Wandernde Gedanken

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Endlich, der erste Schultag hat begonnen. Ich freute mich schon seit Anfang des Jahres darauf.

Auf die 12. Klasse fieberte ich schon lange hin, doch das es irgendwann wahr wird, wurde mir erst heute morgen klar, als ich in den Bus stieg.

Darauf vorbereitet war ich kaum, denn ich hatte beschlossen alles spontan zu planen, die letzten Jahre waren alle vorgeplant von meiner perfekten Mutter, die unbedingt alles so haben wollte wie es ihr passt. Dieses Jahr aber nicht, denn ich war 18 und konnte nun selbst entscheiden, was ich tun will und was nicht.

Mit Musik in den Ohren und wandernden Gedanken schlenderte ich den Flur hinunter zu meinem Spint um meine Sachen für den Tag abzuholen. Der letzte, erste, Tag hätte wirklich um einiges Spektakulärer werden sollen.

«Woah, Woah, Woah, Schlafmütze, kein Hallo?» kam meine nervige beste Freundin angerannt um mich zu begrüßen. Ach wie ich sie vermisst habe.

«Sorry, ich hab's heute nicht so mit Begrüßung, die Nacht war ziemlich lang» gab ich verlegen zu, mit dem Wissen jetzt sofort von Ashley zusammengeschimpft zu werden.

«WAS? Dein Ernst? Heute ist unser aller letzter erster Schultag, wie kannst du da wieder die ganze Nacht durch machen? Du musst doch ausgeruht sein!»

«Ja Ash, ich weiß schon. Aber nicht jeder hat eben einen 1A Schlafrythmus wie du» sagte ich und wir fingen beide an zu lachen.

«Welchen Kurs hast du nun als erstes?» fragte sie mich gespannt, in der Hoffnung das ich den Gleichen hatte. «Uhm, Chemie. Und du?»

«Ich auch!» grinste sie freudig. Also liefen wir zusammen ins unterste Stockwerk. Im Klassenzimmer angekommen suchten wir uns einen guten Platz in der letzten Reihe, damit wir ungestört im Unterricht reden konnten.

«Hast du schon gehört? Es soll anscheinend ein neuer Typ auf unsre Schule kommen. Er hat sogar einen älteren Bruder, aber der ist schon auf dem College»

Jemand Neues? Das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen. Ich hatte schon genug Leute in diesem Kurs die ich absolut nicht mochte, da brauchte ich nicht noch jemanden.

Also antwortete ich nur mit einem mulmigem «hmm» damit Ashley endlich Ruhe gibt und ich mich darauf konzentrieren konnte, meine Gehirnzellen wieder herzustellen, die von dem wenigen Schlaf weggebrannt sind.

Plötzlich kam auch laut stampfend mit einem schmatzenden «Hallo!» unser Chemie Lehrer Mr. Peyton in die Klasse reinspaziert und man merkte deutlich das die Laune der Klasse stark sank. Als wir dann schließlich noch anfingen über irgendwelche Formeln zu sprechen setzte mein Gehirn komplett aus.

Da wir ja in der hintersten Reihe hockten entschied ich mich noch etwas zu dösen und legte den Kopf in meine Arme. Doch das hielt nicht lange an als die Tür lautstark aufgerissen wurde.

«Mr. Peyton?» sagte eine männliche ziemlich attraktive Stimme. «Ja?»
«Ah, äh Tut mir leid, es ist mein erster Tag hier und ich habe den weg zum Zimmer nicht gleich gefunden. Ich entschuldige mich für die Verspätung, ich hoffe das ist nicht so schlimm.» entschuldigte sich der Neue mit einer ziemlichen hektik.

«Naja, normalerweise sehe ich das nicht so gerne, aber dadurch das heute dein aller erster Tag ist drücke ich mal ein Auge zu. Möchtest du dich vielleicht vorstellen?»

Jetzt hob auch ich meinen Kopf, um zu sehen wer vor uns in der Klasse stand. Und was ich sah enttäuschte mich nicht wirklich. Ein wirklich gut aussehender Typ, circa 1,90 groß, ziemlich gut gebaut, mit braunen Haaren und grünen Augen.

«Ja klar gerne, also mein Name ist Brandon, ich bin 19 Jahre und ich bin vor kurzem erst hier her gezogen da mein großer Bruder Jaden hier aufs College muss. Ich mache ein Jahr extra, da ich mit den Noten vom letzten Jahr nicht so zufrieden bin. Ich hoffe ich kann sie hier verbessern und einen besseren Abschluss machen. Hat sonst noch jemand fragen?»

Ich sah wie neben mir eine Hand hoch ging, es war Ashley. Geschockt sah ich sie an als er sie dran nahm. «Wie alt ist dein Bruder?» fragte sie ihn ganz unschuldig mit einem spitzen Lächeln. «Er ist 20 und wird ende des Jahres 21» antwortete er.

«Ob er wohl auch so gute Gene hat wie Brandon?» flüsterte Ashley mir kurz ins Ohr woraufhin wir beide kichern mussten.

Brandon lief langsam hinter in die letze Reihe, er wusste wohl was Geschmack ist wenn er sich auch nicht gleich ganz vorne hinsetzen wollte. Er setze sich direkt hinter mich und eröffnete somit eine neue letze Reihe indem er seinen Tisch hinter meinen schob.

«pssst, eyy!» kam es auf einmal von hinten, worauf ich mich umdrehte. «Hast du vielleicht Lust mir in der Pause die Schule zu zeigen?» flüsterte er mir zu worauf hin ich lächelte

«Was gibt es denn da hinten so wichtiges zu besprechen Ms. Willson?» rief Mr. Peyton auf einmal von vorne als ich mich erschrak und umdrehte, stand er direkt vor mir mit verschränkten Armen und gezogener Miene.

«Nichts, er hatte sich nur einen Stift von mir geliehen und ich habe ihn mir zurück geholt» log ich mal wieder.

Es kam nur noch ein brummiges «aha, das nächste mal, geht das auch in der Pause oder vor dem Unterricht!» als er sich wieder umdrehte und seinen Unterricht fort führte.

Chemie war absolut langweilig und als wir endlich die Doppelstunde überstanden hatten war ich umso glücklicher den Neuen kennenzulernen.

Als ich aus dem Klassenzimmer rauslief rief mir eine all zu bekannte Männerstimme hinterher «Heyy, warte mal kurz, oder willst du mir die Schule beim Sprinten zeigen?»

Ich musste lachen, Humor hatte er schon mal. «Nein, das hatte ich natürlich nicht vor.» lächelte ich ihn an.

«Willst du dich mir vielleicht vorstellen? Der Schultag wird viel einfacher wenn ich ein paar Freunde an meiner Seite habe.»

Er wollte sich also mit mir anfreunden? «Uhm ja klar, also mein Name ist Lea. Ich bin gerade eben 18 geworden und das hier ist somit mein erster Versuch meinen Abschluss zu schaffen» sagte ich etwas belustigt mit der Betonung auf 'der erste Versuch'

«Ach so eine bist du also, reibst es wohl gerne anderen unter die Nase das sie nicht so gut sind wie du, hmm» zwinkerte er mir zu und grinste dann, woraufhin ich nur kurz auflachen musste.

Also zeigte ich ihm die ganze Schule von den Toiletten bis zur Mensa. Von A-Z war alles wichtige dabei.

«Du scheinst nett zu sein. Was hast du als nächstes, vielleicht haben wir ja einen Kurs zusammen?»

«Geschichte, leider» sagte ich und seufzte auf, denn Mrs Maison war nicht gerade meine Lieblingslehrerin.

«Ach, so ein Zufall! Ich auch. Willst du dich neben mich setzen? Wir können auch gerne in die hinterste Reihe, dann kannst du zumindest weiter schlafen» — «Glaub mir, bei Mrs. Maison willst du nicht schlafen.» zwinkerte ich und ging vor raus.







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Never Felt So HighWo Geschichten leben. Entdecke jetzt