14.

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Oft schlief ich ziemlich unruhig. Das hieß, ich wälzte mich häufig im Bett herum, drehte mich ständig auf andere Positonen und trat Yoongi ab und zu aus Versehen.

Meistens bekam er davon nichts mit, da er einen festen Schlaf hatte. Doch ab und zu spürte ich im Halbschlaf, wie er meine Beine von sich drückte, wenn ich sie wieder versehentlich gegen seinen Körper hatte prallen gelassen.

Auch diese Nacht wälzte ich mich wieder umher. Und normalerweise spürte ich irgendwann Yoongis Körper, sodass ich nicht weiter rollen konnte. Nicht diesmal.

Verwirrt, dass ich so viel Platz hatte, schlug ich blind mit meiner Hand gegen die Matratze neben mir. Und ich spürte nur Stoff, nicht den Körper meines Freundes.

Leicht öffnete ich nun meine Augen und schaute neben mich. Was ich schon erwartet hatte, eine leere Matratze.

Noch im Halbschalf richtete ich mich auf und schlurfte aus dem Zimmer, während ich mir über die müden Augen fuhr. Mein Körper fühlte sich noch sehr schwach und unausgeschlafen an, weshalb es mitten in der Nacht sein musste.

Ich ging durch das ganze Haus und guckte in jedes Zimmer. Jeder Schritt machte mich wacher und jeder Raum, in welchem Yoongi nicht war, bereitete mir mehr Angst. Wo war er?

Es war so still. Man hörte nur meine leisen Fußschritte, als ich zum Fenster ging und raus auf unsere Einfahrt schaute. Es war richtig dunkel draußen, und irgendwie machte es mir Angst, in diese tiefschwarze, menschenleere Nacht zu schauen. Vor allem bekam ich Gänsehaut, nicht nur vor Kälte, da ich barfuß war und der Boden nicht gerade warm war, sondern auch vor Angst.

Denn das Auto war weg. Das hieß, ich war alleine zu Hause und hatte kein Plan, wo Yoongi war.

Mit klopfendem Herzen ging ich vom Fenster weg und schaute durch das dunkle Wohnzimmer. Ganz schnell lief ich zum Lichtschalter und schaltete das Licht an, damit ich keine komischen, gruseligen Schatten sehen konnte. Denn ab und zu machte mir mein Gehirn Angst, indem es sich vorstellte, gleich würde etwas horrorfilmmäßiges passieren und ein Geist würde wie in einem Jumpscare hinter der Wand auftauchen, auf mich zufliegen, und mich töten.

Ich hatte Angst im Dunkeln und ich hatte Angst vom Alleinsein. Doch diese beiden Dinge zusammen - ich schüttelte mich.

Sofort machte ich den Fernseher an, damit es nicht mehr so still war, während ich versuchte, weniger Angst zu haben. Mein Körper zitterte schon.

Schnell schaltete ich von dieser Morddokumentation weg zu einem Kanal, auf welcher eine Frau gerade ein Küchengerät vorstellte. Viel besser.

Schlafen würde ich nicht mehr können. So ganz alleine in der Nacht und ohne zu wissen, wo mein Freund war.

Vielleicht hatte er mir eine Nachricht hinterlassen

Ich ignorierte meine Angst, als ich durch den Flur in unser Zimmer ging. Überall wurde von mir Licht angemacht, damit ja keine kleinste Stelle mehr dunkel war.

Mit dem Handy in meiner Hand rannte ich zurück aufs Sofa und schmiss mich da drauf, da ich mich dort am sichersten fühlte. Schnell legte ich eine Decke um meinen Körper, die mich vor Monstern schützen sollte.

Keine Nachricht.

So legte ich mein Handy neben mich und guckte auf den Fernseher, hoffte, Yoongi würde schnell kommen.

Vielleicht fünfzehn Minuten später hörte ich das Auto in der Einfahrt und rannte sofort zum Flur, um dort die Tür aufzureißen und barfuß über den kalten Asphalt zu Yoongi zu laufen, dem ich sofort in die Arme sprang. Erschrocken fing er mich gerade noch auf.

Daddy's Badboy | yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt