„Hoffnung? Hoffnung gibt es schon lange nicht mehr Oktavia und du müsstest das am Besten wissen." Allvienne spuckte es förmlich. „Ja, jeder musste Opfer bringen. Ich opferte meinen geliebten Mann und meinen geliebten Sohn. Dennoch hoffe ich, dass dies irgendwann endet. Ich glaube, dass dies bald schon der Fall sein wird", erwiderte Oktavia. Sie war sich sicher, dass es nicht so weiter gehen musste. Der Krieg nahm ihr alles nur nicht die Hoffnung nicht. Die Königin sah sie nachdenklich an, schwieg jedoch. Schritte waren zu hören. Sie kamen näher und wurden lauter. Die riesige Flügeltür wurde aufgstoßen und der König kam schnellen Schrittes herein. „Sie kommen. Madame, Ihr solltet verschwinden. Ihr Oktavia, seid meine treuste Dienerin. Ich bitte Euch mit meiner Frau zu gehen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Feind hier eindringen wird." Allvienne sah ihren Gemahl verängstigt an, wobei Oktavia ihren Kopf neigte. Zarius kam hinüber nahm Allviennes Kopf in seine Hände und drückte seine Stirn gegen ihre. „Keine Angst mein Liebling. Alles wird gut werden. Ich liebe dich, also tu mir den gefallen und geh mit Oktavia." Während er ihr das sagte, schaute er ihr tief in die Augen. Allvienne nickte, dannach küsste sie Zarius noch einmal tief und innig, dabei legte sie all ihre Liebe hinein. Sie lösten sich langsam von einander. Oktavia hatte schon die Geheimtür unter dem Thron geöffnet. Die Königin kam zu ihr herüber gerannt und stieg als Erste hinunter. Auf dem Schritt folgte Oktavia ihr. Sie sah noch wie Soldaten in den Thronsaal gerannt kamen, bevor sie die Tür schloss. In dem Geheimgang war es feucht und nicht grad sauber. Es war so dunkel, dass sie noch nicht einmal ihre Hände vor den Augen sehen konnte. Hinter sich konnte Oktavia etwas fühlen, doch bevor sie die Königin warnen konnte, war da eine Hand, die sich auf ihren Mund legte. „Ein Mucks und du bist Tot. Hast du das verstanden?", flüsterte eine Männerstimme ihr ins Ohr. Er hatte ihr ein Messer an den Hals gelegt. Der Schwur, sie hatte geschworen ihr Leben für die Sicherheit der Königin zu geben und diesen Schwur würde sie nicht brechen, niemals! Mit ihren Zähnen biss sie den Mann in seine Hand. „Lauft Allvienne!", war das Letzte, was sie noch sagen konnte. Ein Messer hatte sich von hinten in ihr Herz gebohrt. Sie war tot und ihre Seele stieg aus ihrem Körper empor. Sie flog immer höher, bis sie in der Ewigkeit willkommen geheißen wurde.