Elf in the Afterlife

11 2 0
                                    

Als sich die Mittagssonne über die Häuser hinwegsetzte, verschwand auch allmählich der Schatten aus Yuukis Gesicht. Die Sonnenstrahlen, welche ein kribbeln und ein angenehm warmes Gefühl auf ihrer Haut hinterließen, verleiteten sie dazu, wiederwillig ihre Augen zu öffnen. Sie bräuchte zwar einige Sekunden, gewöhnte sich dann jedoch an die helle Umgebung. Erst als Yuuki sich umsah, fiel ihr auf, dass sie nicht in ihrer gewohnten Umgebung war. Sie war weder in ihrem Haus, noch in ihrer Stadt. ,,Wo...bin ich?" Murmelte sie leise und sah sich weiterhin um, als sie vorsicht Aufstand. Die Parkbank auf welche sie aufwachte stand am Rand der Straße, zu welcher sich auf beiden Seiten Häuser erstreckten. Von den wenigen Menschen die auf der Straße waren, warfen ein paar ihr zwar komische Blicke zu, der Rest schien sie jedoch zu ignorieren. Als Yuuki ihre Hand hob um sich durch ihre langen weißen Haare zu fahren, trafen ihre Finger auf einen weichen Wiederstand. Mit einer Drehung wendet sich Yuuki dem Haus hinter ihr zu, um sich im Fenster zu betrachten. Ihr dunkler Körper wurde von einer schwarzen kurzen Hose, einem T-Shirt welches vom dunkel Blau an den Schultern in ein Lila am unteren Ende überging und einer beschen Beanie Strickmütze geschmückt. Nach einigen Sekunden betrachten wendete Yuuki sich wieder vom Haus ab und begann die Straße entlangzugehen. Noch immer fehlten ihr die Erinnerungen wo sie war und wieso. ,,Was ist das letzte an das ich mich erinnern kann? Irgendetwas..." Überlegte sie und sah sich um. ,,Ich...ich war am spielen...mit Neeko." Führte Yuuki ihren Gedanken weiter, bevor sie eine Hand an ihre Stirn legte. ,,Vom ganzen nachdenken tut mein Kopf weh." Murmelte sie und blieb stehen. Mit einem kurzen Blick nach links und rechts versuchte sie auszumachen von woher der leckere Geruch kam, den sie seit ein paar Augenblicken vernahm. Ohne weiter über irgendetwas nachzudenken lief sie auf die andere Seite der Straße um näher an das Schaufenster der Bäckerei zu kommen. ,,W-was ist das? Das habe ich noch nie zuvor gesehen." Murmelte Yuuki voller Erstaunen, während sie ihre Nase an der Glasscheibe platt drückte und den verzierten Schokokuchen anstarrte. Ohne auch nur einen Moment lang zu zögern lief Yuuki in den Laden und direkt an die Theke. ,,Schönen guten Tag, was darf es sein Junge Dame?" ,,Das da vorne!" Rief sie und zeigte auf den Kuchen im Schaufenster. ,,Den ganzen Kuchen?" ,,Ich kann ihn ganz haben?!" ,,Ja, so lange du genug Geld hast versteht sich natürlich." Erklärte die Bedienung und lächelte Yuuki freundlich, aber auch etwas verwirrt zu. ,,Geld?" ,,Ja, der ganze Kuchen würde 21€ kosten." ,,Ähm...21...was?" ,,21 Euro, hast du etwa kein Geld dabei?" Fragte die Bedienung während ihr lächeln langsam verschwand. Yuuki schob ihre Hände in ihre Hosentaschen und zog unsicher heraus, was sich in diesen befand. ,,Ist das genug?" Gab sie als Gegenfrage zurück und legte einen Fünf Euro Schein und eine Zwei Euro Münze auf die Theke. ,,Du hast nicht mehr?" ,,N-nein..." ,,Du bist mir echt eine. Für Sieben Euro kann ich dir ein belegtes Brötchen und einen Kaffee machen, wie klingt das?" Ohne zu antworten nickte Yuuki und sah etwas beschämt zu Boden. ,,Dann setz dich da vorne an den Tisch, ich Bring es gleich zu dir." Sagte die Bedienung und wendete sich von ihr ab. Mit kleinen Schritten schlich Yuuki an den ihr zugewiesenen Platz und ließ sich dort auf einen Stuhl fallen. Sie legte ihre Arme vor sich auf den Tisch und ließ ihren Kopf dann auf jene sinken. ,,Was ist nur los hier? Mittlerweile bin ich mir Nichtmal mehr sicher ob ich noch auf dem Territorium der Elfen bin, jeder hier sieht so anders aus." Überlegte Yuuki und drehte ihren Kopf vom Fenster weg um die anderen Gäste besser zu beobachten. ,,Sie haben weder Elfenohren wie ich, noch Merkmale einer Neko, für Zwerge sind sie zu groß und für Riesen zu klein und selbst wenn die Schwi noch leben würden, dafür fehlen ihnen die Flügel. Was ist nur los? Wo bin ich hier?" Führte sie ihren Gedanken weiter als die Bedienung kam und den Kaffee und das Brötchen brachte. Wiederwillig erhob die Junge Elfin ihren Kopf und sah das Dunkle Getränk an. Sofort schoss ihr der starke Geruch vom Kaffee in die Nase. Im Gegensatz zu dem was sie in ihrem Heimatsdorf zu sich nahm war das ganz anders. Misstrauisch beobachtete sie den Kaffee eine Weile bis ihre Finger um den Griff legte. Sofort spürte sie die Wärme, die das Getränk ausstrahlte. Vorsichtig setzte sie die Tasse an ihre Lippen wobei ihr der Geruch noch intensiver vorkam. Als sie etwas vom Kaffee probierte verzog sie sofort das Gesicht und ließ fast die Tasse fallen. ,,Eww, wie kann man sowas bitteres verkaufen?" Murmelte Yuuki zu sich selbst und stellte die Tasse wieder zurück auf den Tisch. Als nächstes fiel ihr Blick auf das Brötchen, welches ihr nun sehr suspekt vorkam. Sie ergriff es mit beiden Händen, hob es hoch und betrachtete es eine Weile, bevor sie anfing daran zu riechen. Etwas zögernd biss sie ein Stück vom Brötchen ab und hoffte dass es nicht ebenfalls so bitter wie der Kaffee war. Zu ihrer Freude war es ganz anders. Das Brötchen schmeckte wundervoll, weshalb sie es in kürzester Zeit verschlang. Während Yuuki sich noch immer den Geschmack auf der Zunge zergehen ließ sah sie wieder zu der immernoch vollen Tasse herüber. Sie wand ihren Blick davon ab und stand auf. Ohne den Kaffee eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ sie das Geschäft. Sofort als Yuuki durch die Tür ging wurde sie von der angenehmen Wärme der Sonne umhüllt. Sie setzte ihren Weg fort und sah sich dabei weiterhin genauestens um. Als sie an den letzten Häusern vorüber ging, stellte Yuuki fest, dass der Asphaltierte Weg, den sie in ihrer Heimat noch nie gesehen hatte, dort endete. Stattdessen schlängelte sich nun ein Feldweg durch die grünen Wiesen vor ihr. ,,Na das sieht doch schon mehr nach Zuhause aus!" Rief die Elfin glücklich und lief los. Nach einigen Hundert Metern musste Yuuki jedoch enttäuscht feststellen, das auch dies nicht ihre Heimat war. Die Bäume waren viel zu klein, als dass auch nur ein kleines Haus darauf passen würde. Auch die Abstände waren zu klein, als dass die Brücken, welche ihre Häuser verbanden, je dazwischen passen würden. Selbst die Luft roch anders als in ihrer Heimat. Langsam lief eine Träne über ihre Wange. ,,Ich will nach Hause..." Murmelte Yuuki, viel auf ihre Knie und rollte sich im kühlen Gras zusammen. Sie schloss ihre Augen in der Hoffnung endlich aus diesem Traum zu erwachen. Jedoch fiel sie eher tiefer in diesen Traum. ,,Hey...hey, bist du in Ordnung?" Fragte eine sanfte aber dunkle Stimme, und riss Yuuki somit aus ihrem Schlaf. Noch bevor