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Nach unserem ersten Date, vergingen die Wochen wie im Flug. Wir hatten ein zweites, ein drittes und viele weitere Dates. Jedes Date war besser als das vorherige. Fred war perfekt. Er brachte mich zu Lachen und lockte mich aus meiner Reserve wie kein anderer. Er hörte mir zu wenn ich ihm von meinen Buch erzählte und hielt mich in seinen Armen wenn ich zwischen den Seiten verschwand. Ich liebte ihn. Während ich mit Fred war vergas ich mein bevorstehendes Ende. Wenn er bei mir war ging es mir vollkommen gut, sobald ich allein war ließ mein Körper mich wieder im Stich und Wellen von Schmerz erfassten meinen Körper. Mir war andauernd schwindelig und mein Nase tropfte Blut auf mein Gesicht. All meine Freunde waren glücklich für mich und Fred, doch ich wusste das es bald kein Fred und mich mehr geben konnte. Vorzugeben es wäre nicht so wäre grausam. Ich konnte Fred das nicht mehr länger antun.

Ich lag in meinem Bett im Fuchsbau und schaute den Schatten an der Wand zu wie sie genau wie der Nachmittag an mir vorbeizogen. Meine Glieder fühlten sich wie Blei an und ich war verwundert dass ich noch nicht in der Matratze versunken bin. Ich war so müde. Trockene Schluchzer kämpften sich aus meinem Mund. Ein dumpfes Klopfen von der Tür drang an meine Ohren. "Herein!", rief ich mit heiserer Stimme. Ein Kopf voll mit schwarzen Locken schaute durch die Tür, Harrys Lächeln erstarb sobald er meinen Zustand sah. "Hermine, alles okay? Bist du krank? Ist irgendwas mit Fred?", fragte er besorgt und setzte sich an meinen Bettkante. Seine warme Hand fand seinen Weg in meine kalte. "Nein, ich bin nur müde.", antwortete ich leise. Harry seufzte laut. "Ich wollte nichts sagen, weil du in letzter Zeit so glücklich mit Fred warst aber ich kann schon seit Längerem sehen das es dir nicht gut geht. Bitte rede mit mir. Du weißt dass du immer mit mit reden kannst." Es wäre so einfach ihm die Wahrheit zu sagen. Harrys Augen flehten mich an mit ihm zu sprechen. Doch ich wusste ich konnte nicht. Harry hatte schon so viele Leute verloren und ich wollte ihm schon wieder dasselbe antun. Gott, ich war ein furchtbarer Mensch. Vielleicht sollte ich einfach verschwinden und irgendwo in Ruhe sterben. Ich wusste ich musste mich von meiner Familie lösen wenn ich ihnen den Schmerz ersparen wollte.  

Ich riss meine Hand aus seiner. " Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen! Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht dich am Leben zu halten! Ich mochte einfach mal alleine sein!", schrie ich. Sein Gesicht war verwirrt und ich konnte sehen das ihm die Worte weh tan. Mit wackeligen Beinen stand ich auf dem Bett aus und griff meine Tasche und rannte die Treppe runter, während ich das Flimmern vor meinen Augen ignorierte. Harry rief mir hinterher und Molly versuchte mich in der Küche aufzuhalten, doch ich stürzte aus dem Haus und apparierte. Als ich mitten in der Winkelgasse landete fiel ich auf dem Boden und ich konnte hören wie die Leute um mich herum zu flüsterten begannen. Nach einer Minute in der ich mir nicht sicher war ob ich nun hier inmitten von fremden starrenden Leuten sterben würde, bewegte sich eine blasse Hand in mein Gesichtsfeld. Ich griff nach ihr wie eine Lebensleine und wurde hochgezogen. Ich blickte in die besorgten, grauen Augen von Draco Malfoy und sah dass sich seine Lippen bewegten, doch ich hörte nichts. Damit ich weder seine Fragen beantworten noch mir Gedanken darüber machen musste wieso Malfoy mir half murmelte ich ein Dankeschön und stolperte in die Richtung von Fred und Georges Laden. Der Boden unter meinen Füßen drehte sich immer noch. Ich trat in den gutbesuchten Laden. "Hi Hermine, Fred ist oben!", rief mir George aus der Menschenmenge zu. Ich nickte ihm zu und lief hoch in die Wohnung. Fred stand in der Küche und kochte sich etwas. Als er aufblickte brach ein weites Lächeln auf seinem Gesicht aus und er eilte auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte, hatte er mich schon in seine Arme gezogen und seine vertrauten Lippen fanden meine. Eine warme Welle brach über meinen Körper zusammen und ich zog ihn näher an mich heran. So fühlte sich Zuhause an. Aber ich wusste wofür ich hergekommen war und mein Inneres zog sich allein bei dem Gedanken zusammen. Ich stieß ihn sanft von mir hinweg. "Alles okay?", fragte Fred mich mit einen Grinsen. Mein Finger begannen zu zittern. "Fred, ich glaub nicht dass das eine gute Idee ist. Ich kann das nicht mehr.", sagte ich und versuchte ihn nicht anzuschauen. Er trat wieder näher und packte mich am Ellbogen. "Was? Wovon sprichst du? Ist irgendwas passiert? Hab ich etwas falsch gemacht?", fragte er mich und seine Stimme brach. In dem Moment hasste ich mich selbst. Ich setzte meine überhebliche Stimme auf : " Das zwischen uns kann einfach nicht funktionieren. Wir sind zu unterschiedlich und haben unterschiedliche Pläne. Ich möchte im Ministerium arbeiten und du hast den Laden. Wir passen nicht zusammen." Nun war Fred aufgebracht. " Also bin ich dir peinlich? Natürlich kann die Hermine Granger nicht mit so einen Loser wie Fred Weasley zusammen sein und im Ministerium arbeiten. Ich dachte wir bedeuten dir mehr. Ich dachte du-."Er drehte sich von mir weg und ich konnte sehen wie seine Schultern bebten. Ich hatte Fred noch nie weinen sehen und dass ich der Grund war machte es noch viel schlimmer. "Es tut mir leid, Fred. Ich hoffe du wirst es irgendwann verstehen. Ich wollte dir nie weh tun.", sagte ich leise und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Das war der einzige Satz den ich meinte. Ich drehte mich um und wollte gehen. "Warte. Hermine bitte. Ich liebe dich. Wir können das lösen, bitte." Mein Herz zersprang in tausend Teile. Mit meinen letzten bisschen Willen ließ ich Fred stehen und lief aus der Wohnung. In einer Sekunde gab die Welt um mich herum weg und ich apparierte erneut. Ich landete auf Klippen an der Küste umgeben von Kilometern an Wald. Ich sank auf meine Knie. Meine Schreie hallten an den Steinen wieder und meine Tränen vermischten sich mit dem Regen als der Himmel aufriss im Angesicht meiner Trauer. 


Ein Update nach länger Zeit. Das Ende ist jetzt absehbar. Es werden wahrscheinlich noch so 3-4 Kapitel kommen.

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