Kapitel 3

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Dann, nach gefühlten Stunden, sah ich einen kleinen Vogelschwarm der in den Bäumen saß. Schnell holte ich meine grauen Pfeile und meinen braunen Bogen heraus die ich alle beide ebenfalls in Revey gefunden hatte, in einem Haus das wohl einst einem Jäger oder so ähnlich gehört haben musste. Ich warf einen Stein und schoss einen Pfeil in den Vogelschwarm der jetzt davon flog ab. Er traf! Ein kräftiger Vogel viel herunter. Endlich! Ich stieß einen triumphierenden Schrei aus. Nun ging ich direkt auf die Stelle zu wo der Vogel abgestürzt sein musste. Nochmals freute ich mich. Ein großer kräftiger aber auch zugleich wunderschöner Vogel war von meinem Pfeil durchbohrt worden. Traurig, aber notwendig. Nachdem ich mir den kräftigen Vogel und mein Pfeil wieder geholt hatte, wollte ich schon los gehen um Holz für ein Feuer zu suchen, als… Noch ein Vogel! Was das bedeutet! Jetzt hatte ich Essen und zwar viel! Ich machte einen Freuden Sprung. Moment mal… Als ich genauer hinsah viel es mir zwar nicht sofort auf, aber es war nicht die gleiche Rasse von Vögeln.  Wie konnte das passieren? Dieser Vogel, vielleicht hatte er sich einfach entschlossen bei einem anderen Schwarm zu folgen? Ach Quatsch!, ging es mir nun durch meinen Kopf, der ohnehin schon voller Fragen war, also nicht noch mehr Fragen!   So langsam aber auch wurde es dunkel. Noch ein Tag war vergangen. Ich musste endlich etwas unternehmen und nicht hier herum sitzen und nichts tun! Nachdem ich mir nun geschworen hatte morgen etwas Sinnvolles zu tun, wollte, oder eher sollte ich ein Feuer anzünden. Nachdem ich die Federn von dem Vogel gerupft hatte suchte ich ein paar Stöcker und zwei große Steine. Ich kam mir vor wie in einem Film, aber naja, da konnte man eben nichts tun, also ging ich los. Nach einiger Zeit des herum Laufens fand ich einen vom Blitz getroffenen grauen und in der Hälfte gespaltenen Baum.  Vom Baum aus regten noch einige kleine, aber auch etwas größere Stöcker heraus, die ich heraus ziehen wollte. Ohne Erfolg. Ich war eben schon immer nicht die Stärkste. In der Schule war ich immer als „die Schwache“ gegellten. Das hatte ich Jahrelang auf mir sitzen gelassen, aber heute oder eher jetzt wollte ich das ändern. Ich wollte mir wohl beweisen dass ich nicht wach war. Ich stellte mich genau vor einen großen nicht verbrannten Ast, legte meine Arme um ihn und zog. Ich zog und zog aber nichts rührte sich. Verzweiflung gemischt mit Wut stieg in mir hoch und das brachte mir wohl ein Bisschen kraft ein, denn genau in diesem Moment, als ich fast schon losschreien wollte weil ich etwas mal wieder nicht geschafft hatte, brach er vom Baum ab. Dabei kam eine solche kraft auf, das mich der Wiederstand ungefähr einen Meter nach hinten schleuderte. Unsanft kam ich mit dem Bauch zuerst auf den harten und schmutzigen Waldboden auf. Mein Kopf tat höllisch weh und ich musste nach Luft schnappen. Okay, das hatte ich nicht erwarten, aber ich hatte es geschafft! Endlich habe auch ich etwas Mal auf die Reihe gekriegt. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte und mir nicht mehr schwindelig war, stellte ich mich wieder an den Baum. Dieses Mal zwar nicht an so einen großen Ast, aber das Prinzip funktionierte. Wieder schaffte ich es und dieses Mal wurde ich nicht zurückgeworfen. Dies wiederholte ich ein Paar Mal und nach einiger  Zeit hatte ich ungefähr genug Geäst aus dem Baum heraus bekommen das ich daraus ein Feuer machen konnte. Triumphierend sah ich mir den Haufen Stöcker an. Verrückt aber ich fühlte mich zum ersten Mal wieder glücklich. Nachdem ich es wieder zu der Lichtung geschafft hatte, an der ich ebenfalls aufgewacht war, schmiss  ich meinen Holzstapel einfach auf den Boden um mich dann ebenfalls hinzuknien und  holte die beiden, nach Feuerstein aussehenden, pechschwarzen Steine her raus die ich auf meinem Rückweg gefunden hatte. So wie in den Filmen die ich früher immer gerne gesehen hatte rieb oder schlug ich die zwei Steine aneinander bis tatsächlich ein Funke entstand der den Holzstapel zwar nicht anzündete aber eben trotzdem einen Funken erzeugte. Wieder war ich stolz. Keine Ahnung warum genau aber es machte mich immer wieder stolz zusehen wie ich etwas ohne Hilfe schaffte. Noch einmal schlug ich die Steine aneinander bis sich wider ein Funken zeigte. Dieses Mal entfachte er das Feuer und er wurde mit einmal strahlend hell. Schnell nahm ich mir einen der beiden Vögel zur Hand und zog mit aller Kraft die ich jetzt noch hatte die Federn heraus. Als dies getan war, legte ich den ersten Vogel auf die Flammen. Es brauchte auch einige Zeit bis der Vogel ganz durch war, aber es war besser als nichts. Er war ein Bisschen schwarz geworden aber er schmeckte ganz okay. Vielleicht ein bisschen Fade, aber wie schon gesagt: besser als nichts! Nachdem ich Vogel innerhalb von wenigen Minuten herunter geschlungen hatte, legte ich den zweiten in die Letzte Glut, denn ich wollte nicht das er schlecht wurde oder etwas ähnliches. Nachdem ich auch das geschafft hatte machte ich das nun schon sehr herunter gekommene Feuer aus, denn ich wollte nicht dass mich diese beiden Typen finden, obwohl mein Inneres mir etwas anderes sagte…                                         Nachdem ich aufgestanden war, ging den Waldweg zurück den ich auch gekommen war. Nun ja… zumindest versuchte ich es, denn ich wusste nicht so genau wo ich hier überhaupt genau war. Ich ging an Sträuchern und Bäumen und manchmal auch an kleinen Tieren vorbei. Wenn das geschah blieb ich immer kurz stehen um zu gucken welches Tier es war. Früher wenn ich mit meinem Vater in den Zoo gegangen war blieb ich auch immer Stunden davor stehen…  Mein Vater! Er fehlte mir so, genau wie meine liebe Mutter und mein kleiner Lou. Ich seufzte.                                                           Es dauerte lange, aber ich hatte immer das dumpfe Gefühl beobachtet zu werden. Biss ich die Eiche gefunden hatte war die Sonne bereits untergegangen. Ich war den ganzen Tag gelaufen! Das hatte ich gar nicht gemerkt. Wahrscheinlich war der Weg doch länger als ich ihn vermutet hatte. Als ich endlich (nach Stunden!)  meine Eiche entdeckt hatte, lehnte ich mich so schnell wie möglich wieder an die raue braune Baumrinde und träumte diesen einen, mich nichtmehr aus dem Kopf gehenden Traum…                                                                                                                             Wieder war ein Tag vergangen und ich bin meinem Ziel nicht einen Schritt näher gekommen. Dabei wollte ich doch die Menschen finden die meine Eltern und mich umbringen wollten! Morgen wollte ich mehr schaffen! Ich wollte aus dem Gebiet hinter Revey raus und mich in Richtung Großstadt vorwagen oder wenigsten in eine andere Stadt als Revey kommen. Das viele Blut machte mir immer noch sehr zu schaffen.

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