sie ihre Augen richtig öffnen konnte, spürte sie die kalten Regentropfen auf ihrem Gesicht. Schnell richtete sich Yuuki auf und sah sich um. Erst jetzt nahm sie den Mann vor sich wirklich wahr. ,,Wer...bist du?" Fragte sie vorsichtig und sah zu ihm hinauf. ,,Das sollte ich eigentlich dich fragen. Aber lass uns woanders weiterreden." Antwortete der Mann und hielt seinen Regenschirm über Yuuki. ,,Danke." Murmelte diese nur leise und stand auf. Zusammen gingen sie zurück in die Stadt, wo sie, nach Yuuki's Auffassung, ziellos umher wanderten. Dennoch blieben sie schon nach kurzer Zeit vor einem Gebäude stehen. Der Mann nahm einen Schlüssel aus der Tasche, ging zur Tür und öffnete sie. ,,Komm rein, drinnen ist es warm und trocken." Erklärte er und ging selbst in die Wohnung. Zögernd warf Yuuki einen Blick durch die Tür. Gerade als sie weglaufen wollte, fing der Regen an, durch ihre Mütze zu laufen. Sofort lief Yuuki dem Mann hinterher und warf hinter sich die Tür zu. Jetzt wo sie im trockenen stand, fing sie an sich umzuschauen. ,,Hier, ein Handtuch." Sagte der Mann und riss Yuuki somit aus Gedanken. ,,Danke." Gab die Elfin zurück und nahm das Handtuch entgegen um sich abzutrocknen. ,,Um nochmal auf deine Frage zurück zu kommen, ich bin Siegmeyer." Erklärte er und verschwand in einem Raum. ,,Ähm...ich bin Yuuki, danke das sie mich mitgenommen haben." ,,Ach das ist doch kein Problem, bei dem Regen würde ich auch nicht draußen sitzen wollen." Erklärte Siegmeyer und öffnete seinen Kühlschrank. Yuuki, welche sich immernoch in der Wohnung umsah, warf nun einen Blick zu Siegmeyer in die Küche. Gerüche von Gewürzen die sie noch nie gerochen hatte zogen ihr in die Nase. ,,Also, was hast du da draußen gemacht?" Fragte Siegmeyer und machte sich einen Kaffee. ,,Ich habe mich etwas ausgeruht." ,,Draußen im Regen?" ,,Der war nicht da als ich eingeschlafen bin." ,,Verstehe...willst du auch einen Kaffee?" ,,Kaffee? Nein danke." Antwortete Yuuki und sah sich weiterhin um. ,,Wo bin ich hier eigentlich?" ,,In meinem Haus." Antwortete Siegmeyer und und nahm seine Tasse zu sich. ,,Das habe ich auch gemerkt, ich meine diesen Ort." ,,Oh du meinst die Stadt? Die heißt Oolacile." ,,Oolacile? Von der hab ich noch nie gehört...wie komme ich denn von hier in den großen Wald Crusand?" Fragte Yuuki und nahm schließlich auf einem Stuhl platz. ,,Crusand? Davon hab ich noch nie gehört...aber ich kann gerne mal nachschauen. Vielleicht willst du in der Zeit ja eine schöne warme Dusche nehmen, nicht dass du dich nicht erkältest." ,,Eine Dusche?" ,,Jetzt sag mir nicht du weißt nicht was das ist." ,,Nicht wirklich, nein." Gab Yuuki zu und folgte Siegmeyer, welcher aus dem Raum ins Bad ging. ,,Okay, hier machst du das Wasser an, was dann da oben raus kommt, da vorne stellst du die Temperatur ein. Die Shampoos kannst du nutzen wie du willst, mach sie bitte nur nicht alle leer." Erklärte Siegmeyer und verschwand wieder aus dem Bad. Yuuki, die nun alleine im kleinen Raum stand drehte sich etwas skeptisch zur Dusche um. Nachdem sie alles ausprobiert hatte, was ihr vorhin beigebracht wurde, zog sie ihre Klamotten aus und stellte sich schließlich unter den Wasserstrahl der Dusche.


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 11, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Elf in the AfterlifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt