Das Meisterwerk

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Ich liege nun seit Stunden hier. In einem Raum mit drei Betten und einer Tür. Das dumpfe Licht des Hotels ist ausgeschalten. Das Fenster ist offen und die Gardinen zittern im eiskaltem Wind. Meine Hände und Füße sind unter meiner Bettdecke nur mein Kopf ist zu sehen. Ich wusste dass, wenn ich nur das kleinste Anzeichen von mir gebe das ich wach bin, sterbe ich. Weißt du was das Schlimmste an dieser Situation ist? Ich bin im selben Zimmer wie meine Eltern.  Sie starren mich an, und es ist so hart ihre Blicke zu erwidern ohne dass ich anfange zu schreien. Ihre Augen sind fixiert, so eiskalt und leer, ihre Münder sind aufgerissen. Ein stechender Blutgeruch erfüllte den Raum. Ich bin wie gelähmt vor Angst, denn ich weiß das dies mein letzter Tag auf Erden sein wird.

Du fragst dich gerade was los ist , oder?

Vor etwa drei Stunden höhrte ich Schreie aus einem anderen Teil des Hauses, als ich plötzlich merkte, dass ich dringend auf die Toilette musste. Statt nach dem Lärm zu suchen wie jeder normale Mensch es getan hätte, bin ich jedoch zum WC gerannt. Nachdem ich mich erleichtet hatte entdeckte ich auf dem Teppich vor der Toilette Blutspuren. Ich rannte beunruhigt in mein Zimmer und verkroch mich in meinem Bett. Ich versuchte wieder zu schlafen , versuchte mich zu überzeugen ,dass das Alles nur ein Traum ,ein wirklich realer Traum gewesen sei. Doch plötzlich hörte ich wie sich die Tür meines Zimmers öffnete.

Mein Herz wurde immer schneller ,und mein Atem stockte. Ich schaute langsam in Richtung Tür und sah eine Kreatur ,die gerade meine Eltern in das Zimmer schliff. Es war jedenfalls kein Mensch. Es hatte weder Haare noch Augen. Das nackte Wesen lief so ähnlich wie ein Höhlenmensch. Aber dieses Ding war irgendwie schlauer als eine Höhlenmensch. Es wusste genau was es tat. Die Kreatur platzierte meinen Vater gegenüber meines Bettes und lehnte ihn an die Wand. Meine Mutter setzte es auf einen Stuhl neben meinem Bett und ihre von Schreck erfüllten augen starrten leblos auf mich. Es suchte hektisch die Wand entlang also ob es etwas suchen wollte , dann blieb es stehen. Das Ding drehte sich langsam zu meinem Vater , blickte zu mir und bohrte mit seiner Hand in ihm herum. Es begann etwas an die Wand zu kritzeln.  Es schmierte ein paar unleserliche Zahlen an die Wand. Das Vieh hatte etwas vor. Es schrieb etwas darunter ,dass ich nicht lesen konnte. Dann kroch es langsam auf allen Vieren mit seinen langen Händen am Boden entlang. Wie eine riesige Spinne verschwand es unter meinem Bett. Das Einzige was ich höhrte was das Schnaufen und Röcheln dieses Viehs unter mir. Ich wusste genau , dass es zuschlagen würde wenn ich aufstehe. Doch nach kurzer Zeit gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit.  Es ist unheimlich daran zu denken, da ich weiß ,dass das was dort steht das Letzte sein wird was ich lesen werde:

ICH WEIß DASS DU WACH BIST

Das MeisterwerkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt