Prolog

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Ein regnerischer Tag stand an, der den Brüdern ein weiteres mal nichts weiter als kühle Luft bat. Dean beobachtete wie sich die Wolken verdichteten. "Wenn das so weiter geht, werde ich noch depressiv.", sagte dieser. Sam grinste und öffnete die Beifahrertür des Impalas; "Als wärst du das nicht längst.". Dabei fielen ihm einige seiner langen Haarsträhnen ins Gesicht. Auch Dean stieg ins Auto und startete den Motor. Auf Sams Kommentar zu antworten, empfand er gar nicht für nötig.

"Zurück nach Hause?", fragte dieser Stattdessen. Sam nickte bloß. So fuhr er los und schaltete das Radio ein. "Dieses Lied ist alt.", kommentierte der jüngere Bruder Sam. Dean riskierte seinen Blick von der Straße zu nehmen, um seinen Bruder zu mustern; "In diesem Auto entscheide immer noch ich was wir hören, wenn's dir nicht gefällt, kannst du laufen.". Grinsend und zugleich auch Kopfschüttelnd schaute Sam aus dem Fenster. Auch Dean grinste leicht, als er seinen Blick wieder auf die Straße richtete.

Es gab nichts, was ihre Bindung hätte beschreiben können. Sie liebten einander mehr als alles andere, stellten einander über alles andere. Die Brüder behaupteten nie ein richtiges Zuhause gehabt zu haben, weil sie ständig mit ihrem Vater reisen mussten. Und das von Motel zu Motel. Doch ganz so Wahr waren ihre Aussagen nicht. Denn jeder Ort fühlte sich wie Zuhause an, wenn sie einander hatten.

"Dean, ich gehe noch einkaufen. Wir haben nichts mehr.", Sam riss seinen Bruder aus seinen Gedanken. "Klar, mach das. Ach und Sammy?", der angesprochene drehte sich um, sobald er aus dem Auto stieg; "Ja?".

"Vergiss' den Kuchen nicht.". Wieder einmal schüttelte der jüngere Bruder grinsend den Kopf. Dean öffnete die Tür seines Motel Zimmers und schaltete das Licht ein. Einige Sekunden starrte er verloren in den Raum hinein. Seine Blicke fixierten den Tisch, der die Mitte des Raumes schmückte. Der Braunhaarige ließ sich auf einen Stuhl nieder und rieb sich die Stirn.

Nach einer Weile begann er, seine Sachen einzupacken. Sobald Sam wieder da war, würden die Beiden das Motel verlassen und weiter Richtung Bunker fahren. Die Brüder waren nur in der Stadt, um einen Fall zu lösen. Denn zusammen Jagen taten sie schon lange nicht mehr. "Dean.", sofort zuckte dieser zusammen und drehte sich um; "Cas?". "Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht so anschleichen sollst.", fuhr dieser fort. Leicht senkte der Engel seinen Blick; "Entschuldige, aber es ist wichtig.". Dean zwang ihn regelrecht mit seinen Blicken dazu, ihn wieder anzuschauen; "Was ist los?". Kurz seufzte Castiel, ehe er einen Schritt näher kam und ihm eine Zeitung in die Hand drückte.

Leise begann der Kurzhaarige vorzulesen; "Frau des Sheriffs von einem wilden Tier zerfetzt..". Sofort hob dieser seinen Blick zu Castiels blauen Augen; "Wir kümmern uns darum.", bestätigte Dean. Der Engel nickte, doch bewegte sich nicht von der Stelle. "Ist zwischen dir und Sam wieder alles Okay?", fragte dieser anschließend. Der ältere Bruder verzog sein Gesicht und keuchte leise. "Ja, wieder alles beim Alten.". "Das freut mich.".

"Was freut dich?", plötzlich stürmte Sam mit mehreren Tüten durchnässt in den Raum. Dean verkniff sich das Grinsen, während Castiel objektiv die Situation beobachtete. "Ich glaube, es hat geregnet.", warf dieser dann emotionslos in den Raum. "Du glaubst es?", eine Frage getankt aus Ironie. Sam neigte sich ab und ging ins Bad, um sich trockene Klamotten anzuziehen. Jetzt konnte sich selbst der Engel das Grinsen nicht mehr verkneifen. Dean vergriff sich an den durchnässten Tüten und suchte bis er fündig wurde. Mit geweiteten Augen betrachtete er das Prachtstück auf seinen Händen. "Diesen Müll isst du immer noch?", Castiel legte seinen Kopf schief und zeigte auf den Kuchen in einer Kunstoff-verpackung. Etwas entsetzt schaute Dean dem Engel in die Augen; "Dieser Kuchen ist kein Müll.". So öffnete dieser die Verpackung und bedrohte Castiel mit der beigelegten Plastik-Gabel. Der Engel hob seine Hände in die Luft und grinste; "Okay, Okay. Wie du meinst."

Plötzlich platzte der jüngere Bruder, der sich gerade ein T-shirt überzog, in den Raum und betrachtete die Situation: "Dean, wieso zeigst du auf Cas? Mit einer Gabel?". Dean schaute abwechselnd zu Castiel und seinen Bruder, bis er die Gabel für einen anderen Zweck verwendete. Sam schüttelte den Kopf, während Castiel verwirrt mit den Achseln zuckte. "Pack deine Sachen, der nächste Fall steht an.", der ältere Bruder stopfte sich ein großes Stück Kuchen in den Mund. Sofort kniff der Langhaarige seine Brauen zusammen; "Wir haben den letzten Fall vor etwa drei Stunden beendet. Ich möchte schlafen und du... solltest das vielleicht auch tun.". Dean schluckte schwer, bevor er sprach; "Ich bin nicht Müde und du kannst Unterwegs schlafen.". Selbst Castiel schaute den älteren Bruder Verständnislos an: "Dean, du solltest dich ausruhen. Da gebe ich deinem Bruder Recht."

Sam zog beide Brauen hoch und wedelte seine Arme in Castiels Richtung. So als wollte er sagen: 'Genau das habe ich auch gesagt.'

Einige Sekunden sah er Beide abwechselnd an. "Na schön.". Erleichtert atmete Sam aus, nicht ahnend das Dean noch nicht fertig war; "Dann fährst du Cas. Sam und ich schlafen auf der Rückbank.". "Ach komm schon, seit wann lässt du Cas überhaupt an deinen Wagen?", fragte der Jüngere entsetzt. "Seit Heute.", mit diesen Worten warf er ihm den Schlüssel zu und nahm seine Tasche. Castiel war leicht überrumpelt, aber Verstand schnell und fing den Schlüssel. Sam wusste er könne die Diskussion nicht gewinnen. Nicht, wenn Dean so stur war. Also Packte auch er seine Sachen und verstaute sie im Auto.

Letztlich gesellte der Jüngere sich zu seinem Bruder auf die Rückbank, während Cas sich nach vorne setzte. Dean zappelte ständig herum, als könnte er keine bequeme Position finden. Dieser zweifelte keine Sekunde daran, dass Sam seinen gesamten Platz raubte. "Mach dich nicht so breit.", kommentierte er verschlafen. "Tue ich doch gar nicht.". "Ich sehe doch, wie du mehr als die-", weiter kam er nicht, denn Castiel unterbrach ihn: "Einer von euch kommt nach vorne, dann ist das Thema erledigt.". Der Engel hielt rechts an. Sofort stieg Sam aus, bevor Dean die Gelegenheit hatte, sich aufzurichten. "Mistkerl.", kommentierte der Kurzhaarige bloß. Freudig nahm Sam den Platz ein, während ihm ein leichtes Grinsen überkam.

"Können wir weiter fahren?", fragte Dean. Castiel nickte und fuhr los. So ließ sich der ältere bequem auf den Rücksitzt fallen und betrachtete die Straße. Ihm fiel auf, dass er Castiel in diesem Winkel perfekt mit Hilfe des Rückspiegels sehen konnte. Ohne einen sonderlichen Grund zu haben, schaute er ihn an.

Castiel schaute ebenfalls in den Rückspiegel und zuckte leicht als er sah, dass Dean den Engel anschaute. Auch Dean wendete seinen Blick ab und sank tiefer in seinen Sitz. Das war Peinlich.

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1101 Wörter.

Dean wollte sofort los, doch gab es einen Grund für seine Eile?

Back to you ~ 𝕯𝖊𝖘𝖙𝖎𝖊𝖑ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt