Flammen

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"Ich bin ja eingenickt.. Was ist hier los?" schreckte Thaliea auf, als sie durch gequälte Schreie unangenehm aus den Schlaf gerissen wurde. Sie blickte sich flüchtig um bevor sie ihren Dolch in die Hand nahm und die Treppen hinunter lief. "Oh scheiße! " kreischte sie auf, als sie sah, dass alles komplett in Flammen stand. Es wurde unbeschreiblich warm, sodass Schweiß ihre Stirn hinunter perlte. Bei ihrer Panik und der Frage was sie nun tun soll, vergaß sie völlig zu atmen. Als sie dann die Treppen hochrannte um den lodernden Flammen zu entkommen, atmete sie endlich ein. Doch der dunkle Rauch der aufstieg brannte unheimlich in ihrer Lunge, wodurch sie ein Hustenanfall packte. "Mama?!" schrie sie trotzdem durch das ganze Haus, bevor sie sich dann ein Leinentuch vor ihren Mund hielt. Doch es kam kein Lebenszeichen. Die einzige Antwort die sie bekam, war dass dumpfe Geräusch des Kronenleuchters der hinuntergerstürzt war.

Die Hitze, die Schreie, die Panik, die Sorge um ihre Eltern - Alles erdrückte sie. "Oh verdammt.." fing sie an zu jammern, doch sie wollte nicht weinen. Sie schwor sich nicht zu weinen, obwohl ihre Augen bereits glasig waren und sie drohte in Tränen auszubrechen. "Keine Chanche, ich muss jetzt hier raus." dachte sie hektisch. "Wenn ich nicht gehe, werde ich sterben." 

Bis auf ihr Zimmer stand alles komplett in Flammen. Die Chance, dass sie ihre Eltern noch retten konnte, war also gleich null.

Sie schloss noch immer hustend die Türe hinter sich und nahm eine Wolldecke von ihrem Bett, die sie unten in die Tür quetschte. "Bis auch hier alles abgebrannt ist, bleibt mir nicht mehr viel Zeit." dachte sie laut und öffnete ihren Schrank. Sie wollte die wichtigsten Sachen mitnehmen, um damit ihr überleben zu sichern. Also schnappte sie sich ihre ledernen Stiefel und schob ihren Dolch in eines der Beiden. Sie nahm einen Köcher mit wenigen Pfeilen und stülpte ihn sich über. Zuletzt nahm sie das Kurzschwert ihres Vaters und schob es in ihre Schwertscheide die mit hölzernen Perlen und angenähten Schnörkeln verziert war. Das schwer wurde speziell für ihren Vater von einer der berühmtesten Schmiede in Area angefertig und hatte daher einen großen Wert, aber auch unmengen an Geld gekostet. Sie sparten ein Leben lang auf dieses Schwert, doch dadurch, dass Thaliea einem Adeligen das Leben rettete, sprang eine Summe heraus und sie konnten es sich leisten. 

Knacken.

"Oh Mist!" fluchte Thaliea und schlug das Fenster ein, dass sie bemerkte, dass die heißen Flammen sich bis zu ihrer Tür ausgebreitet hatten. "Springen?" fragte sie sich, als sie hinunter blickte. Ihr Kopf pulsierte, ihr wurde schwindelig. Panik packte sie wieder, doch sie musste jetzt etwas tun wenn sie nicht sterben wollte.

Der DämonenkriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt