Tränen im Mondschein

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Der Wald war bereits in einen dichten Nebel getaucht worden. Wie kleine Diamanten strahlten die Sterne in dem weiten wolkenlosen Himmel; ihr Schein erhellte das schmale Flüsslein, das friedlich vor sich hinrauschte. Manchmal kam der Strom an ein paar Waschbären vorbei oder beschenkte die durstigen Waldbewohner mit seiner stillenden Gabe. Es ist unsicher, wo es herkam, jedoch mündete es immer an einem Ort. Es ist eine winzige, verborgene Lichtung mit einer Reinheit, die nur selten zu erfassen war. Steinerne Wänder ragten wie mächtige Könige in die Höhe; schützten die Sicht auf dieses Wunder. Nur die Tiere und eine einzige Person hatten den Zugang zu dieser magievollen Welt, in dem mehrere dutzende unbekannte, prunkvolle Blumen in Blau- und Violetttönen mutig erblühten und Blätterhaare sich den Steinseiten entlangschlängelten. Ein Teil des Bodens bestand aus einem sauber glänzenden See, dessen Mündung auf ein unscheinbares Loch in dem Schutzmauer zurückzuführen war. Inmitten der Wasserdecke ein rauer Steinbrocken mit einer hellen Gestalt, die es sich auf ihm gemütlich machte. Es war eine junge Frau, mit einem elfenähnlichem Aussehen, eisblauen Augen, welche glitzerten wie tausend Kristalle und schneeweißen Haaren, die einen leichten Tanz mit dem Wind vollführten. Doch das vermutlich ungewöhnlichste an ihr; die Flügel die prächtig mit weichen, weißen Federn in die Luft gehalten wurden. Der Mondschein gewährte ihr sein Licht und ließ sie wie eine wunderschöne Statue vorkommen im Kontrast der tiefen Nacht; die Glühwürmchen wie Goldstaub um sie herum. Die Atmosphäre war magisch und harmonisch. Und niemand wagte sich mit dem Brechen dieser Harmonie zu versündigen. Auf einer Seite rollte eine Träne ihrer Wange herunter; verrüttelte das perfekte Bild, gab jedoch einen künstlerischen Zusatz gleichzeitig ab. Die Tränen, die im reinen Mondschein vergossen werden, sind besonders. Sie sind wertvoller aufgrund der übernatürlichen Wirkung ihrer, die das Augenlicht faszinieren und einem doch das Herz anbricht. Wahrlich selten so eine zweiseitige Schönheit gesehen, oder?

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