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"Hinata", der kleine Rotschopf der seine Hände in den Gurt seiner Sporttasche gekrallt hatte und verdächtig stumm neben mir her lief, zuckte zusammen und wurde feuerrot. Irritiert hob ich eine Braue und musterte ihn. "Du siehst aus, wie vor einem unserer Spiele. Wenn du dich übergeben musst, sag bitte vorher Bescheid", knurrte ich und sah wieder nach vorne. Plötzlich schlang sich seine Hand um mein Handgelenk und brachte mich so zum anhalten. "Kageyama. I-Ich...", stotterte er und ich verzog den Mund leicht, bevor ich meinen Arm aus seinem Griff zog und die Arme vor der Brust verschränkte. "D-du, was, Hinata?", murrte ich und meine Augen wurden schmal. Ich hatte es eilig. "Magst du heute zu mir kommen? Die anderen kommen auch. Ich hab... Also meine Mutter ist nicht da", fuhr er fort und sah aus als würde ihm gleich Dampf aus den Ohren kommen. "Du machst eine Party, Hinata?", hakte ich nach und zog spöttisch einen Mundwinkel hoch. Heftig schüttelte er den Kopf und mein Herz schlug schwer, als er mir in die Augen sah. "Nur das Team.", stellte er dann mit fester Stimme klar und ich neigte den Kopf leicht. "Und weshalb bekomme ich eine Extraeinladung?", bohrte ich weiter. Insgeheim musste ich mir eingestehen, dass ich das nur tat, weil ich es aus irgendeinem dämlichen Grund mochte, wenn er so rot wurde. Hinata atmete aus und fummelte an seinem Taschengurt rum, bevor er die Schultern zuckte. " Um sieben bei mir", rief er dann, bevor er in einem rasanten Tempo abdampfte und mich tatsächlich recht verwundert zurückließ.

Um halb sieben stand ich vor dem Spiegel und erwischte mich dabei, mich tatsächlich zu fragen, ob ich so okay aussah. Ich bleckte genervt von mir selbst die Zähne und schnaubte, bevor ich meinem Spiegelbild mit einem verächtlichen Zischen gegen den Kopf schnippste. Ich nahm mein Handy und meinen Geldbeutel und verließ mein Zuhause, um mich auf den Weg zu Hinata zu machen. Leider Gottes hatte ich den Wetterbericht vorher nicht mitbekommen, weswegen ich das wahnsinnige Glück hatte mitten in den einzigen, kurzen aber heftigen Niederschlag der ganzen Woche zu laufen. Als ich bei Hinata ankam, war meine Laune auf einen frostigen Tiefpunkt gesunken. Mein schwarzes Haar klebte mir in der Stirn und auch meine Klamotten hingen schwer und durchnässt an meinem Körper. Als Hinata öffnete wurden seine mandelförmigen Augen plötzlich kugelrund. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte er und ich konnte mir ein erneutes Schnauben nicht verkneifen. "Ich dachte ich lauf vorher nochmal durch die Waschanlage", gab ich sarkastisch zurück und drängte mich an ihm vorbei ins Trockene. Hinata schloss hinter mir die Tür und starrte mich immer noch an. Sobald ich die Schuhe aushatte, packte er mein Handgelenk und zog mich ins Bad. Mit seinem gruselig entschlossenen Gesichtsausdruck bugsierte er mich auf einen Hocker. Was zur Hölle macht der Hocker hier? Ich sah zu wie Hinata sich ein Handtuch nahm. In dem Glauben er wolle es mir geben, streckte ich die Hand aus, aber statt es mir in besagte Hand zu drücken, landete es auf meinem Kopf, wo Hinata energisch begann mein Haar zu trocknen. Konzentriert beugte er sich vor und fuhr dann noch über mein Gesicht, weswegen ich instinktiv die Augen schloss. Als ich sie wieder öffnete, schwebte sein Gesicht direkt vor meinen und ich zuckte erschrocken zurück, während mein Herz in meiner Brust kurz stolperte. Er fixierte mich, musterte mich, bevor er nickte. "Du bist wieder halbwegs trocken. Hier", sagte er dann und reichte mir das Handtuch, bevor er das Badezimmer verließ. Und ich starrte ihm nur wie der letzte Volldepp hinterher, bevor ich kraftvoll den Kopf schüttelte und innerlich fluchend aufstand.

Ich fand das Team im Wohnzimmer versammelt. Noya und Tanaka schlugen sich synchron die Hände vor den Mund um ein Lachen zu verhindern, nachdem ich ihnen einen bösen Blick zugeworfen hatte. Daichi, Suga und Asahi, warfen mir jedoch nur mitfühlende Blicke zu, die mich aber in diesem Moment nicht weniger ankotzten. Wortlos setzte ich mich und war dennoch dankbar für den warmen Tee, den Hinata mir in die Hand drückte. "Bevor Kageyama uns alle bei lebendigem Leibe frisst, finde ich sollten wir noch etwas Spaß haben", rief Nishinoya klatschte in die Hände und sprang auf, bevor er eilig aus dem Zimmer lief. Mein Blick fiel auf Asahi der einen deutlichen 'Oh-Oh' - Blick drauf hatte. Nur kurz darauf kam Noya mit seiner Sporttasche wieder, die er öffnete aber statt seiner Sportkleidung bunkerte er darin jetzt Unmengen an Flaschen, die er jetzt rausholte und vor uns abstellte. "Noya", sagten Daichi und Asahi synchron aber der kleine Libero achtete nicht darauf sondern richtete sich wieder auf, schmiss die Tasche hinter sich und rieb sich vorfreudig die Hände. "Los geht's", sagte er dann. Das Tanaka sofort Feuer und Flamme war, verstand sich von selbst und auch Hinata wirkte begeistert, aber meiner Meinung nach war er auch wirklich leicht zu begeistern also zählte ich ihn gar nicht mit. Tsukishima sah aus als wolle er gehen, aber das tat er immer. Irgendwie war mir der arrogante Brillenträger unsympathisch und ich verstand nicht wieso er hier war, wenn er es immer so aussehen ließ, als wären wir ihm alle zuwider.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 15, 2020 ⏰

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Boke, BakayamaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt