Wir sind Vögel, die in Seifenblase gen Himmel steigen. Wir lassen uns tragen vom Wind, genießen die schillernden Farben der Welt, sehen unsere Zukunft in den Wolken und merken nicht, dass wir selber fliegen müssten.
Noch schwebe ich, doch sobald ich meine Flügel aufspanne und tue, wofür ich geboren bin, wird meine Seifenblase platzen. Ich kenne weder meine Spannweite, noch meine Flughöhe, noch weiß ich, ob ich überhaupt fliegen kann.
Ist fallen auch fliegen?
Noch schwebst du neben mir. Anmutig. Oder sind es die beiden Schichten Seifenwasser zwischen uns, die dich glänzen lassen?
Ich möchte meine Flügel zu dir ausstrecken, doch will ich deine Seifenblase nicht zerstören, weil ich dich berühre. Ich weiß nicht, ob du fliegen kannst. Du weißt es auch nicht.
Willst du fliegen?
Die Welt wird immer kleiner und die Luft wird immer dünner und ich kann kaum noch atmen. Ich weiß, wenn ich es jetzt nicht versuche, fliege ich niemals mehr. Vielleicht kann ich im freien Fall das Fliegen lernen.
Noch schweben wir nebeneinander und bald schwebst nur noch du. Was wirst du denken, wenn du mich fliege siehst? Wirst du dir wünschen, ich hätte auf dich gewartet?
Wirst du mir folgen?
Ich breite meine Flügel aus. Mein Käfig aus Seifenwasser geht um mich nieder wie Konfettiregen.
Ich falle und falle und ... bis der Wind mir unter die Flügel greift, bist du ein Punkt von vielen. Du schwebst in deiner Seifenblase in einer Höhe, in der mir schwindelig wird.
Aber ich fliege.
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Fliegen lernen
Poetry[Poesie] Wie man fliegen lernt. Konstruktives Feedback ist ausdrücklich erwünscht. Cover mit lizenzfreien Bildern von Unsplash und Pexels, bearbeitet mit Polish. Ich verdiene kein Geld mit diesem Cover und habe es auch nicht vor.