einen Sieg gab, denn für sie war es ein Erfolg, bis zum Ende zu kämpfen. Es war für sie ein besseres Resultat, als zu kapitulieren, auch wenn in ihrem Fall das Aufgeben leichter gewesen wäre. Doch ich wollte sie bei allem unterstützen, auch wenn diese Misere für ihren Gemütszustand unzumutbar war.„Sie brauchen mich. Ich kann sie nicht so einfach in Stich lassen. Und, dass du das nicht gutheißt, ist nachvollziehbar. Aber diese Menschen haben es verdient, auch ein normales Leben zu führen. Das ist etwas selbstverständliches und nicht etwas, was der Welt erst vorgeführt werden muss, damit alle das endlich einsehen.", sie drückte meine Hand umso fester, nachdem sie diese Worte hervorgebracht hatte. Als würde sie darauf hoffen, dass sich durch diese Berührung etwas auf der ganzen Welt veränderte und doch blieb es auf diesen innigen Körperkontakt beschränkt. „Ja. Diese Menschen brauchen dich. Du musst dich jedoch etwas entlasten, denn was bringt es ihnen, wenn du aufgrund dieser kräftezehrenden Arbeit alles aufgeben musst, wofür du gearbeitet hast?", sprach ich sanft zu ihr und hinterließ einen Kuss auf ihren Kopf, indem ich meine Augen schloss, um den ausgehenden Geruch von ihren Haaren zu verzehren, der mir die Sinne benebelte und jeden Indikator von Besorgnis und Kalamität in ihrem Gesicht entweichen ließ. „Dann werde ich härter arbeiten müssen, damit diese Kinder alleine aufrechtstehen können, ohne auf mich oder andere angewiesen zu sein.", ein kleines Lächeln erstrahlte ihr Gesicht, sodass ich nicht anders konnte, als mich ihrer Ansicht anzuschließen. Wenn ich sie schon nicht davon abhalten konnte, diesen Kampf anders anzugehen, dann sollte ich sie nicht alleine kämpfen lassen. „Na schön. Unter einem Vorbehalt, ich darf mich daran beteiligen. Es schadet ja nicht, sie wissen zu lassen, was für eine Reichweite du durch deine Stärke und Tapferkeit zeitigst. Denn in meinen Augen bist du nicht nur ein Mensch, der sein Bestes gibt, sondern der alles tun würde, um nicht nur sein eigenes Ziel zu erreichen. Du machst es dir zum Privileg, anderen das Selbe zu ermöglichen und glaub mir, da kannst du gar nichts falsch machen, außer auf Menschen zu hören, die dir das zunichte machen wollen.", durch ihren Kuss, versinnbildlichte sie mir, wie sehr sie diese Worte gebraucht hatte. Dass diese ausgerechnet von mir kamen, potenzierten ihre Wirkung. Ihre Lippen berührten mich sanfter und zärtlicher, als jeder vorherige Kuss, den wir hatten. Dieser war nicht nur eine Liebkosung, sondern die Liebe selbst, die sie mich spüren lassen wollte und doch war es für mich nicht genug, auch wenn dieser seine Nützlichkeit erfüllte. Ich wollte, dass meine Lippen bis in ihre Seele hineinreichten und jede Stelle berührten, die sehnsuchtsvoll nach mir verlangten, genauso wie ich mich jeden Tag nach ihre Berührungen sehnte, die mich so liebestrunken machten, dass ich beinahe vergaß, was Sehnsucht bedeutete. Solange sie bei mir war, erfüllte sie mir jeden Wunsch, der dem Bedürfnis immanent war, sie bei mir haben zu wollen. Ich musste nur unsere Lippen vereinen und sie ließ mich nicht nur meine Sorgen vergessen, sondern sorgte für ihr Verschwinden, sodass sie sich mir nicht wagten zu nähern, bis die Macht ihrer Liebe erlosch und somit ein Leben beginnen würde, welches von Pein und Marter bereichert war. Wenn ich jedoch ihre Liebe spürte, war jedes Martyrium weit entfernt davon, mich leiden zu lassen.
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Eine letzte Begegnung
Romance„Mein Lächeln versteckt nur den Schmerz in mir. Du warst der Grund für mein Lächeln und der Auslöser meines Schmerzes, der nur auftauchte, als du abgetaucht bist und nichts hinterlassen hast, außer einen Zusammenbruch in mir, der mich bis heute fühl...