kurzGötter halbGeschichten (oder so ähnlich)

... für mich gedacht (solangelo)

Der schwarzhaarige blasse Junge eilte an diesem heißen Tag mit weitem Schritt zur Hütte der Apollokinder. Erst seit einer Stunde war er wieder in Camp Halfblood und hatte nun ein ausführliches Gespräch mit Chiron hinter sich. Es war über zwei Wochen her, dass Nico über diesen Boden gelaufen war. Zuletzt an dem Tag, als man ihn bat bei einer heiklen Angelegenheit im Camp Jupiter auszuhelfen.
Diese Tage hatten an seinen Kräften gezehrt und eigentlich hätte er sich jetzt wirklich zum Ausruhen in seine eigene Hütte legen sollen. Aber er vermisste Will und wollte sich eine sonnige Umarmung bei diesem abholen. Außerdem würde sein Freund sicher auch wissen wollen, dass er ‚gesund' wieder zurück war, also lief er zügig weiter.
Endlich erreichte er die Hütte. Einwenig verwundert bemerkte er, dass sich niemand vor dem Haus tummelte, wie es sonst der Fall war. Da er jedoch keine Lust hatte sich über so etwas Gedanken zu machen, trat er an die Tür um anzuklopfen. Irgendwer wäre mit Sicherheit da und könnte ihm im Zweifelsfalle verraten, wo Will sich aufhielt, falls er nicht im Haus war.
Die Tür stand ein kleines Stück offen, was nicht unbedingt verwunderlich war. Jetzt hörte Nico von drinnen auch Stimmen, die sich rege unterhielten. Er klopfte kurz und trat ein.
Die Apollokinder sahen ihn erstaunt - und manche der jüngeren auch verschreckt - an, eines schlug die Hände vors Gesicht. Nico wusste, dass er etwas mitgenommen aussah, aber so schlimm? Da schwappte ein großer Schwall Wasser über ihn und eine Plastikschüssel hinterher. „Ah, was machst du den hier? Das tut mir leid." Jemand nahm ihm die Schüssel aus den Händen, die von seinem Kopf nach vorn runter gerutscht war. Es dauerte zwei Sekunden bis der Sohn des Hades die Situation ganz erfasste. Offenbar hatte er einen Streich, der für einen Mitbewohner geplant war, abbekommen. „Das tut uns wirklich total leid." sagte ein anderes Kind.
„Was ist denn hier passiert?" Nico drehte sich zu der wohlbekannten Stimme um und schaute wie ein nasser Hund aus der Wäsche. „Oh? OH! NICO! Du bist zurück? Du bist wieder da? Lass dich anschauen ... komm mal in die Sonne." Will zog den Schwarzhaarigen energisch hinter sich her, zur Tür hinaus. Dort nahm er ihn in Augenschein und meinte: „Du siehst müde aus ..." mit einem Grinsen fügte er hinzu „... und nass. Ich glaube die Dusche war für mich gedacht. Hm, dann sollte ich vielleicht auch dafür Sorge tragen, dass du dich jetzt nicht erkältest." Der Blonde zwinkerte Nico schelmisch an, führte ihn zu einer Bank an der Hauswand und beide setzten sich. Will legte zärtlich seinen Arm um Nico und ließ seine Körpereigene Sommerwärme zu diesem hinüber strömen. So saßen sie beide eine ganze Weile, eng aneinander gekuschelt auf der Bank und Wasserdampf stieg über ihnen auf, während die Sonne sich langsam dem Abend neigte.