Die Widmung ist an meine sehr gute Freundin, die das Buch gelesen und das Cover desingt hat. Danke dafür!
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Wolkenfetzen zogen vor dem Vollmond vorbei und der dunkle Himmel schien das Licht aus dem blaugrünen Tannenwald zu saugen. Die tiefen Schatten zwischen den Bäumen wurden nur von gelegendlich auf dem weichen Boden auftauchenden Moosbetten unterbrochen. Das Moos leuchtete gespenstisch grün und man konnte Schatten von großen Wesen sehen. Ein Junge mit schulterlangen schwarzen Haaren rannte einen schmalen dunklen Waldweg entlang. Seine Kleidung war heruntergekommen und alt. Ein blasses rotes Leuchten kam von einem kleinen Anhänger an einer Kette um seinen Hals. Es war ein kristallenes Herz. Es sah edel aus und passte nicht zu seinem sonstigen Auftreten. Immer wieder schaute der der Junge über seine Schulter, als erwarte er verfolgt zu werden und tatsächlich hörte man nicht weit entfernt das Jaulen von verärgerten Tieren. Panik spiegelte sich in den blauen Augen des Jungen wieder. Im Laufen ließ er sich fallen und im Fall verwandelte sich sein Körper. Statt des Jungen fiel ein blauer Wolf mit allen Vieren auf den Boden. Sein Fell war gemustert wie die Wellen und die Haare liefen zu kleinen Tropfen zusammen. Immernoch hing das Herz um seinen Hals, doch seine Kleidung schien sich in Luft aufgelößt zu haben. Seine großen Pfoten fanden auf dem steinigen Weg viel besser Halt als die nackten Füße des Jungen und er konnte schneller laufen. Seine Krallen schoben Steine noch hinten und er beschleunigte. Neben ihm in den Schatten tauchten rote Augen auf. Sie folgten der blauen Gestalt und bald rannte ein dünner, doch muskulöser weißer Wolf dem Jungen hinterher. Er hatte rote Flecken auf den Beinen, die sich von seinen Pfoten bis zu seinen Schultern zogen. Es sah aus als sei er durch Blut gelaufen. Er war schnell. Bald hatte er den Jungen eingeholt und schnappte nach den Sehnen seiner Hinterbeine. Seine rasiermesserscharfen Zähne klappten in der Luft zusammen und wütend knurrte er. Plötzlich tauchten aus den Schatten ein Rudel weiterer Wölfe auf und der blaue Wolf musste abstoppen um sie nicht umzurennen. Er knurrte, obwohl die Anderen in der Überzahl waren. Die Wölfe schienen zu allem bereit, doch ihre Blicke hingen nur an dem Anhänger, der aussah wie ein Herz. Die Wölfe verteilten sich und kreisten den jungen Wolf ein. „Gib mr das Herz!” die Stimme kam von dem weißen Wolf. „Niemals!” rief der Blaue ihm zu, während die Wölfe den Kreis immer enger zogen. Ihre Zähne blitzten im Mondlicht und wo ihre Pfoten die Moospolster berührten wurde das Moos dunkel. Sie waren viel größer als der junge Wolf. „Dummer kleiner Junge! Gib mir das Herz und wir vergessen deinen Verrat! Du kannst deinen Job weiterführen! Gib mir das Herz oder du wirst sterben!” rief der Weiße und sprang bei seinem letzten Satz ein Stück nach vorn. Seine Zähne bohrten sich in die Flanke des Blauen und dieser jaulte auf, schnellte herum und versuchte seine Zähne in die Beine seines Peinigers zu vergraben. Er verfehlte ihn, doch nun schnappte ein riesiger schwarzer Wolf mit dunklen Augen nach ihm. Blut floss aus seinem Bein und tropfte auf den Boden. „Ich werde euch das Herz niemals überlassen, damit ihr Elenár unterdrücken könnt! Das Ganze war ein riesen Fehler! Damit werdet ihr nicht durchkommen! Ich werde den rechtmäßigen Herrscher Elenárs finden und dann bekommt ihr was ihr verdient!” presste der Blaue zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Er hob den Kopf und konzentrierte sich auf den Mond. Seine Gedanken fingen an sich zu drehen und er verdrängte den Schmerz. „Haltet ihn auf!” schrie der weiße Wolf, doch während sich die Wolfsmeute auf den Blauen stürtzte, löste dieser sich auf. Der Mond leuchtete hel auf und es blitzte. Wütend jaulte der Weiße auf während der junge Wolf durch die Nacht zu schießen schien. „Ich werde dich finden Jack Sindra!” rief der Weiße und knurrte wütend. Der Blaue, wohl mit dem Namen Jack, hatte ihn gehört. Angst schien statt Blut durch seine Adern zu fließen. Mit diesem Mann hätte er sich besser nicht anlegen sollen, doch wenn es um sehr viel Geld geht denkt man wohl erst später nach. Dies war der Ruf einer Person, die ihre Drohungen wahr machte. In seinen Jahren in der Unterwelt Elenárs hatte das gelernt. Doch nie zuvor war er es gewesen, dem Jargon gedroht hatte. Wie viele Narben hatte er schon gesehen, die von Jargons Hand, oder besser Kralle stammten, wie viele Tote... Nein, bis jetzt hatte er sich davor gehütet sich mit diesem Mann einzulassen oder gar anzulegen. Doch dieser Mann war nicht nur eine Gefahr für ohn geworden, sondern auch für ganz Elenár. Und das konnte er nciht zulassen. Hätte er doch bloß früher nachgedacht. Doch die Vorstellung eines guten Lebens hatte ihn geblendet. Zudem war diese Flucht auch noch gefährlich, weil er noch nie eine Reise zwischen den Welten unternommen hatte. Unteranderem aus dem Grund das das Gesetzlich streng verboten war... Dann wurde es dunkel und er fiel. Er schlug auf eine harte kalte Straße und als er aufblickte, sah er zwei helle Lichter, die auf ihn zuschossen. Er rollte sich zur Seite und der Wind zerzauste sein Fell. Adrenalin schoss durch seinen Körper und er verwandelte sich wieder in Jungten mit den schwarzen Haaren. Er zitterte vor Kälte und spürte, dass Wasser durch seine dünnen Klamotten drang. er würde einen Platz finden müssen wo er sich verstecken könnte. Sie würden ihn suchen...und finden!
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Wolfsherz
FantasyDer Wolfswandler Jack kommt auf der Flucht vor jemandem, der noch eine wichtige Rechnung mit ihm offen hat, aus Elenár, der Welt der Wolfswandler in die Welt der Menschen. Dort angekommen trifft er gleich auf ein Mädchen, welches er bald näher kenne...