PoV.: Jem
Heute ist es wieder so weit. Tessa und mein jährliches Treffen auf der Blackfriarsbridge.
Ich freue mich wie jedes Jahr darauf.
Auch wenn ich ein stiller Bruder bin und sie mit Will verheiratet ist liebe ich sie noch immer. Sie ist das einzige, was mich noch in der realen Welt hält. Ohne sie wäre ich schon längst wie die anderen Brüder. Ich wäre kalt. Tessa hält mich menschlich. Sie erhält den letzten Rest davon in mir.
Ich gehe über die Brücke und sehe sie. Sie sitzt auf einer Bank.
Ich gehe auf sie zu.
Hallo Tessa.Sie schaut auf und lächelt. "Hey Jem. Schön dich zu sehen!" Ich bin auch erfreut dich zu sehen.
Sie lächelt noch breiter. "Jem? Ich habe eine Bitte an dich." Was ist denn?, frage ich. "Nun ja... also Jem. Ich glaube ich bin schwanger. Aber ich bin mir nicht sicher und möchte es deswegen noch nicht Will sagen. Also meine Bitte ist, ob du mich vielleicht untersuchen könntest damit ich sicher sein kann." Natürlich. Also untersuche ich sie. Und ich bin mir plötzlich sicher, dass es stimmt. Sie ist schwanger. Ich freue mich natürlich und sage Ja, Tessa. Es stimmt. Herzlichen Glückwunsch. Du bist schwanger! Sie guckt mich mit großen Augen an. "Bist du dir sicher?" Ja bin ich. Ich weiß zwar nicht warum, vielleicht ist das so eine Eigenschaft der Stillen Büder, doch ich weiß es einfach. "Ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll.", bemerkt Tessa. Ich lächle. Freu dich. Ich freue mich auch.
"Danke, Jem.", sagt sie und umarmt mich.
Ich gucke auf die Uhr. Tessa. Leider ist die Stunde schon vorüber. Los! Lauf und erzähl es Will!
Damit umarmt sie mich nochmals, lächelt mich an und dreht sich um um in die andere Richtung zu gehen. In Richtung Will.
Als sie weit genug entfehrnt ist, folge ich ihr.
Vor dem Institut warte ich und gucke durch ein Fenster.
Drinnen sind Will und Cecily. Sie spielen mit Cecilys und Gabriels Kind. "Will? Willst du eigentlich Kinder?", fragt Cecily. "Du wärst ein toller Vater!" "Ich weiß nicht. An sich gerne. Doch wir sind uns nicht sicher ob Tessa Kinder kriegen kann. Und es ist mir auch egal. Tessa macht mich glücklich. Das ist das einzige was zählt.", antwortet Will. Ich lächle.
In dem Moment kommt Tessa die Türe herein gestürzt. Will schaut auf. "Alles in Ordnung?", fragt er beunruhigt. "Will? Kann ich kurz mit dir reden?", fragt Tessa außer Atem, aber lächelnd. Cecily nimmt ihr Kind auf den Arm und verlässt lächelnd den Raum.
Will sieht Tessa an. "Alles in Ordnung? Ist etwas mit Jem?" Ich muss lächeln. "Nein. Mir Jem ist alles in Ordnung", antwortet Tessa schnell. "Was ist denn?", fragt Will.
Tessa lächelt. "Also ich hab Neuigleiten. Und bitte sei nicht sauer!" Oh, Tessa, denke ich. Will guckt sie nur mit großen Augen und besorgter Miene an. "Ich... Will, also ich... Ich bin schwanger!" Wills Miene hellt sich auf.
Er läuft auf sie zu und wirbelt sie lachend herum. "Bist du dir sicher?", fragt er. "Ja bin ich. Jem hat es mir eben bestätigt."
"Das ist wunderbar", ruft Will und Tessa lacht erleichtert.
Ich drehe mich um und gehe mit einem Lächeln davon und zurück in die Stadt der Stille.
----Zeitsprung auf ein paar Monate später---
Eine Taufe. Die Taufe von Tessas und Wills Kind ist heute.
Sie kommen die Tür herein. Ich lächle. Sie haben darauf bestanden, dass ich die Taufe durchführe.
Guten Tag. "Hallo, Jem", sagen Tessa und Will. Tessa trägt ein kleines Bündel im Arm."Es ist ein Junge", bemerkt Will und lächelt mich traurig an. Ich weiß, dass es ihm zu schaffen macht mich so zu sehen. Nicht mehr als sein Parabatai. Mir geht es genauso. Du siehst gut aus, Will sage ich in seinem Kopf.
"Danke. Du auch.", bemerkt er mit einem weniger traurigen Lächeln.
Nun denn... Wie soll euer Sohn denn heißen?Will und Tessa sehen sich an.
"James Herondale", verkündet dann Will und Tessa lächelt mich an.
Mir schießen Tränen der Rührung im die Augen. Ihr habt euren Erstgeborenen nach mir benannt? "Nun ja. Wir wollen es zumindest tun. Wenn du uns lässt Jem. Es ist nicht, dass wir dich ersetzen wollen, denn das kann man nicht. Es ist nur so, dass wir dich ehren wollen. Bitte, sei nicht sauer!", sagt Tessa. Will sieht mir in die Augen, lächelt und legt Tessa eine Hand auf den Arm.
Ich bin doch nicht sauer, Tessa! Ich fühle mich geehrt! Ich bin froh, dass ihr glücklich seid.Und damit taufe ich ihren Sohn.