Die nächsten Stunden vergingen fürchterlich langsam. Ich musste vom Abschicken der E-Mail bis zu unserem nächsten Treffen 48 Stunden aushalten, dabei wollte ich sie so gerne sofort wieder sehen. Ihre Stimme hören, die Gewissheit haben, dass sie nun meine Herrin war. Es verging keine Stunde, in der ich nicht daran dachte. Und jedes Mal erhöhte sich mein Herzschlag und ich bekam eine leichte Panik. Es war ein zerrendes Gefühl in meiner Bauchgegend. Eine Mischung aus Angst, Ungeduld und auch einer Menge Vorfreude. Doch am schlimmsten war die Ungewissheit. Ich kannte das alles nur von Pornos oder irgendwelchen Fremden, die im Foren darüber berichtet hatte, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie es bei mir und Herrin Finja werden würde.
Und ich war geil. So fürchterlich spitz und immer wenn ich daran dachte, was für Strafen auf mich warten würden und wie überlegen Herrin Finja mich anstarren würde, bekam ich eine Latte. Ich wollte in manchen Momenten nichts anderes, als meine Hose herunterzuziehen und zu wichsen. Aber ich tat es nicht, weil ich wusste, dass diese Anspannung dann verschwand und ich mich vielleicht doch noch umentscheiden würde.
Am Freitag gab ich mir Mühe mich schick zu machen. Ich rasierte mich – auch intim, duschte gründlich und aß nur eine Kleinigkeit, die nicht schwer im Magen lag. Ich ging meine Wohnung auf und ab, flüsterte beruhigende Sprüche vor mich hin und stand mindestens zwei Stunden vor meinem Kleiderschrank, weil ich mich nicht entscheiden konnte, was ich denn nun anziehen sollte. Am Ende entschied ich mich für ein weinrotes Hemd und schwarze Jeans mit Gürtel, auch wenn ich mir unsicher war, ob das nicht etwas zu viel war. Aber meine Herrin würde mich sicherlich darauf hinweisen, wenn es soweit war.
Ich fuhr um 17 Uhr los um bloß nicht zu spät zu kommen und war um 17:30 Uhr vor ihrer Wohnung. Der Verkehr hatte es gut mit mir gemeint. Die ganze Zeit waren meine Hände fest am Lenkrad geklammert, als würde ich mich irgendwo festhalten müssen, um nicht irgendeine Grube zu fallen. Mein Hemd war in der halben Stunde, die ich einfach nur wartend dasaß sicherlich schon einige Male durchgeschwitzt. Mir war so verdammt heiß und mein Herz pochte. Ich wusste nicht, ob ich es überhaupt schaffen würde, dort zu klingeln und dankte meinem Vergangenheits-Ich, dass ich mir Deo eingepackt hatte.
Dann war es irgendwann so weit. 17:57 Uhr. Ich flüsterte noch einmal kurz mutmachende Sätze zu mir selbst, drückte dann selbstsicher die Autotür auf und klingelte bei meiner Herrin. Wieder musste ich ein paar Sekunden Stille aushalten, dann hörte ich die klackenden Schritte auf dem Holzboden, bis die Tür geöffnet wurde.
Und da stand sie nun. Meine Herrin Finja. Und sie war noch schöner, als ich sie in Erinnerung hatte. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Sie trug ein eng anliegendes, schwarzes Lederkleid, dass in der Abendsonne verführerisch glänzte. Ihre Lederstiefel waren heute nicht mehr braun, sondern genauso schwarz wie das Kleid und gingen ihr bis über die Knie. Sie hatte sich diese Sachen extra für mich angezogen.
»Sklave«, begrüßte sie mich und trat wieder einen Schritt zurück. »Komm doch herein.«
Eine unglaubliche Erleichterungswelle durchfuhr meinen Körper, besser als jeder Orgasmus, den ich mir in den letzten Tagen hätte geben können. Der Fakt, dass sie sich extra für mich diese Dinge angezogen hatte und mich sogar jetzt schon "Sklave" nannte, gab mir die Bestätigung, dass es jetzt richtig los ging. Dass sie mich angenommen hatte als ihren Lehrling.
Ich senkte meinen Kopf. »Danke, Herrin.« Dann trat ich durch die Tür.
»Sklave, geh geradeaus in das Zimmer, das du schon kennst. Wag es nicht auch nur in irgendein anderes Zimmer in meiner Wohnung zu gehen. Die sind für dich tabu. Klar?«
»Ja, Herrin.«
Der kühle und bestimmte Tonfall meiner Herrin ließ meinen Schwanz von Anfang an zucken. Die Anspannung von der Frage, ob sie meine Herrin war oder nicht, war verflogen, stattdessen hatte ich nun ein anderes Gefühl, dass sich immer weiter verstärkte. Was würde nun mit mir gemacht werden? Was hatte sie für mich geplant? Wie wollten sie mich erziehen.
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Herrin F. und ihr unentschlossener Sklave
RomanceMarty will dominiert werden von einer starken Frau - denkt er jedenfalls. Allerdings ist er sich sehr unsicher. Vielleicht kann Herrin F. ihm ja dabei helfen. Eine Geschichte für alle, die sich unsicher sind.