7. Dezember

19 5 2
                                    


Hi, mein Name ist James und vor ungefähr einem Monat sind meine Familie und ich nach Dublin gezogen. Früher wohnten wir noch in England, aber da mein Vater in einer Firma mit länderübergreifenden Aufgaben arbeitet und sie ihn nun neu zugeteilt hatten, mussten wir umziehen. Da soetwas mit der Arbeit meines Vaters häufig vorkam, könnte man meinen, mir würde es nichts mehr ausmachen immer in andere Schulen zukommen. Doch das stimmte nicht.

Unmotiviert schleppte ich mich über den Schulhof inrichtung Schule. Schon jetzt merkte ich deutlich die Blicke der Anderen in meinem Rücken und unwohl zog ich an meinen Rucksackbändern, vergeblich versuchend meinen Rücken vor den Blicken zuschützen. Ich bin gerademal 13 Jahre alt und war mindestens schon an 10 verschiedenen Schulen gewesen. Ich bin lustig, aufgeweckt, freundlich..-das sagt zumindestens meine Mom. Für alle anderen bin ich komisch. Ich bin immer der Neue bzw. der Außenseiter und jeder der mit mir Kontakt hat denkt, dass er danach eine schlimme Krankheit bekommen könnte. Was ein Bullshit. Ja ich gebe zu, ich bin anders als die Anderen. Seit meiner Geburt leide ich an einem leicht verstellten Gesicht und mein manchmal auftretendes Stottern machte es mir auch nicht gerade leicht. Ich hasste es, wenn die Leute mich anstarrten, Witze rissen oder einfach hinter meinen Rücken über mich redeten und leider wusste ich auch, dass auch an meiner neuen Schule solche Leute sein würden.. Als ich die Eingangshalle der Schule betrat, klingelte es bereits zum Stundenbeginn und auch die letzten Schüler verschwanden in ihre Klassenzimmer. Dank meiner Mom hatte ich schon gestern den Schul- und Stundenplan von der Sekretärin bekommen und nun musste ich mich nur noch zurecht finden. Knapp 5 Minuten später stand ich schon vor der richtigen Tür, klopfte an und betrat das Zimmer. Sofort sahen mich mindestens 20 Augenpaare, inklusive das der älteren Lehrerin, an und mit nur einem Blick durch die Klasse erkannt ich das, was jede Klasse die ich bis jetzt traf ausmachte: In einem Block saßen einige Mädchen und tuschelten, in der letzten Reihe saßen möchtegern Krasse in Sportkleidung und ganz vorne ein typischer Streber in Hemd und mit riesiger Brille. Na toll, was sollte ich damit anfangen? Die Lehrerin begrüßte und stellte mich vor, ehe sie mich auf einen freien Platz, ungefähr in der Mitte des Klassenzimmers schickte. Malwieder vernahm ich die Blicke der Anderen und hörte auch gleich einige Gesprächsfetzen von den Sportlern, die sich schon damit beschäftigten über mein Aussehen zu reden.

Nach den unglaublich lang erscheinenden Stunden Mathe war endlich die große Pause und wie eigentlich immer saß ich alleine irgendwo auf dem Schulhof. Mein Rucksack stand neben mir und eine Tupperbox mit belegten Broten lag auf meinem Schoß. Mein Blick war nach unten auf den Boden gerichtet und nachdenklich kaute ich auf einem Stück Brot, immernoch bei der Frage, wieso jede Klasse in die ich komme so beschissen ist. Leider war ich so mit dieser Frage beschäftigt, dass ich garnicht mitbekam wie Vertreter meiner neuen Klasse auf mich zukamen. Mit einem kräftigen Schlag wurde mir das Brot aus der Hand geschlagen und eine fremde Hand griff nach meinem Rucksack um diesen kurz darauf hin die Höhe und damit weg von seinem eigentlichen Platz zuziehen. Wütend sprang ich auf und meine Brotbüchse fiel zu Boden, was ich in dem Moment aber komplett zweitrangig fand. Vor mir standen 4 meiner möchtegern krassen Mitschüler und machten sich einen Spaß daraus meinen Rucksack wie einen Ball durch die Lüfte zuschießen. Ich verdrehte meine Augen da soetwas schon seit Schule 3 an der ich war Out war und ich fand, dass man sich auch Mal was neues ausdenken konnte. Möglichst locker sagte ich also den Typen, sie sollen meinen Rucksack zurück geben, jedoch waren diese mit dieser Aufforderung überhaupt nicht einverstanden. Ganz im Gegenteil, einer rannte mit dem Rucksack in den Armen sogar noch weg! Was ein Idiot. Seufzend hob ich meine Brotbüchse auf, welche zum Glück geschlossen war und rannte dem dämlichen Typen quer über den Schulhof hinterher. Dieser war bereits beim Basketballfeld angekommen und warf gerade mit meinem Rucksack einen Korb. Na toll, wie sollte ich denn da jetzt wieder rankommen? Nach einer Lösung für mein Problem suchend, stand ich nun also vor dem Korb und starrte nach oben. Von der Seite näherte sich der Typ und flüsterte mir in mein Ohr wie verdient ich es hätte und das ich doch bitte mein hässliches Gesicht bedecken solle. Keine Minute später war die Stimme wieder verklungen und mein Handabdruck zierte seine Wange. Grinsend sah ich zu wie er wütend rot anlief und auch seine Freunde von hinten kamen. Jetzt würde es einen Griftzwergaufstand geben.. Wie etwartet kam einer der Typen direkt auf mich zu, hob mich am Kragen hoch und drückte mich gegen den Pfosten des Basketballkorbes. Aggressiv spuckte er mir die dümmsten Wörter die er finden konnte ins Gesicht und drohte mir mit seiner Faust eine reinzuschlagen. Wieso müssen sich Leute immer so aufspielen? Das Stundenklingeln verhinderte die Bekanntschaft zwischen seiner Faust und meinem Gesicht leider und wie ein kleines braves Kind liefen er und seine Klicke richtung Schulhaus. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht sah ich ihnen hinterher und widmete mich dann wieder meinem Rucksack, welcher
immernoch gemütlich dort oben im Korb lag. Nach dem ich mindestens 5 Stöcke hinaufgeworfen hab und mit einem von unten geschochert hatte, kam wieder eine Stimme von hinten. Dieses Mal aber freundlich. Als ich mich umdrehte erkannte ich einen blonden Jungen der auf mich zulief und mir zuwank. Einen knappen Meter vor mir blieb er schließlich stehen und ich erkannte, dass er auch einer aus meiner Klasse war, jedoch saß er alleine am Fenster und ich hatte ihn nicht weiter betrachtet. Okee schön, aber was wollte er? Als hätte er meine Gedanken lesen können, öffnete er seinen Mund und stellte sich vor. »Hey! Du bist James richtig? Ich bin Julius. Ich hab gesehen was Leon und die Anderen gemacht haben, aber die darfst du einfach nicht beachten. Das sind alles nur Idioten.«, sagte er freundlich und hielt mir seine Hand entgegen. »Hi. Ja, dass das Idioten sind hab ich mitbekommen.«, gab ich grinsend zurück und schüttelte seine Hand. Gemeinsam liefen wir zum Hausmeister, welcher uns eine Leiter gab. Wir brachten sie zum Basketballfeld und dank dieser und Julius' Hilfe konnte ich meinen Rucksack wieder aus dem Korb befreien. Ohne es zu ahnen, war dieses Erlebnis der Beginn einer besten Freundschaft.

                                    Ende.

Hey du! Mit dieser Geschichte will ich dir zeigen, dass du toll bist wie du bist und du dich niemals unterkriegen lassen sollst! Pfeif auf dumme Kommentare und egal wie scheiße die meisten Leute sind, es gibt immer jemanden der zu dir hält und sich gemeinsam mit dir gegen die dummen Kommentare stellt! Danke für's Lesen!  xoxo, L.

~by @hesminelarry

Adventskalender 2020Where stories live. Discover now