Es strömten viele nostalgische Erinnerungen auf mich ein, als ich den Trampelpfad verfolgte, der zu dieser kleinen Lichtung im Wald führte, an der ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht hatte. Mit mir trug ich nur einen kleinen brauen Rucksack aus Leder, in dem sich einzig und allein ein kleiner Haufen an Kleidung befand, der mir für die nächsten paar Wochen genügen würde.
Es war ein schöner Tag.
Jedenfalls für mich.
Es war kühl und leicht windig, fast schon zu kühl für eine Jahreszeit, die sich als Sommer betiteln wollte.
Die Luft roch wunderbar nach einem baldigen Unwetter und es schwebten viele winzige, aufgebrachte Insekten darin herum. Ich lächelte ihnen entgegen.Ich war lange nicht mehr hier gewesen und schätze das es drei, wenn nicht sogar vier Jahre gewesen sein mussten.
Früher, als ich noch jünger war, da hatte ich in fast jedem Sommer ein paar Wochen hier verbracht und es hatte mir ehrlich gefehlt herzukommen.
Aber nun, da es endlich wieder soweit war, wusste ich nicht mehr wirklich wie ich damit umgehen sollte.Das Haus meines Grandpa's lag inmitten des Waldes, ein kleines Holzhaus, ganz schön, aber schon recht alt und kaputt.
Mit ihm, meinem Grandpa, hatte ich mich schon immer am allerbesten verstanden. Aus dem einfachen Grund, dass er so war wie ich.
Das klang vielleicht im ersten Moment etwas befremdlich, aber sobald man wusste was hinter diesen Worten steckte, erschienen sie sogar ziemlich Logisch.Meine Mutter und mein Vater hatten bei meiner Zeugung nämlich ihr beidseitiges Gegenteil geschaffen. Sie, meine Mutter, hatte die freie Kunst studiert und besaß nun seid meiner Geburt ihr eigenes Atelier in der Stadt. Dort verbrachte sie meistens einen großteil des Tages und malte, womit sie sich nach einigen Jahren ein recht gutes Ansehen verschafft hatte.
Mein Vater war Musiker und der Besitzer seiner eigenen Musikschule.
Er Unterrichtete Kinder und Erwachsene im Gesang bis hin zu dem Umgang mit Instrumenten. Am häufigsten gab er Klavier-, sowie Gitarrenunterricht.
Und seine Schule war so beliebt wie keine andere in dem Stadtteil, in dem wir lebten.
Da beinahe jeder in meiner Familie seinen Beruf oder seine Freizeitbeschäftigungen im Künstlerisch - musischen Bereich ausübte, stach es umso mehr heraus, dass ich in diesem Gebiet leider mit keinerlei Talent gesegnet worden war.
Zu dem enttäuschen meiner Eltern war weder künstlerisch begabt, noch hatte ich einen Sinn für die Musik.
Ich verstand mich eigentlich nur mit Zahlen und Naturwissenschaften, und das war so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was der eigentliche Rest meiner Familie so praktizierte.
Das war zwar kein Problem, aber da meine Familie schon immer versucht hatte, mich beinahe Krankhaft in ihren Tätigkeitenbereich zu zwängen, war es wohl irgendwie doch eins.
Meine Familie, aber vor allem meine Eltern, verstanden mich nicht, und ich verstand sie nicht.
Aber das war schon immer so gewesen.
Allerdings sollte man mich nicht falsch verstehen, denn natürlich mochte ich meine Familie.
Wenn sie nämlich gerade nicht von Kunst oder Musik redeten, sondern einfach von irgendeinem anderen der tausenden Themen über die man sich unterhalten konnte, verstand ich mich sogar großartig mit Ihnen.
Aber es war einfach schon immer so gewesen, dass ich mich innerhalb meiner Familie ein wenig anders fühlte.
In meiner Familie gab es eben nur meinen Grandpa, der annähernd so war wie ich.
Er ist Wissenschaftler.
Und wenn ich ehrlich bin, war auch genau das der Grund, wieso meine Eltern mich so lange nicht mehr zu ihm gelassen hatten: Weil seine Genialität langsam ein wenig in Wahnsinn überglitt.
Zum Beispiel kam es manchmal vor, das er das Haus Tagelang nicht verließ und nichts aß oder trank, weil er an Experiment saß.
Und wo wir schon beim Trinken sind, mein Grandpa war zwar durchaus Genial, aber auch leider alkoholabhängig.
So viele Gründe das für meine Eltern auch waren, mich von ihm fern zu halten, ich war immer gerne hier gewesen.
Aber das sie mich nun, nach vier langen Jahren, doch wieder hierher zurück ließen, und zu dem auch noch den ganzen Sommer lang, hatte den Grund, dass sie sich scheiden lassen wollten. Sie hatten mir zwar nichts davon erzählt, aber jeder, selbst jemand wie Grandpa, der mit meine Eltern nur Telephonisch, und zu dem äußerst selten kommunizierte und dem es, um es mit seinen Worten zu sagen Einen scheiß interessierte, merkte das etwas nicht stimmte.
Seid dem meine Mutter zu meinem Vater nach Karlifornien gezogen war, war es ihm sowieso absolut egal was sie mit ihrem Leben anfing.
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South Falls
ParanormalAmberlie verbringt ihre Ferien nach vielen Jahren wieder in "South Falls", einem kleinen, verschlafenen Ort in Oregon. Sie verbringt die Zeit bei ihrem Grandpa, einem alkoholabhängien Wissenschaftler, der sich mit dem Übernatürlichen beschäftigt. Er...