1: Zufälle

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Es war ein unruhiger und hektischer Arbeitstag in meinem Zweitjob. Ich arbeitete ab und zu bei Starbucks, weil ich sonst so viel Zeit habe. Als Journalistin für TV und Zeitung, waren es keine täglichen Stunden, sondern verschiedene Aufträge für die ich dann bezahlt wurde. Mein Versuch war es mich weit nach oben zu arbeiten, um spannendere Aufträge zu bekommen. Bei Starbucks konnte ich dann was nebenbei verdienen und bekomme keine Langeweile. Während meine Kollegen fleißig die Bestellungen bearbeiteten, wischte ich die freien Tische ab. Da ich schon seit vier Stunden da war, beschloss ich endlich eine Pause zu machen. Im Mitarbeiterraum, der sehr winzig war und nicht einmal einen Sitzplatz hatte, hatte ich meine Schürze und die Cap weggelegt und hatte mich mit einem Kaffee und einem Plätzchen nach vorne gesetzt. Das Plätzchen brach ich immer in kleine Stücke und mit dem Kaffee wollte ich noch warten, da er noch sehr heiß war. In meinem Handy ging ich die neuesten Nachrichten durch und schaute mir auf Instagram ein paar Bilder an. Als der Kaffee endlich eine angenehme Temperatur hatte, nahm ich einen großen Schluck und genoss ihn. Da es sonnig und warm war, wollte ich noch ein paar Minuten nach draußen. Als ich gerade nach der Türklinke greifen wollte, ging sie auf und eine Horde an Menschen strömten hinein. Jemand rempelte mich an und der Kaffee verteilte sich auf meinem Shirt und der Becher fiel zu Boden. Ich stand da und schaute vom Shirt auf den Boden und sah die Sauerei. Vom Tisch neben mir griff ich ein Paar Servietten und tupfte mein Shirt ab. Den Becher hob ich auf und drückte ein Paar der Tücher auf die Pfütze am Boden. Plötzlich streckte mir jemand einen Lappen ins Gesicht und legte einen zweiten auf die Pfütze. Mein Blick wandte sich nach oben und ich schaute in blaue Augen und ein freundliches Lächeln.
"Für die Aufruhe bin ich wohl ein wenig verantwortlich.", sagte er, "Das tut mir leid.". Da realisierte ich wer vor mir hockte. Es war kein geringerer als Sebastian Stan.
"Danke. Ist schon ok.", ich merkte wie mir vor Scham die Röte ins Gesicht stieg. Er stand auf und verließ den Laden. Die Lappen hob ich auf und brachte sie in die Wäschebox hinten neben der Küche. Im Waschbecken der Mitarbeitertoilette versuchte ich die schlimmsten Flecken aus meinem Shirt auszuwaschen und trocknete es unter dem Gebläse zum Hände trocknen. Meine Kollegin kam herein und sagte, "Mensch war das cool. Sebastian Stan. Hier bei uns. Dann war er auch noch so nett zu dir.", schwärmte sie.
"Ja. Das war wirklich sehr nett.", antwortete ich.
"Wie hat er gerochen?".
"Bitte was?".
"Er hockte direkt vor dir. Du warst so nah. Wonach hat er gerochen?".
"Wie verrückt bist du denn? Meinst du ernsthaft ich hätte darauf geachtet?".
"Ich hätte das.".
"Das ist mir bewusst. Ich habe bloß vorher in Kaffee gebadet. Da kam ich nicht auf die Idee an ihm zu riechen. Ich bin doch kein verrückter Groupie.".
"Das enttäuscht mich jetzt.".
"Dann ist das halt so.", sagte ich und nahm mir meine Schürze und legte sie wieder an. Als ich wieder im Laden war und Kaffee zubereitete klingelte mein Handy. Mein Boss rief an. "Da muss ich rangehen. Ist mein Boss.", sagte ich zu meinem Kollegen und er nahm mir den Becher ab, den ich gerade zubereiten wollte. "Hallo?", ging ich ran. So wie mein Chef halt war redete er ohne Luft zu holen und legte dann zügig auf.
"Jenna?", rief ich meine Kollegin.
"Ja?", kam aus dem Büro. Ich ging zum Büro und sagte, "Ich muss Feierabend machen. Eine Kollegin ist krank geworden und ich soll bei einem wichtigen Interview einspringen. Das ist eine große Chance für mich.".
"Das klingt doch toll. Mit wem ist das Interview?", fragte sie neugierig.
"Ich weiß nicht. Mein Chef sagte ich bekomme die Information vor Ort. Ich muss nach Hause um mich frisch zu machen und das eingesaute Shirt loswerden.", erklärte ich.
"Na dann hopp hopp. Lass dir die Chance nicht entgehen.".
"Ich danke dir. Bis die Tage.", flüchtig huschte ich durch die Tür und verschwand. Zum Glück wohnte ich nicht weit vom Café entfernt. Mein Shirt schmiss ich in den Wäschekorb und suchte mir neue Kleidung aus dem Schrank. Die Wahl fiel auf meine enge schwarze Jeans und eine luftige dunkelrote Bluse. Dazu zog ich meine schwarzen Vans an. Die Haare fielen wellig über meine Schultern und die Strähnen aus dem Gesicht, band ich mir am Hinterkopf zu einem kleinen Knoten. Auf meinem Handy leuchtete eine E-Mail auf mit der Adresse für das Interview. Meine Kollegen die dann im Nebenraum ein paar Sachen regelten, werden dann vor Ort schon warten. In der Garage sprang ich in meinen Chevrolet Camaro und düste zu der Adresse. Es war eines der größten und edelsten Hotels in ganz San Diego. Ich stellte meinen Wagen auf dem Parkplatz ab und ging in die Lobby.
Michael kam direkt auf mich zu, "Schätzchen, da bist du ja. Hier habe ich die Liste mit den Fragen.". Er drückte mir das Klemmbrett in die Hand und ich warf ein Blick auf das Titelblatt. Als ich las, wen ich da interviewen soll stieg mir wieder die Röte ins Gesicht.
"Alles okay, Schätzchen?", fragte Michael. Er ist einer der tollsten Personen aus meinem Team und ich brauchte mir nicht mal Sorgen machen, dass er mir auf die Brüste schaut, da sein Mann sonst eifersüchtig wird.
"Ja. Alles okay. Es ist nur der Interviewpartner. Da gibt es eine peinliche Geschichte.", sagte ich.
"Hast du etwa von der Sahneschnitte geträumt?".
"Was? Nein. Ich erzähle dir das irgendwann mal.", sagte ich und hielt inne, "Moment, wer von den zweien ist für dich denn die Sahneschnitte?".
"Sebastian Stan natürlich.", sagte er und zog eine Augenbraue hoch, "Wobei Anthony würde ich auch nicht wegstoßen.". Mein Lachen steckte ihn an.
"Ich muss dann jetzt rein. Auch wenn ich lieber flüchten würde.", sagte ich, "Jetzt weiß ich auch, warum der Job heute so gut bezahlt ist.". "Viel Spaß.", Michael schenkte mir ein kokettes Grinsen. Ich schüttelte den Kopf und ging in den Flur.

Zufall oder Schicksal? // Sebastian Stan x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt