Durch die Nacht

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Vorwort:

Vor einiger Zeit kam ich auf eine verrückte Idee und mit der Hilfe meiner Beta, konnte ich das Verrückte in meinem Kopf sortieren. Zusammen haben wir eine Theorie aufgestellt, die man hier nachlesen kann (klickst du hier -----> http://rock-n-roxy.tumblr.com/post/101024689547/crazy-theory-time-outlaw-queen-give-it-a-try )

Da mich die Idee sehr fasziniert und es ein guter Plot für eine FF ist, dachte ich mir, ich versuch mich an einem Oneshot über diese Thematik.

Viel Spaß damit =)

Durch die Nacht

Der Tag war der Nacht gewichen und tauchte die Welt in Dunkelheit. Eine Dunkelheit, die viel zu lange Besitzt von der Frau auf dem Sofa ergriffen hatte. Viel zu lange, ein Teil von ihr war, doch aus deren Fängen sie sich befreien konnte.

Regina spielte mit ihren Fingern an ihrer Halskette. Zwirbelte den kleinen grünen Anhänger und hing ihren eigenen düsteren Gedanken nach. Die Welt um sie herum wirkte, als wäre sie hinter einer Nebelwand versteckt. Ausgeblendet und im Grau versunken.

Sie hörte den Mann nicht, als er den Raum betrat, nahm nur seinen Duft wahr. Einen Duft, der so viele Erinnerungen in ihr weckte, so viele Gefühle in Wallung brachte.

Es sei der Geruch, so sagte man, an dem das Erinnern haftet, das Aroma längst vergangener Tage, das ein einziger Hauch wieder heraufbeschwören konnte. Selbst wenn die Erinnerungen genommen waren.

Die Schwarzhaarige richtete ihr Augenmerk auf den Mann an ihrer Seite. Er wirkte müde und erschöpft, spiegelte nur ihre eigene Müdigkeit und Erschöpfung wieder.

„Schläft er endlich?“, ihre Stimme klang wie Jahrhunderte nicht gebraucht, als hätte sie ein ganzes Leben lang geschwiegen und das hatte sie. Man hatte ihr ein ganzes Leben genommen, ein anderes, als das, welches man ihr gegeben hatte. Ein falsches Leben, ein Manipuliertes. Der Riss im Mantel der Verhüllung wurde arger und gab mehr und mehr das Licht frei, welches Manipulation und Bosheit verbarg.

Robin seufzte leise. Seine Hand legte sich auf ihren Oberschenkel, streichelte sachte über den seidigen Stoff ihres Schlafanzug.

„Nein, er tut so und glaubt, ich würde ihn nicht durchschauen.“

Verbitterung zeichnete ein müdes Lächeln auf seine Lippen. Nun war es an der einstigen Königin, ihre Lungen mit Luft zu füllen und diese geräuschvoll zu entlassen. Noch immer nestelte sie an der Kette, die um ihren Hals geschlungen war. Ein Zeugnis ihrer inneren Unruhe, ihrer eigenen Rastlosigkeit.

„Seit dem Unfall schläft er noch schlechter“, bemerkte sie leise und konnte die Erinnerung nicht zur Gänze zurückdrängen. Konnte den Moment einfach nicht aus ihrem Denken verbannen, als ihre Welt für einen Moment still stand und sich nicht weiterdrehte.

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