Ich habe absolut keine Ahnung

Gewicht verlieren

Ich sitze schon wieder an meinem Schreibtisch, in diesem Raum der mich erdrückt. In diesem Raum, der zwar vollkommen nach mir aussieht und der mit Dingen von mir gefüllt ist, aber dennoch nicht ich ist. In diesem Raum, der nicht mein Zuhause ist. Er passt nicht zu mir. Ich sitze hier und frage mich was ich mit mir anfangen soll. Mir fällt keine Antwort ein. Ich sehe in den Spiegel auf meinem Schreibtisch, sehe mir selbst in die Augen und empfinde E.K.E.L . Dagegen kann ich nichts tun. Ich sehe mein Doppelkinn, mein rundes Gesicht, meinen dicken Bauch und meine fülligen Oberschenkel. Ich frage mich, ob mich jemals jemand ohne Ekel ansehen wird. Ich kann es nicht, also wird es auch kein anderer können. Ich knautsche mein Bauch, bin den Tränen nah und versuche eine Lösung zu finden. Ich schreibe wichtige Dinge zum abnehmen auf. Fein säuberlich. Mich überkommt Hunger und dann Übelkeit. Ich kann nicht anders und mache mir ein Käsebrötchen. Ich esse es mit Mayo und weiß ganz genau, das ich das bereuen werde. Ich hatte Recht... Ich bereue es. Ich bin ins Bad gerannt. Habe versucht mir direkt danach den Finger in den Hals zu stecken, aber es hat nicht funktioniert. Übergeben war noch nie meine Stärke. Ich sehe wieder in den Spiegel und sehe wie ich dicker werde. "Du bist so dumm" war mein erster Gedanke. Nichts bekomme ich hin. Heute werde ich nichts mehr essen. Meine beste Freundin ist heute ausgezogen, ist absolut beschissen, aber so kann sie mich nicht zum Essen zwingen. Ich schaffe das. Irgendwie zumindest. Niemand darf sehen wie fett ich bin. Das darf nicht passieren. Ich muss mit Sport anfangen. Jeden Tag eine festgelegte Anzahl an Übungen. Mehrmals. Sobald mein Magen kleiner geworden ist, wird alles besser. 70,4 kg. Das kann ich bekämpfen. 62 kg ist ein gutes Gewicht. Glaube ich... 

~Larissa