Aus der Ferne hörte ich ein leises Piepen, das immer lauter wurde, bis ich das Gefühl hatte, dass meine ganze Welt nur noch aus diesem Ton bestünde.
Es war schrecklich. Aber ich merkte wie sich etwas in mir änderte. Das erste mal seit langem konnte ich endlich etwas anderes, als die ewige Dunkelheit sehen. Ich sah weiß, viel weiß. War es nun endlich soweit? Hatte ich meine Strafte verbüßt und konnte endlich in das Licht gehen? Konnte ich diesem dunklen Gefängnis endlich entfliehen?
Und dann geschah etwas, was ich solange vermisst hatte. Ich hörte etwas. Nach Ewigkeiten hörte ich endlich wieder etwas und ich erkannte die Stimme sofort. Es war meine Schwester, der einzige Mensch, den ich jemals wirklich geliebt und vertraut habe.
,,Oh mein Gott Mum, komm schnell, ich glaube er wacht auf. Schnell sag den Ärzten Bescheid."
Und dann sah ich sie schon. Sie beugte sich mit ihrem Gesicht über meines und sie lachte, aber ich sah auch, dass sie in der letzten Zeit wenig geschlafen haben musste, denn ihre Augenringe hatten ein ziemliches Ausmaß erreicht. Auch konnte ich erkennen, dass sie erst vor kurzem geweint hatte, denn ihre Augen waren immer noch leicht gerötet.
,,Du gottverdammter Idiot. Was machst du denn nur für eine verdammte Scheiße."
,,Und ich dachte immer, dass du nicht viel von Schimpfwörtern hältst" sagte ich mit einer sehr dünnen und brüchigen Stimme, die ich im ersten Moment selbst nicht wiedererkannte. Estelas Lächeln verstärkte sich und sie umarmte.
,,Du weißt gar nicht was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe. Du weißt gar nicht wie sehr ich dich vermisst habe und wie schlimm die Zeit ohne dich war. Ich hab dich lieb Bruderherz."
Bevor ich ihr irgendwelche Fragenstellen konnte, um zu erfahren, was denn überhaupt passiert sei und wo ich überhaupt bin, kam auch schon unsere Mutter ins Zimmer und mit ihr zwei Männer, die wohl die Ärzte sein mussten. Wenigsten konnte ich dadurch und durch die Umgebung darauf schließen, dass ich wohl in einem Krankenhaus war.
,,Mr. de la Cruz, wir sind sehr erfreut, dass Sie endlich wieder bei uns sind. Sowie es aussieht, müssen wir noch einige Tests mit Ihnen machen und dann steht Ihrer Entlassung auch nichts mehr entgegen. Die letzten Ergebnisse hatten bereits gezeigt, dass sich Ihr Körper perfekt von den ganzen Strapazen, die Sie erlebt haben, erholt hat. Herzlichen Glückwunsch und wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag." sagte einer der Ärzte, nachdem sie sich um die ganzen piependen Gerätschaften gekümmert hatte, mir Blut abgenommen, meinen Bauch abgetastet hatten und ich meinen Kopf in sämtliche komische Richtungen drehen musste. Danach verließen sie auch schon das Zimmer und ich war mit meiner Mum, die mich schockiert aber gleichzeitig auch glücklich ansah, und meiner Schwester alleine im Zimmer.
,,Oh Monty, du weiß gar nicht wie froh dein Vater und ich sind, dass du endlich wieder aufgewacht bist. Wirbeide hatten eine so große Angst um dich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das mit mir und deinem Vater gemacht hat."
Und ob ich mir das vorstellen konnte. Ich wusste zwar immer noch nicht, was genau mit mir passiert war, aber ich wusste ganz genau, dass ich meinem Dad total egal war. Das hatte er mir jeden Tag meines verdammten Lebens mehr als deutlich gezeigt. Und der alte Sack war doch bestimmt froh, dass ich im Krankenhaus lag und bestimmt fast verreckt wäre. Dem wäre es doch scheiß egal gewesen, ob ich sterbe oder lebe. Schließlich war er es, der mir ins Gesicht gespuckt hat, als ich im verdammten Knast saß, und mir erklärt hat, dass ich nicht länger sein beschissener Sohn sei.
Meine Mum blieb noch eine kurze Zeit und redete wie ein Wasserfall, wie schrecklich doch alles gewesen sei und dass sie psychisch total am Ende sei, bis ihr Handy einen Signalton von sich gab, sie aufstand und sagte, dass sie los müsse, da sie noch eine extra Schicht im Altenheim schieben muss.
DU LIEST GERADE
Was wäre, wenn...?
FanfictionWas wäre, wenn Monty damals im Gefängnis nicht gestorben wäre? Was wäre, wenn er wieder an die Liberty High zurückkommen würde? Was wäre wenn....