Kapitel 2

4 1 0
                                    

Mit dem Schließen der Tür bin ich nun wieder alleine. Was sollte ich jetzt mit mir anstellen? In meinen kuschelig weichen Puschen schlappe ich in mein Arbeitszimmer. Mit einem leisen klicken betätige ich den Lichtschalter. Gestern hatte ich die Rollladen heruntergelassen, damit mich Niemand beim Umziehen beobachten konnte. In der letzten Zeit habe ich immer wieder komische Nachrichten bekommen. Es ist nicht die typische Fanpost, die man als Autor bekam, sondern viel extremer. Es wurden Bilder angehängt auf denen ich mit Freundinnen Café Trinke oder irgendwo arbeite. Teilweise wurde ich Fotografiert während ich mich in Umkleiden umzog. Absolut widerlich. Finley habe ich bisher noch nichts davon erzählt. Er würde einfach überreagieren. Wie ich mit dem ganzem umgehen soll weiß ich auch noch nicht. Erstmal werde ich mich umziehen. Ich stelle mich vor den riesigen offenen Kleiderschrank und suche ich mir meine Klamotten aus. Eine schwarze Jeans und einen gleichfarbigen Longsleve wurde es. Nachdem ich in die Klamotten geschlüpft bin, betätigte ich den Knopf für die elektrischen Rollladen. Es wurde heller im Raum und ich mache die Deckenbeleuchtung aus. Das Chaos, das ich hier verursacht hatte war schlimmer als ich es in Erinnerung hatte. Überall liegen Klamotten und beschriebene Zettel herum. Voller Entschlossenheit fange ich mit den ersten Klamotten an. Ich sortiere die Klamotten danach ob sie schon getragen sind und ob man sie nochmal tragen kann. Die dreckige Wäsche sortiere ich auch noch in verschiedene Farbhaufen, dass alles mit der passen Farbe gewaschen wird. Mir ist nämlich schon passiert, dass ich eine rosa Socke in der weißen Wäsche hatte und somit eins von Finley's teuren Hemden eingefärbt hatte. Seit diesem Moment haben wir eigentlich Alma, doch sie ist schwanger und kann deshalb nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Deshalb bleibt die Arbeit doch wieder an mir hängen. Vermutlich würde ich irgendwas von den teuren Klamotten die Finley mir immer schenkte noch kaputt machen oder gar seine Hemden eingehen lassen.  Sollte ich die Klamotten besser zur Reinigung bringen? Aber das kostet wieder Geld und wir müssen ja schon Alma dafür bezahlen. Naja also muss ich mich wohl wieder an die Waschmaschine wagen. Mit dem Wäschekorb unterm Arm gehe ich in den Haushaltsraum und schmeiße die weiße Wäsche in die Maschine. Wieder zurück im Chaoszimmer räume ich die losen Zettel auf den Tisch. Lustlos lasse ich mich auf den bequemen Sessel fallen und sortiere die Zettel bis mir einer ins Auge fällt der nicht meine Schrift besitzt.

Lieber Finley,
Sehr geehrter Mr Stevens,
Ich schreibe Ihnen diesen Brief, da ich Ihnen nicht mehr unter die Augen treten kann und Miss McCancy ebenfalls nicht. Ich kann meine Arbeit leider nicht mehr in Ihrem Haushalt verrichten, aufgrund der Tatsache, dass ich von Ihnen Schwanger bin.
Ich kann vor Ihrer Frau nicht so tun als wäre das Kind nicht von ihrem Mann. Eine solche Lüge kann ich nicht leben. Deshalb werde ich verschwinden. Ich werde von Ihnen keinerlei Leistungen verlangen wegen unserm gemeinsamen Kindes. Niemand wird davon erfahren. Trotzdem sollten sie es Ihrer Frau sagen, dass Sie sie betrogen haben.
in Liebe
Alma

Tränen steigen in meine Augen bis ich nichts mehr sehen kann. Die Luft bleibt mir weg. Meine Kehle ist wie zu geschnürt. Ich ringe um Atem. Dieser Schmerz raubt mir die Luft. Finley hatte mich betrogen. Das tut so weh. Ich gebe mich dem Schmerz hin, den stark sein konnte ich nicht. Ich kann nicht weiterhin die Frau sein die alles wie durch eine Rosarote Brille sieht. Ich musste abgebrühter werden. Voller Zorn wische ich die Tränen weg, welche an meiner feuerroten Haut herunterrollen. Ich würde ihn zur Rede stellen müssen. Aber wie? Jetzt konnte ich nicht zu ihm, denn er hatte gerade ein wichtiges Geschäftsessen. Wenn ich das jetzt versauen würde, würde ich nicht nur ihn - was mir egal wäre- sondern auch die Firma meines Vaters blamieren. Also müsste ich bis heute Abend warten, bis er wieder nachhause kommt. Bis dahin werde ich mich daran machen meinen Arbeitsplatz aufzuräumen. Den Blätterstapel sortiere ich noch zu Ende und schmeiße die unnützen Zettel in den Papierkorb.  Den Zettel mit dem Geständnis pinne ich an die Pinnwand direkt an der Wand neber meinem Schreibtisch. Mein Blick wandert von dort über meinen Schreibtisch. Mal wieder das reiste Chaos. Schnell ist alles bei Seite geräumt, sodass sich wieder gut daran arbeiten lässt. Meinen Macbook platziere ich in der Mitte des Schreibtisches und schaue aus der Glasfront vor mir. Von hier habe ich die Beste Sich auf die überfüllten Straßen von New York. Draußen tummeln sich die verschiedensten Gestalten. Von dem Kleinen Kind zur Schwangere bis hin zur alten Oma, alles war hier vertreten. Kein Wunder das ich mir dieses Zimmer herausgesucht hatte als mein Büro. Hier fällt das Licht einfach unfassbar schön herein und man hat die beste Aussicht zum Schreiben. Mich inspiriert dieser Ort, die Menschen, welch ich auf der Straße sehe, ich denke mir Geschichten zu ihnen aus und irgendwann kommen sie in meinen Büchern vor. Auch mein jetziges Buch, das an dem ich momentan schreibe, ist inspiriert von einer Frau die ich auf der Straße vor unserem Haus beobachtet habe. Sie hatte sich mit einem Mann, ungefähr ihr Alter heftig auf der Straße gestritten. Natürlich habe ich nicht gehört über was sie sich gestritten hatten. Vielleicht über eine Kaputte Sache oder ein verwaschenes Hemd, wobei sie dafür ganz schön stark gestritten haben. Ich habe es so geschrieben.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 14 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Scripted LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt