Der Regen peitscht gegen das Fenster
Legt alles in einen grauen düsteren Schleier
Ihr Blick aus dem Fenster
In die begrenzte Ferne gerichtet
Drei lange, anstrengende Monate sind vergangen
Drei Monate
weit weg von ihrer 'Familie'
Ihrer Sprache
Und ihren Sozialen Umfeld
3 Monate Reiseprojekt vorbei
Sie hat sich entschieden
Für dieses Land
Das Land, welches sie in den letzten 3 Monaten kennengelernt hat
Dessen Sprache ihr fremd ist
Hier hat sie wieder atmen, aufatmen können
Sie sollte weiter weg
Weit über die Grenzen Europas
Doch sie hatte Glück
Ihre Bitte wurde erhört und berücksichtigt
Sie schließt die Augen
Atmet durch
Schaut ein letztes Mal in diese begrenzte Ferne
Und dreht sich um
Bereit ein neues Leben zu beginnen
Ich öffne meine Augen
Spüre das Nikotin, den längst kalten Rauch
Meine Lungen füllen
Und stoße eine Rauchwolke in diese
Kalte, nasse, düstere Dunkelheit aus
Unklar
Was Rauch und was kalter Atmen ist
Diese nasskalte, schwarze Dunkelheit
durchdringt meinen Pullover
Doch ich genieße es
Denn es bezeugt, ich bin da
Schaue in die nicht vorhandene Ferne
In hell erleuchtete Fenster
Inmitten einer Großstadt
Welche ich wie zig andere Städte einst
Nun mein Zuhause nenne
Erinner mich an "sie"
Acht so kurze Jahre nun ist es her
Seit langen fünf Jahren ist sie wieder hier
Ich schmeiß die Zigarette weg
Dreh mich um
Atme ein letztes Mal die klare, kalte Luft ein
Genieße die Dunkelheit
Und gehe mit ihr rein
In unser Leben
Wir haben es geschafft
Drei harte und schöne Jahre
In dem Land verbracht
Dessen Sprache uns so fremd war
Und nun doch so vertraut
Dessen Landschaft
Einst uns den Atem gab
Doch ihn uns auch nahm
Ein Fundament gebaut
Welches vor unseren Augen einbrach
Als wir zurückkamen
Und wir mühsam ein neues errichten mussten
Nun stehen wir hier
Vor Acht Jahren begann die Reise
Vor fünf Jahren
Zurückgeschleudert in das Land
Welches unser Herkunftsland ist
Was uns doch so fremd war und noch immer ist
Doch jeder Tag
Bringt uns
Bringt mich
näher an ein Morgen
In dem es sich lohnt
Zu leben
.
