Schutt, Rauch und Schmerz. Das war es was Hermine in diesem Moment umgab. Wie in Trance saß sie im Staub, ihre Haare verklebt von Dreck und getrocknetem Blut. Einer ihrer besten Freunde war zum sterben in den Wald gegangen und der andere trauerte gerade mit dem Rest seiner Familie um seinen Bruder...und sie? Sie saß hier und wollte einfach nichts mehr spüren. Die Bilder der letzten Stunden rasten immer und immer wieder durch ihren Kopf. Erst das Dämonenfeuer dass ihr beinahe den Mann genommen hätte den sie so sehr liebte, dann der grausame Tot ihres Professors den sie hilflos mitansehen musste und nun sollte auch noch ihr engster Vertrauter sterben? Wie Grausam konnte diese Welt eigentlich noch werden?
Als sie so im Dreck saß und nurnoch weinen wollte, doch ihre Tränen bereits verbraucht waren, hörte sie jemanden neben sich treten. Ihr war es egal wenn es doch noch ein Totesser sein solle und derjenige sie jeden Moment töten würde. In dieser abartigen Welt wollte sie nicht mehr leben müssen.
Draco:" Bitte sag mir das du unverletzt bist..."
Hörte sie die ihr allzu vertraute Stimme des Eisprinzen.
Hermine:" ja " antwortete sie knapp ohne ihn anzusehen.
Draco:" wo ist Potter? "
Hermine drehte nun doch ihr Gesicht zu ihm und sah ihm in die Augen.
Er erschrak als er sie sah, ihre Augen waren so leer, keinerlei Lebensfreude darin zu erkennen. Das glänzen das er so sehr liebte war verschwunden.
Hermine:"Er stirbt gerade".
Ihre Stimme war erschreckend emotionslos und kalt. Seine Augen wurden groß und sein Herz brach bei ihrem Anblick in zwei.
Draco:" Er darf nicht sterben nur er kann ihn töten."
Hermine:"genau deshalb muss er sterben".
Draco verstand die Logik dahinter nicht aber er wusste das sie nie etwas ohne logischen Hintergrund sagte. Sie war schließlich die klügste Hexe die er kannte und dazu die einzige die ihn seit Jahren faszinierte. Er setzte sich zu ihr auf den staubigen Boden und legte ihr seine Hand auf ihren Arm.
Draco:" Hermine komm mit mir.... wir gehen irgendwo hin wo er uns nicht finden kann."
Seine Worte waren sanft und doch hörten sie sich flehend an.
Ihr Blick jedoch blieb genau so leer wie zuvor.
Hermine:"nein Draco, du hast dich entschieden. Ich hab dir gesagt wähle weiß oder schwarz, liebe oder hass und du hast dich für schwarz entschieden und damit gegen mich. "
Sie sagte dies so gefühllos und zog seinen zerrissenen Ärmel auseinander. Unter dem zerrissenen Hemd war ein schwarzes Mal zu sehen das sich von seiner weißen Haut abhob.
Hermine:"siehst du schwarz statt weiß..."
Dies waren ihre letzten Worte bevor sie aufstand und ins Schloss trat.Draco blieb alleine im Dreck zurück. Er liebte diese Frau und hatte es vor seinem Auftrag tatsächlich geschafft sie für sich zu gewinnen...und nun? Nun hatte er alles verloren. Mit seinem freien Willen und der Entscheidungsgewalt über sein Leben hatte er auch die einzige Liebe verloren die er je verspürt hatte. Sie hatte recht, mit dem Mal das ihm aufgezwungen wurde trat auch die schwärze in sein Leben. Mit dem Mord den er begehen sollte stab auch sein Innerstes.
Die Geräusche vieler Schritte ließen alle die noch stehen konnten aufspringen und hinaus rennen.
Da lag er, der leblose Körper ihres Bruders im Herzen, festgehalten von einem Freund in Ketten. Das Bild von Hagrit und Harry verdeutlichte den allumfassenden Schmerz der sie erfüllte. Wie durch Watte hörte sie die Worte die Voldemord an die Menschen um sie richtete. Dann sah sie ihre beste Freundin deren Schmerz gerade in seiner vollkommensten Form aus ihr heraus brach. Weitere Worte des Monsters, die sie nicht wahrnehmen konnte. Sie sah den Menschen den sie von Herzen liebte zu dem Monster treten. Der Schmerz der nun auch in den silbernen Augen ihrer großen Liebe zu sehen war ließ den letzten Funken in ihr erlöschen. Sie spürte nichts mehr, keine Trauer, keine Enttäuschung, kein Schmerz. Sie war innerlich gestorben und nurnoch eine leere Hülle blieb zurück.Ihr Blick wanderte wieder zu Harry und da sah sie es, die Energie die sein Körper umgab. Sie spürte etwas, etwas warmes, etwas Lebendiges. Er war nicht tot... sie wusste es einfach... irgendwas in ihm lebte und würde zurück kommen.
Selbst wenn sie nichtmehr für sich kämpfen wollte, musste sie für ihn kämpfen. Für ihn, der so viel schreckliche Dinge erleiden musste. Für Ron der nicht auch noch sie beide verlieren durfte und für Draco der sein ganzes Leben gequält wurde, auf eine art die niemand von ihnen nachvollziehen konnte aber die nicht minder schlimm war.Die nächsten Sekunden hatte sie in Zeitlupe gesehen. Harry fiel aus dem Arm des Halbriesen, Draco schrie etwas, rannte auf ihn zu und warf ihm seinen Zauberstab zu und schon schleuderte Harry ein Fluch auf Nagini.
In einem Bruchteil einer Sekunde durchströmte sie ihre Hoffnung, ihre Stärke und ihr Wille diesen Schmerz für alle zu beenden. Sie zog ihren Stab und kämpfte. Sie kämpfte als hätte sie nie etwas anderes getan. Flüche um Flüche schossen umher. Das letzte helle aufblitzten und Voldemord verfiel zu Staub.Der Krieg war vorbei und der Schmerz fand endlich ein Ende. Es war als würde sich alles in ihr lösen, alles erlebte, jede Wunde und jedes Gesehene Grauen. Völlig losgelöst fiel sie auf die Knie und begann zu weinen. Endlich hatte alles ein Ende, die Welt war nichtmehr schwarz/weiß, sie konnte endlich wieder Farben erkennen.
Harry und Ron traten zu ihr und ließen sich neben sie sinken. Arm in Arm weinten sie all ihre Angst und ihren Schmerz heraus.
Eine raue Stimme ließ sie aufsehen und schlagartig machte sich die Sehnsüchtig vermisste Wärme in ihr breit.
Draco:" ihr lebt... Salazar danke, ihr lebt..." flüsterte der blonde Slytherin leise.
Harry stand auf und lief auf ihn zu. Mit einem versöhnlichen Lächeln streckte er Draco die Hand hin.
Harry:" Danke Malfoy".
Draco ergriff seine Hand und nickte.
Draco:" ich hatte die Wahl zwischen schwarz und weiß, und bei Salazar ich will nichts mehr als weiß."
Hermine stand auf und trat nun auch auf den Slytherin zu.
Hermine:" Bist du dir sicher?" Sprach die Löwin mit zitternder Stimme.
Draco:" Ich hab vieles tun müssen das ich nie wollte, doch jetzt will ich endlich das tun können was ich mir mehr als alles andere auf diesem verdammten Planeten wünsche." Erwiederte er und schaute ihr dabei tief in die Augen. Seine Worte waren so ehrlich und seine Augen so gequält dass selbst Ron und Harry erkannten wie es hinter der Maske aus Eis aussah. Draco legte Hermine seine Hände an die Hüfte und ließ seine Stirn gegen ihre sinken.
Draco:" Bitte Hermine... ich will endlich das Licht in meinem Leben zurück... mit dir ist jede Wärme und das Strahlen verschwunden."
Eine einzelne Träne rollte über seine Wange als er diese Worte flüsterte. Hermine öffnete die Augen und schaute ihm tief in seine. Da war es wieder, das glänzen das er so sehr vermisst hatte.
Hermine:" ich liebe dich Draco Malfoy. " hauchte sie und legte ihre Lippen liebevoll auf seine. Die Zärtlichkeit seiner Lippen brachte auch in sie das lange verloren geglaubte Licht zurück.
Sie verloren sich gemeinsam in einem Kuss der ihre Liebe spürbar machte. Ron und Harry standen perplex daneben doch selbst sie sahen wie sich das schreckliche Leid in dem ungewöhnlichen Paar auflöste und die liebe zwischen Schlange und Löwe etwas Magisches erschuf. Es war als würde die Sonne einen Sturm durchbrechen und einen farbenfrohen Regenbogen hinterlassen.
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BLACK OR WHITE
Fanfictionein Dramione Oneshot während der Schlacht um Hogwarts ist Hermine an einem Punkt an dem sie aufgibt. Sie erträgt den Schmerz nicht mehr der sich durch sie hindurch frisst. Ihre große Liebe hat sich für das böse entschieden, ihr Bruder im Herzen ist...