eight count (final chapter)

272 18 23
                                    

Ich sitze mit Jimin zusammen, dicht aneinander gekuschelt auf der weichen Couch in dem Wartebereich. Noch habe ich kein Wort heraus gebracht, starre bloß auf meine Hände, spiele mit meinen Fingern.
Ich halte diese Stille nicht aus, dass schlimmste: ich kann mich nicht mehr heraus reden, ich hab es da verbockt, als ich mit ihm reden 'wollte', unbewusst.
Mit großen Augen blicke ich zu Jimin, welcher mich intensiv mustert. Sein Blick trifft meinen, ich fühle mich wie gefesselt, verloren in seinen schokoladefarbenden, dunklen Augen. Er streichelt mir gefühlvoll durch die Haare während er mir ein wenig zulächelt.
Mein Fokus lenkt sich um, auf seine vollen roten Lippen. Wie sie sich wohl anfühlen, ob sie wohl besser schmecken als die von Taehyung. Es kitzelt mich ein wenig, ich würde sie gerne probieren, doch er würde es nicht wollen. Ich bin nur sein Freund und gleich werde ich ihn wohl an wegen meines Geständnisses los werden.

Ich will nicht, dass das passiert, aber lügen will ich genauso wenig.

Nachdenklich beiße ich mir wie vorher in meine Unterlippe und wende meinen Blick ab. Ich räusper mich, jetzt würde ich wohl mit ihm darüber reden müssen.
"I-ich habe nicht an Tae gedacht, i-ich liebe ihn nicht mehr." erkläre ich zögerlich.
Seine Hand stoppt, streichelt nicht mehr durch das Haar. Er ist wohl überrascht, denn eigentlich sollten das ja gute Nachrichten sein.
Ich fahre fort obwohl es mich schmerzt, der Gedanken ihn zu verlieren " Ich habe mich verliebt, in jemand anderen..."
Er hört mir immernoch zu, versucht möglicherweise meine Worte zu verarbeiten, ich weiß es nicht, ich traue mich nicht in sein Gesicht zu blicken.
"J-Jimin, e-es jemand, den du kennst, sehr gut s-sogar... D-Doch ich weiß er würde meine Liebe nicht erwidern... Das ist mir vorher leider bewusst geworden."
"Wer ist es?" spricht Jimin, emotionslos, so hab ich ihn noch nie reden gehört, es macht mir Angst, ich kann es ihm nicht sagen.

Weil ich nach bestimmt fünf Minuten immernoch nichts gesagt habe, wiederholt er sich, mit dem selben Angst einflößenden Ton wie zuvor "Wer ist es?"
"Du bist es" rutscht es mir aus, ich schlage meine Hände vor den Mund und rutsche von ihm weg. In sekundenschnelle bilden sich wieder Tränen, denn jetzt heißt es für mich wohl Abschied nehmen. Ich habe es vermasselt, unsere Freundschaft ist verloren.

Ich wage es nicht mich zu bewegen, von Jimin kommt nichts weiter.
Ich will wieder die Flucht ergreifen, will von dem Sofa aufspringen als mich der Ältere daran hindert. Er zieht mich zu sich in eine feste, liebevolle Umarmung.
Ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll, ich würde gerne die Umarmung erwidern, schaffe es aber nicht.
Andauernd hallt der Gedanke in meinem Kopf wieder, dass ich ihn verloren habe.
Und auch die Verwirrung wegen der plötzlichen Umarmung.

Vorsichtig zieht Jimin mich höher sodass ich nun auf Augenhöhe mit ihm bin, mein Kinn hebt er mit zwei seiner Finger damit ich seinem Blick nicht ausweichen kann.
Seinem sanften, lieblichen Gesichtsausdruck, an seinen Augenwinkeln haben sich Tränen gesammelt.
Er haucht gegen meine Lippen süße Worte, die meine Augen weiten lassen "Ich habe so lange darauf gewartet", bevor er meine und seine Lippen miteinander verbindet.

Sofort fühle ich seine himmlisch weichen Lippen, sich gegen meine bewegen, ich schmecke seinen süßlichen Geschmack und erwider schließlich.

Diese Szene kommt mir viel zu unrealistisch vor, wie ein Traum. Langsam und behutsam küssen wir uns, den Moment genießend.

Ich fühle mich wie benebelt, nur auf ihn fokussiert. Die Umgebung vergessend.

Er führt seine Hände zu meiner schlanken Taille, zieht mich weiter an ihn heran, sodass ich auf seinem Schoß sitze, den Kuss immernoch nicht brechend.

Meine Hände wandern zu seinem Nacken um ihn noch mehr spüren zu können. Die andere Hand vergrabe ich in seine Haare, den Haargummi ziehe ich vorsichtig ab um seine flauschigen Haarsträhnen um meinen Finger wickeln zu können.

Er streicht mit seinen kühlen Händen unter mein Shirt. Der direkte Kontakt zu meiner nackten Haut lässt mich etwas gegen seine Lippen keuchen.

Immer wieder fährt er meinen Oberkörper nach und mich durchfährt ein aufregendes Kribbeln an jeder Stelle die er berührt.

Unsere Augen sind geschlossen, hoffen beide der Moment möge kein Traum sein, genießen ihn auf das vollste.

Wir lösen uns und der Ältere küsst mir noch auf die Stirn. "Gukki, ich habe so lange darauf gewartet es aus deinem Mund zu hören, ich liebe dich, schon immer habe ich das getan, weißt du eigentlich wie glücklich du mich machst?" Ich schüttel meinen Kopf und säusel "Und wie glücklich du mich mit den Worten gerade machst."
Erneut verbinden wir unsere Lippen zu einem weiteren gefühlvollen Kuss.

~•~

Zwei Wochen später

Jimin und ich sind seit dem Tag zusammen, ein Paar. Er hat mir versprochen mich nie alleine zu lassen, genauso wenig wie ich es machen werde.
Ich fühle mich wieder gut, erfrischt, lebendig.
Ich kann endlich singen, zeichnen und zum Sport gehen ohne an Taehyung zu denken.
Zwar schmerzt es mich immernoch ein klein wenig, aber ich habe jetzt jemanden anderen.
Jemand der mir nochmal die ganze Welt in allen ihren Farben zeigt, wie schön sie sein kann.

Stimmt ich tanze jetzt, anstatt in das Fitnesscenter zu gehen.
Und ich bin jetzt wohl genauso süchtig danach wie er es ist.
Naja nicht ganz so süchtig wie ich nach ihm bin.
Wir schlafen nun zusammen in einem Zimmer, sein altes Zimmer ist jetzt ein Hobbyraum, mit einem großen Spiegel für uns zum Tanzen, Anlagen, für die dazu benötigte Musik, ein Tisch auf dem alle meine Zeichenmaterialien liegen und untendrunter in Kisten verstaut sind.
Auch stehen einige Mikrophone im Raum, Jimin und ich nehmen zusammen einige Lieder auf, der Freund von Hobi, also Yoongi hilft uns dabei.
Und Hoseok?
Er ist an dem Tag vor zwei Wochen einige Stunden später zurück gekehrt und prahlt bis heute damit, dass er uns wohl verkuppelt hat.
Ich bin froh an dem Tag mit Jimin und Hoseok tanzen gegangen zu sein, sonst würde ich Tae wohl immernoch nach trauern.

Es ist so wie Jimin es gesagt hat,
tanzen bedeutet:
Freiheit
Alles vergessen
Den Moment genießen

Und genauso schafft es auch mein Partner, er ist meine Sucht und ich seine.
Er ist meine Freiheit, die Person bei der ich alles vergessen kann und den Moment genieße, erlebe.

Ich liebe ihn

~fin~

Dance with me~JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt