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Anabeth's P.o.V.

Laute, tiefe Stimmen wecken mich und meine Augen flattern auf. Irgendwas verwirrt mich, und ich meine nicht meinen dröhnenden Kopf, der durchaus dazu beiträgt... Nein, was mich verwirrt ist, dass ich kopfüber hänge. Und mein Bauch gegen was hartes gedrückt wird. Und ich meine Arme nicht bewegen kann. Ich hebe den Kopf und erkenne Höhlenwände, die von Fackeln erhellt werden, außerdem... Schwinge ich... Ich werde getragen von- Fuck! Jetzt kommt mir alles wieder! Der Bruder, der mich... Nieder geschlagen hat! Nun erkenne ich auch vor mir eine Gestalt. Beim ersten hinsehen dachte ich, dass er selbst eine Wand wäre, doch das war nur der Brustkorb von dem Typen. Ich drehe den Kopf noch weiter und erkenne das Gesicht von dem Kerl. Er hat einen kahl geschorenen Kopf und eine Narbe verläuft von seiner Stirn über seine Nase zu seiner Lippe und verzieht sie grausam. Doch am schlimmsten sind seine Augen. Pechschwarz und seelenlos. Der Drang wegzulaufen macht sich in mir breit und ich strample mit den Beinen, um mich zu befreien, gleichzeitig entringt ein erstickter Laut meiner Kehle. Meine Atmung geht automatisch schneller und der Kerl beugt sich vor. "Hm... Da bekommt man ja gleich Hunger." "Halt die Klappe, Z!", sagt der Typ, der mich trägt. Ich muss meine Augen verdrehen, damit ich ihn sehen kann - es ist der Typ, der mich entführt hat. Ich will mich erneut befreien, doch der Typ hat meine Beine so fest im Griff, dass ich mich nicht bewegen kann. "Ach komm schon! Bei dem Duft!" Plötzlich enden die engen Wände links und rechts von mir und ich erkenne den Raum sofort. Wir sind in der Grotte. Überall stehen Totenschädel in kleinen Nischen und ich weiß hinter mir - also vor dem Typen, der mich trägt - steht ein Altar mit einem weiteren Totenkopf. Der erste Vampir. Und ich weiß auch, wer dort gleich stehen wird, oder schon steht. Die Jungfrau der Schrift. Mit einem Mal bewegt sich meine Welt wieder und der Typ mit der Narbe wird aus meinem Blickfeld gerissen, dann lande ich unsanft auf meinen Füßen und sehe meinem Entführer ins Gesicht. Ich will schon anfangen zu kämpfen, doch plötzlich kniet er nieder und ich erkenne jetzt noch die 6 weiteren Gestalten, die alle in einer Reihe stehen. "Eure Heiligkeit.", kommt es wie aus einem Munde und ich schließe die Augen. Der Raum wird deutlich kälter und ich drehe mich langsam um. Vor mir steht eine Gestalt, die komplett von einem schwarzen Umhang umhüllt ist. Eine Kapuze verdeckt ihr Gesicht, jedoch schimmert es weiß unter der Robe. Mir fehlt der Atem und ich bekomme kurz kein Wort raus, doch das wird mir eh abgenommen, als ich plötzlich von hinten auf meine Knie gezwungen werde. Ich sehe zu der Göttin auf und sie sagt mit leiser Stimme. "So sieht man sich wieder." Sie wendet sich an die Brüder hinter mir. "Wer hat sie gefangen?" Gefangen? Als ob ich ein Tier wäre! "Ich, Eure Heiligkeit." Ja, du kleiner Wichser! Ich versuche nicht auszuflippen, doch ich hole tief Luft. "Ich bin dir sehr dankbar, Krieger. Sehr dankbar, dass du... Sie hier her gebracht hast." Ich verziehe das Gesicht bei dem bitteren Unterton der Göttin. Sie schwebt vor mich und sieht auf mich runter. "Und du kniest wieder vor mir. Wie die Bettlerin, die du bist." Ich will schon was bissiges erwidern, doch sie fährt schon fort: "War jemand... Bei ihr?" "Nein, Eure Heiligkeit, sie war alleine.", antwortet mein Entführer. Die Jungfrau der Schrift schwebt kurz in der Halle herum, dann fragt sie: "Wo ist Elise?" Ich senke den Kopf. "Sie... Ist tot." Für eine lange Zeit sagt niemand etwas, doch ich hebe schließlich den Kopf. Das weiß glühende Gesicht der Göttin schaut auf mich herab, die smaragdgrünen Augen kalt. "Wir... Wurden von Lessern überfallen, und-" "Und die Relikte, die du gestohlen hast?" Ich hole tief Luft. "Sind gegen Geld eingetauscht worden." Ich höre, wie die Göttin Luft einsaugt, dann erhebt sie die Stimme: "Anabeth Villin. Du hast die Auserwählte Elise entführt und wichtige Relikte gestohlen, du-" "Sie hat mich angebettelt, sie da raus zu bringen!", unterbreche ich sie und ich bekomme einen Stromschlag. "Schweig still! Du hast mich nicht zu unterbrechen!" Ich will mich am liebsten verteidigen, doch ich beiße mir auf die Lippe. "Du hast die Bruderschaft angegriffen und mich in höchster Form beleidigt. Aus diesen Gründen verurteile ich dich zum Tod." Mein Mund wird trocken und ich sehe zu ihr auf, dann will ich aufstehen, doch ich spüre eine große, schwere Hand auf meiner Schulter, die mich runter drückt. "Sie wollte weg! Weg von Euch!" "Sei still!" "Sie hat es nicht mehr ausgehalten dort drüben und hat mich auf Knien angebettelt, was hätte ich machen sollen?!", wage ich es und bekomme erneut einen Stromschlag von der Göttin, diesmal stärker. "Wenn ich deinen Tod nicht eigens miterleben würde, würde ich dich hier auf der Stelle auspeitschen lassen! Noch ein paar mehr Narben auf deinem Rücken?" Das sitzt. Aber heftig. Und ich halte tatsächlich meine Klappe. "Krieger. Entledige dieses Mädchen!", ordnet sie an und all meine Glieder werden plötzlich steif. Ich höre alles nur noch wie aus Watte und mein Mund wird staubtrocken. "Mit welcher Waffe soll ich sie töten, Eure Heiligkeit?", höre ich eine unglaublich tiefe Stimme, die mir eine Gänsehaut verpasst. "Das Breitschwert, Krieger." Ich höre schwere Fußstapfen, denn um mich herum wird ein Kreis gebildet, dann tritt ein Mann in mein Sichtfeld. Er ist riesig. Bestimmt zwei Meter groß, außerdem sind seine Schultern so breit wie die von zwei Menschenmännern. Er hat ein aristokratisches, jedoch brutales Gesicht, welches durch hohe Wangenknochen, geschwungene Augenbrauen und vor allem durch eine Sonnenbrille ausgeprägt wird. Er hat einen spitzen Haaransatz und lange, schwarze Haare. Er trägt eine schwarze Lederhose und ein schwarzes Shirt, und in seiner Hand liegt ein Breitschwert, was wahrscheinlich größer ist als ich. Das ist der eindrucksstarkste Mann, denn ich je gesehen habe. Und auch der letzte Mann, den ich sehen werde. Mit einer Miene, die so mürrisch und brutal ist, kommt er auf mich zu und ich sehe zu ihm auf. Wenn ich schon so sterbe, will ich wenigstens so viel Würde haben, ihm in die Augen zu sehen... Na ja, in die Sonnenbrille. Das ist dann wohl der König. Ich unterdrücke die Tränen in meinen Augen und lasse Luft in meine Lungen strömen. Der König hebt das Breitschwert und alles läuft wie in Trance ab. "Noch irgendwelche letzten erbärmliche Worte?", fragt die Jungfrau der Schrift und ich werfe ihr einen Blick zu. "Ich hatte eine höllische Zeit... Aber Euch damit zu verärgern ist es wert gewesen." "Krieger.", gibt sie nur trocken zurück und ich starre wieder in die Brillengläser des Königs. "Wartet, Eure Heiligkeit.", höre ich meinen Entführer und wende den Kopf. "Wie kannst du es wagen, Krieger?", zischt sie ihn an und ich hebe eine Braue. Der Krieger kniet nieder und sagt mit gesenktem Kopf: "Ich wollte Euch nicht beleidigen, Eure Heiligkeit. Aber... Ich kann nur zu gut nachvollziehen, dass Ihr eine Abneigung gegen sie habt." Na vielen Dank... "Aber wäre es nicht eine... Verschwendung ihrer Fähigkeiten, ihrem Leben jetzt ein Ende zu setzen?" "Hast du nicht gehört, was sie getan hat, Krieger?" "Das habe ich, und ich gebe Euch Recht, sie würde den Tod verdienen. Jedoch habe ich sie in Aktion gesehen. Dieses... Kind hat sich fast 5 ganze Jahre vor uns versteckt. Sie