✿ 𝗇𝗈𝗍𝗁𝗂𝗇𝗀 𝗐𝗂𝗅𝗅 𝖻𝖾 𝗍𝗁𝖾 𝗌𝖺𝗆𝖾...? ✿

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Immer wieder ließ er seinen Daumen leicht über das kleine Zahnrad an seinem Feuerzeug gleiten, spürte die Unebenheiten auf seiner Haut und gab gelegentlich Druck ab, um es zum Klicken zu bringen. Seine Augen musterten aufmerksam, wie die Flamme in die Höhe schoss und regungslos vor sich hinglühte, bis er dann die Klappe zuschnappen ließ und das Feuer erlosch.
Die Spannung im Raum war zum Zerreißen gespannt und man musste kein Experte sein, um zu wissen, dass etwas im Argen war. Zwei seiner Männer standen unsicher vor ihm, warfen sich immer mal wieder einen ratlosen Blick zu, aber keiner von beiden traute sich ihren Boss anzusprechen.

Als Jimin wieder das Feuer erlischen ließ, nahm er mit der anderen Hand das feine Papier zur Hand, welches sich auf seinem aufgeräumten Schreibtisch vor ihm befand. Er hielt die untere rechte Ecke über das Feuerzeug, welches er schon wieder entzünden wollte, als ihn das erschrockene Aufatmen eines seiner Mitglieder davon abhielt. Kühl hob er seinen Blick und musterte den jungen Mann in den Dreißigern, welcher zunächst unschlüssig auf seiner Lippe herumkaute, nur um dann leise zu sagen: »Boss, denk doch zunächst einmal darüber nach.«

Augenblicklich entfuhr Jimins Kehle ein verächtliches Schnauben, aber er legte dieses Mal Papier und Feuerzeug auf den Tisch, bevor er aufstand und seine Hände auf diesem abstützte. »Willst du...mich eigentlich komplett verarschen, hm?«, fuhr er seinen Untergebenen an, welcher sichtlich zusammenzuckte und betroffen seinen Blick senkte. »Es... Es tut mir leid, Boss, aber ich dachte doch nur daran, dass-«

»Dass ich dämlich genug bin, mich auf einen Deal mit diesen Sesselfurzen einzulassen, die bestimmt noch nicht einmal einen Fuß in unsere Welt gesetzt haben? Nur um "vielleicht" eine reine Akte zu bekommen?« Jimin schnaubte ein weiteres Mal, bevor er sich wieder in seinen ledernen Stuhl warf und gestresst seine Schläfen rieb. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, um genau zu sein seit Eintreffen dieses formellen Schreibens nicht, denn auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, dachte er schon über diese Option nach. Wenn sein Partner in dieser Mission nur nicht er wäre.

»Verschwindet«, sagte Jimin schließlich und machte eine scheuchende Handbewegung, sodass seine Männer zusammenzuckten und sich dann abwendeten. Beinahe erleichtert liefen sie zur Tür und wollten schleunigst Jimins Büro verlassen, doch dazu kamen sie gar nicht erst.
Vor der Tür vernahm Jimin einen Tumult, über welchen er nur verwundert die Stirn kraus zog. Gerade als einer seiner Männer seine Hand um den Türknauf legte, hörte man jemanden »Lasst mich jetzt einfach durch!« brüllen und im nächsten Moment flog die massive Tür auch schon auf.

Auf der Schwelle stand genau der Typ, den Jimin gerade am allerwenigsten sehen wollte und mit welchem das FBI von ihm verlangte zusammenzuarbeiten. Jeon Jeongguk.
Ein junger, nerviger Rebell, der dachte, er könnte sich alles erlauben, nur weil er ein paar Tattoos und Piercings am Körper hatte. Ihre Augen trafen sich sofort, als er Jimins Büro betrat und Jeongguks Lippen verzogen sich direkt zu einem Grinsen, als er den Älteren hinter dem Tisch sitzen sah. Lippen, die Jimin vor langer Zeit mal gern geküsst hatte..

»Yo, Park. Schmeiß deine Arschkriecher raus und lass uns reden«, verlangte dieser ungehobelte Kerl, sodass Jimin sich ein Augenverdrehen nicht verkneifen konnte. Seine Männer sahen ihn unsicher an, aber er nickte nur kaum merklich, sodass er im nächsten Moment allein mit Jeongguk war. »Was willst du hier, Jeon?«, wollte der Ältere von den beiden wissen und überschlug unter dem Tisch seine langen Beine. Anstatt zu antworten, betrachtete Jeongguk ihn nur einen Moment, bevor er sich schließlich ihm gegenüber setzte und seinen Nacken knacken ließ.

»Du weißt genau, was ich hier will«, sagte er schließlich und deutete danach auf den Brief auf Jimins Tisch. »Wie lange hast du diesen Wisch schon? Und warum kontaktierst du mich nicht?«
Jimin hob eine seiner perfekten Augenbrauen und legte leicht seinen Kopf schief. Aus seinen Worten schloss er, dass Jeongguk diesen Brief eben erst erhalten haben musste, während er bei Jimin bereits fast eine Woche auf diesem Tisch lag. Das könnte ihn ein wenig amüsieren, wenn die Situation eine andere wäre, aber er riss sich zusammen.

𝐍𝐨𝐬𝐭𝐚𝐥𝐠𝐢𝐚│ɢɢᴜᴋᴍɪɴ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt