Kap.1 - „Wir haben tolle Neuigkeiten"

2.3K 73 133
                                    

Montag.

Der Wecker klingelte und ich drehte mich müde weg. Warum war denn schon wieder Morgen? Ich schleppte mich aus dem Bett und stieg noch halb schlafend die Treppe nach unten.
Meine Mum saß bereits in der Küche und sah mich freudenstrahlend an: „Guten Morgen, Jacky", begrüßt sie mich fröhlich.

Ich murrte ein „Morgen" zurück und fragte mich, wie man um diese Uhrzeit schon so wach sein konnte. Naja muss wohl an ihrem neuen Freund liegen mit dem sie sich heute Mittag zum Essen treffen wollte. Bestimmt war sie mal wieder richtig aufgeregt.
Ich holte mir erstmal eine Tasse Kaffee und setzte mich dann zu ihr an den Tisch. Ich verstand die Leute nicht, die um diese Uhrzeit schon etwas essen konnten.

Nach meinem Frühstück, wenn man es überhaupt so nennen konnte, ging ich wieder die Treppe nach oben in mein Zimmer. 7:00 Uhr. Ich hatte also noch genau eine halbe Stunde, um mich fertig zu machen.
Nachdem ich meine Zähne geputzt und meine Haare gekämmt hatte, suchte ich mir mein heutiges Outfit aus. Da es Mitte Mai war entschied ich mich für eine enge blaue Jeans, ein weißes T-Shirt und eine Lederjacke. Nun hatte ich noch gute 15 min, also genug Zeit für mein Makeup. Ich weiß, es ist sicher etwas übertrieben, aber ich liebte es mich zu schminken. Dieses Gefühl, wie man ein Gesicht verändern kann, finde ich jedes Mal faszinierend. Ich entschied mich für ein dezentes Makeup, wobei ein schöner pfirsichfarbener Lidschatten nicht fehlen durfte.

Als ich fertig war schnappte ich meine Tasche und ging wieder nach unten. Meiner Mum rief ich noch ein schnelles „Tschüss" zu und ich verließ das Haus.

Ich hatte Glück, dass meine Uni hier in der Stadt war, so konnte ich daheim wohnen und jeden Tag entspannt mit dem Auto fahren.
Ich studiere Journalismus im dritten Semester und hatte, ausgenommen der Klausuren, sehr viel Spaß dabei.

Nach meiner letzten Vorlesung, welche meinen anstrengenden Unitag um 16 Uhr beendete, ließ ich mich erschöpft auf den Fahrersitz meines Wagens fallen. Ein heißes Bad und eine Serie wären jetzt perfekt, träumte ich vor mich hin.
Gerade als ich losfahren wollte, meldete sich mein Handy. Ich kramte es aus meiner Tasche und hatte eine Nachricht von meiner Mum.

>>Kannst du mich bitte bei Michael abholen :* Ich liebe dich<<

Ich tippte ihr schnell eine Nachricht, dass ich auf dem Weg sei und fuhr los.

Hoffentlich musste ich dort nicht allzu lange bleiben. Klar, ich mochte den Freund meiner Mum, aber ich war einfach total erschöpft und wollte es mir nur noch mit einer Serie in meinem Bett bequem machen.
Als ich bei seinem Haus ankam klappte mir sofort die Kinnlade runter. Das darf doch nicht wahr sein.
Ich stand vor der größten und mit Abstand schönsten Villa, die ich je gesehen hatte. Warum hatte sie davon nie etwas erzählt? Ich meine sie waren jetzt schon einige Zeit zusammen und ich war noch nie bei ihm gewesen. Naja ich hatte durch die Uni und die ganzen Abgaben in letzter Zeit auch nicht sonderlich viel Zeit gehabt.
Voller Vorfreude, wie das Haus wohl von innen aussehen mag, stieg ich aus meinem Wagen und klingelte. Wenige Sekunden später öffnete mir Michael auch schon die Tür.

„Jacky, wie schön dich wieder zu sehen!" Er strahlte mich an und nahm mich in den Arm.

„Es freut mich auch sehr dich zu sehen", erwiderte ich und war etwas überfordert mit der Umarmung.

Er führte mich ins Wohnzimmer, in welchem meine Mum mich bereits lächelnd erwartete. Langsam kam es mir gruselig vor, allerdings musste ich erstmal die Villa auf mich wirken lassen. Ich fühlte mich wie in einem Film.

„Setz dich doch", sagte meine Mutter und wies auf den Platz neben sich. Ich setzte mich und fragte die beiden, warum sie denn so überschwänglich gute Laune hatten. „Wir haben tolle Neuigkeiten", erwiderte meine Mutter.

Beam me up Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt