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Langsam werde ich wach, nachdem man mir die Augenbinde heruntergezogen hat

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Langsam werde ich wach, nachdem man mir die Augenbinde heruntergezogen hat. Es ist dunkel. Aber nicht schwarz, der Mond leuchtet in einem faszinierenden Silberton zwischen den dünnen Ästen hindurch und erhellt den nur schwer zu erahnenden Weg. Verschlafen sehe ich neben mich. Harry mustert mich. Mittlerweile fährt Niall, Liam schläft auf dem Beifahrersitz. Was ein Leben... Ich kann es mir kaum vorstellen.

"Wir sind in 5 Minuten da.", murmelt Harry und öffnet meine Handschellen. Fragend sehe ich ihn an. Er lacht leise. "Die sind überflüssig. Wenn du davonlaufen willst, bitte. Aber glaub mir, bis du hier draußen auf Zivilisation triffst bist du tot."

Liam dreht sich um.

"Außerdem willst du gar nicht wissen was für Kreaturen sich hier rumtreiben. Wir sind an der Grenze zu Kanada. Da weiß man nie."

Ich unterdrücke mein amüsiertes Grinsen und reibe mir die Handgelenke. Es müssen die Stress und Angsthormone sein, die mich so gelassen machen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Dabei muss ich mir selber eingestehen, dass ich mich noch nie freier gefühlt habe, obwohl ich Gefangener bin denn je ... oder?

Als bald taucht vor uns ein rieseges, halb zerfallendes Gebäude ohne Dach auf. Ein paar Fenster sind noch zu erahnen,Glas ist aber in keinem mehr vorhanden. Es sieht so verdammt unheimlich aus. Lost places, so werden solche Orte genannt. Orte, die von Menschen verlassen scheinen, die von der Natur zurück erobert werden. Diese Orte sehen bei Dunkelheit und Tageslicht gruselig aus. Mir wird ganz flau im Magen.

Liam packt mich am Arm und zieht mich aus dem Auto. Ich bin versucht mich aus lauter Furcht an ihn zu klammern. Wer geht denn da freiwillig rein?

"Hübsch, hm?", hakt Niall mit seinem irischen Akzent nach, als er sieht, dass ich am liebsten einfach im Bulli bleiben würde. Obwohl so ganz alleine hier draußen wäre sicher auch nicht besser...

"Er wird bei dir pennen.",legt Liam fest und schubst mich unsanft gegen Harry. Ich kann sein Gesicht kaum erkennen. Erst, als die drei ihre Taschenlampen betätigen, wird Licht ins Dunkle gebracht.

"Bevor du dir jetzt in die Hosen scheißt, der Vierte von uns wartet da drinnen auf uns. Also, erschreckt dich bitte nicht.", flüstert Harry mir zu und greift ebenfalls meinen Arm. Wie gelähmt lasse ich mich mit ins Verderben ziehen.

Die anderen beiden gehen schon durch die zerfallen große Tür. Harry bleibt mit mir stehen und stellt sich vor mich.

"Warte. Ich möchte dir etwas zeigen. Komm mit."

Skeptisch folge ich ihm. Na toll, wir gehen einmal um die Ruine rum. Schön dicht am Dickicht. Das macht Spaß. Ich sehe bereits mein Leben an mir vorbei ziehen.

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