hat was drauf, das muss man ihr lassen, und wir könnten uns ihr Wissen zu Nutze machen." "Was schlägst du vor, Krieger?" "Wenn es Euch Recht ist, Eure Heiligkeit, und Euch, Eure Hoheit, schlage ich vor, dass sie bei uns einzieht. Sie wird weder besonders gut noch schlecht behandelt und sie wird arbeiten. Rund um die Uhr. Für uns." Ich ziehe die Brauen zusammen. Die Jungfrau der Schrift sagt für eine ganze Weile nichts, dann sieht sie zu dem König. "Was sagst du, Krieger?" Die Miene des Königs sagt alles. Die Göttin mustert jede einzelne Person im Raum, dann schwebt sie wieder auf mich zu. "Nein. Der Tod ist zu gnädig für dich. Du wirst stattdessen in Dienerschaft gelegt. Bis ans Ende deiner Tage. Sie wird bei euch im Institut wohnen. Ihr könnt mit ihr machen, was ihr wollt, sie gehört euch. Sie ist eine Nachfahrin der Aphrodite, wie ihr riechen könnt, wird ihr Blut fabelhaft schmecken." Ich sehe voller Scham zu ihr auf. Meine Wangen werden heiß. "Das ist Bluthurerei, das könnt Ihr nicht tun!" "Dann passt es doch zu dir. Und du irrst, ich kann alles tun, was ich will. Seid gewarnt, Krieger, diese hier ist gerissen." Ich spüre einen harten Stoß im Rücken und falle vor die Brüder.  "Ihr seid zu gütig, Jungfrau der Schrift.", höre ich den König sagen und ich schaue schockiert von einem zum anderen. Die Göttin lacht auf. "Deine Gedanken verraten dich, Krieger. Ich weiß, dass du lieber das Schwert geschwungen hättest." Sie nickt kurz, was durch ein Wippen ihrer Kapuze verraten wird, dann wendet sie sich an mich: "Du wirst dir wünschen, du wärst gestorben, gefallener Engel!" "Wir danken Euch, für Euer Geschenk, Jungfrau der Schrift.", sagt der König. Geschenk. Als ob ich ein Objekt wäre! Damit löst sie sich auf und ich sehe ihr mit großen Augen nach. "Verdammte Scheiße, Darius!", flucht der König und beugt sich zu mir runter, um nach meinen Handgelenken zu greifen. "Was hätte ich tun sollen?! Die Kleine ist 12, sie hat noch ihr ganzes Leben vor sich!" Der König  hält in der Bewegung inne, hebt einen Finger, dann knurrt er: "Wir reden darüber im Institut." Dann führt der Bewegung weiter aus. "Fass mich an und ich kratze dir die Augen aus!" Eine Braue erscheint über der Sonnenbrille und er richtet sich auf. "Na sieh Mal einer an." "Was hat die Göttin gesagt?", höre ich eine weitere tiefe Stimme und sehe in die Runde. Meinen Entführer und das Narbengesicht kenne ich schon, sowie den König. Da ist ein Bruder mit einer bunten Haarpracht, auf die jeder neidisch wäre, ein blonder mit einem Gesicht, als ob er auf eine Leinwand gehört, einer mit militärisch kurz geschnittenen Haaren und einer mit einem Ziegenbärtchen und einer Tätowierung an der Schläfe. Sie sind alle riesig und breit wie Schränke, aber der Größte... Der Größte ist noch immer der König. "Gerissen hat sie gesagt?" "Oh, wir werden unseren Spaß haben.", sagt der Blonde und ich versuche weg zu krabbeln. Was von den Handschellen ziemlich erschwert wird. "Gott, riecht ihr das?", fragt Blondie und tritt näher. Ich trete nach ihm und er springt mit einem Grinsen auf den Lippen zurück. "Oh, sie hat Feuer. Gefällt mir." "Nehmt sie mit ins Auto.", raunt der König und ich bekomme eine Gänsehaut von seiner dunklen Stimme. Das Ziegenbärtchen kommt auf mich zu und greift nach meinem Arm. Ich versuche ihn zu entreißen, doch der Blonde nimmt meinen zweiten Arm. "Nimm du ihre Füße." Blondie nimmt meine Füße und ich versuche jedes mir erdenkliches Manöver, um mich zu befreien. Sie haben kein Problem mich einfach raus zu tragen. "Lasst mich los!" Doch meine Worte werden mit Lachen beantwortet. Ich kann es nicht fassen... Ich... Soll mit den Brüdern... Leben... Wir gelangen aus der Höhle raus und laufen auf einen Transporter zu. Ich werfe den Kopf hin und her und ziehe erneut meine Beine an. "Wenn du dich noch heftiger wehrst, breche ich dir die kleinen Ärmchen, verstanden?", zischt der Ziegenbart und ich reiße meine Arme erneut an mich. Er lässt mich aus seinem eisernen Griff und ich nutze die Chance, nutze meine Bauchmuskeln um mich aufzurichten und schlage dem Blonden meine Ellbogen auf den Kopf. Er schreit auf und lässt mich los, sodass ich hart auf den Boden knalle. Ich werde hoch gehoben und der mit den bunten Haaren wirft mich über seine Schulter. "Nein!" "Verdammt, V, wieso hast du sie losgelassen?" Der Ziegenbart lacht. "Ich wollte sehen, wie sie reagiert." Der Blonde hält sich den Kopf und ich werde in den Transporter gesetzt. Neben mir steigen der Ziegenbart, der Bunte ein. Der König, Militär und Blondie setzen sich mir gegenüber, der mit der Narbe und mein Entführer steigen vorne ein. "Verdammt, fesselt ihre Beine! Das kann ja wohl nicht wahr sein.", knurrt der König, als ich versuche nach ihren Beinen zu treten. Militär lehnt sich vor und nimmt meine Beine zusammen, Blondie fesselt sie. "Ihren Mund auch, Boss?", fragt Ziegenbart und der König grinst. "Nein, ein schönes Gesicht hat sie ja. Es wäre doch eine Schande es zu verdecken, nicht wahr, printesa?" Als Antwort spucke ich ihn an und hebe beide Beine an, um ihn zu treten. Die beiden neben mir packen meine Beine und zerren mich quasi quer über ihre Schöße, dann fixieren sie mich. Der König wischt sich meinen Speichel von der Brust und nickt dem Ziegenbart zu. "Wenn ich es mir recht überlege. Ich mag sie eher still." Mir wird eine Bandage in den Mund geschoben und ich schreie verzweifelt auf. Das kann nicht wahr sein, das kann nicht... Ich kneife die Augen zusammen und versuche mich zu beruhigen, während die Männer anfangen zu reden. Ich weiß nicht was besser gewesen wäre... Der Tod oder das hier. Sie hat jedem erzählt, wer eine meiner Vorfahrinnen ist, das heißt, dass sie mein Blut trinken wollen. Früher oder später. Nachfahrin der Aphrodite... Das hat mir bis jetzt nur Ärger gemacht! Und über meinen ach so tollen Daddy will ich gar nicht reden. Mein Blick fliegt zu meinem Entführer. Wieso zur Hölle hat er das gemacht? Nach circa 5 Minuten bleibt der Wagen stehen und  der Bunte steigt aus, dann zieht er mich an den Beinen zu sich, macht die Fesseln dort auf und zieht mich aus dem Wagen. "Ich lasse dich laufen, aber sobald du Faxen machst, werde ich-" Ich trete nach ihm und er fängt meinen Fuß ab, dann werde ich einfach wieder über die Schulter gehoben. Ich kenne mich mit großen Männern aus. Sehr viele Lesser sind fast so groß wie die Kerle hier, aber all meine Angriffe werden mühelos abgeblockt. "Wohin, Wrath?", fragt der Bunte und ich hebe den Kopf. "In das Arbeitszimmer oben." Ich werde auf ein riesiges Haus zu getragen - nein, Haus trifft es nicht ganz, es ist eine ganze Anlage, auf der wir sind. Eine hohe Mauer umgibt alles, was hier zu sehen ist, und das 'Haus' ist fast ein Schloss. Mindestens 3 Stöcke, und die Mauern sind mit Efeuranken umgeben. Es geht eine kleine Treppe hoch, dann durch eine große Doppeltür in ein Foyer. Eine große Flügeltreppe führt nach oben und als einer nach dem anderen sie erklimmen will, schreitet der König ein. "Nur Darius, das Mädchen und ich. Phury, du legst sie ab, dann verpisst du dich ebenfalls." Es geht oben in ein großes Treppenhaus, wo links und rechts Türen sind, nach noch eins nach oben und in ein weiteres großes Treppenhaus, dann wird die rechte Tür genommen und es geht durch einen Flur. Soweit ich es mitbekommen habe, sieht alles ziemlich elegant und teuer aus. Von dem teilweise roten Teppichboden bis hin zu den verzierten Tapeten. Es geht durch eine weitere Tür und ich werde auf einer Couch abgesetzt. Der Raum ist tatsächlich ein Arbeitszimmer und ein großer Sekretärtisch steht am Ende des Raumes. Außerdem stehen noch eine weitere Couch, ein paar Sessel und ein Kleiderhaken herum. Ich schlucke, als der König und mein Entführer in den Raum folgen und der Bunte, anscheinend heißt er Phury, verschwindet. Ich stehe sofort wieder auf und stelle mich so weit weg wie möglich von den beiden Männern. Der König zeigt mit der Hand auf mich. "Wieso zur Hölle hast du das gemacht, jetzt haben wir ein Kind an der Backe!" Der Mann kommt auf mich zu. "Vielleicht sollten wir das anders angehen. Ich will dir nichts tun, ich will dir nur die Handschellen abnehmen." Misstrauisch sehe ich ihn an, doch dann entscheide ich, dass meine Situation nicht noch beschissener sein kann, also halte ich ihm meine Handgelenke hin und nicke. Er kommt auf mich zu und macht die Handschellen auf, dann tritt er zurück. Ich nehme mir sofort die Bandage aus dem Mund und sehe mich um. Ich weiß, ich kann hier nicht raus, doch ich kann es nicht abschalten. "Mein Name ist Darius. Und der gruselige Typ dort ist Wrath, unser König." Ich sehe kurz zu dem König und ziehe die Brauen zusammen. "Was, willst du sie jetzt auch noch mit Samthandschuhen anfassen?", fragt der König und Darius dreht sich zu ihm um. "Nein, aber vor nicht Mal 15 Minuten standest du vor ihr mit einem Breitschwert in der Hand, und wolltest sie umbringen, jetzt soll sie hier bleiben. Sie hat von mir eine rein gehauen bekommen. Das war etwas viel für einen Tag, hm?" Darius sieht kurz zu mir. "Du hast uns das verdammt noch Mal eingebrockt. Du kümmerst dich um sie, sie ist deine Verantwortung!" "Du hast selbst gesehen, wie sie Rhage umgehauen hat. Rhage! Sie kann nutzvoll sein, sie muss nur mit uns zusammen arbeiten." Wrath schnaubt auf. "Ja, sie muss es wollen. Schau sie dir an. Sie würde uns eher die Kehle aufschlitzen als uns vertrauen." Es klopft und Militär kommt herein. "Ich habe Fritz Bescheid gesagt, er wird ein Zimmer für sie herrichten." Darius nickt ihm zu. "Danke Tohr." Tohr geht wieder raus und Wrath sieht zu mir. "Sie wird Ärger machen. Und am Ende irgendwen verletzen." "Dann zeigen wir ihr, dass wir eigentlich nett sind." Nun verschränkt der König die Unterarme. "Nett? Keiner hier hat Bock auf Streicheleinheiten, wir haben genug zu tun." "Wollt ihr wissen was ich denke?", frage ich mit fester Stimme und beide Männer schauen mich verblüfft an. "Erleuchte uns!", spottet der König und ich stelle mich aufrecht hin. "Die Jungfrau der Schrift wollte mich umbringen, und... Du hast mich gerettet." Ich sehe Darius an. "Ich bin euch was schuldig, ich kann euch helfen, wenn ihr wollt. Aber danach lasst ihr mich gehen." Erneut zeigt der König auf mich. "Siehst du, genau das meine ich. Sie ist keine von uns." "Weswegen ihr mich gehen lassen werdet.", werfe ich ein und Wrath kommt einen Schritt auf mich zu. "Wie alt bist du, Mädchen?" Ich mustere ihn kurz. "22." "Wrath, sie wird sich einfügen. Du wirst sie kaum bemerken, und-" "Kaum bemerken? Ihr Duft strömt jetzt schon durchs ganze Haus, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Bruder sich über sie hermacht." "Die Jungs werden so viel Selbstbeherrschung haben, denkst du nicht?" Wrath sieht erneut kurz zu mir, dann knurrt er: "Darius, raus." Darius Blick fliegt besorgt zu mir, doch ein tiefes Knurren ertönt aus Wraths Kehle und der andere Vampir geht Richtung Ausgang. "Ich warte vor der Tür." Nein, geh nicht! Bitte nicht! Doch die Tür schließt sich hinter Darius und ich verschränke die Arme. Gut, ich bin am Arsch...

Warrior - Black Dagger Brotherhood  - WrathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt