Jack Healy

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Mich könnt ihr übrigens Erin nennen. Das ist zwar nicht mein richtiger Name, doch Jack hatte mich damals so getauft. Ich glaube ja er wollte damit nur Don ärgern, denn Erin bedeutet Irin und so machte Jack gleich klar, dass ich zu ihm gehöre. Kerle wie er ziehen nunmal meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich hatte ihn mit 15 kennengelernt, bei einer Aktion, die er nur zu gern machte: Gebäude abbrennen. Er war alleine, sah mich auf der Straße und fragte, ob ich Lust auf ein Spiel hätte. Langsam holte er Feuer und Zigaretten aus seiner Tasche und betrat mit mir das baufällige Haus. "100 Meter durch's Feuer, na?" sagte er, wippte auf und ab, wie ein Kind am Weihnachtsmorgen und schenkte mir einen wirren Blick. Ich machte natürlich mit. Jack nahm ein paar Züge von der Zigarette und schnippste sie auf den benzingetränkten Boden. Gleichzeitig griff er nach meiner Hand und wir rannten los, während um uns herum alles blitzschnell Feuer fing. Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Herz jemals zuvor so schnell geschlagen hatte. Zugleich hatte ich aber auch noch nie soviel Spaß, wie in diesem kurzen Moment. Als wir den Flammen entkommen waren, konnte ich mich kaum einkriegen. Ich wollte mehr. Jack nahm mich mit und nun konnte ich ihn mir einmal richtig ansehen. Boots, Lederjacke und lange strähnige Haare. So erinnerte er ein bisschen an Kurt Cobain, nur hatte Jack braune Haare, aber die Augen leuchteten gleich. Wir machten kurz halt, damit er eine Flasche Schnaps und Kippen klauen konnte. Ja, darin versteht er sich auch. Später lernte ich dann Coraline und Don kennen, die ebenfalls nicht abgeneigt von mir waren. Dem Neuankömmling.
Ich erinnere mich nur zu gut an die Nacht, denn von da an veränderte sich mein Leben. Der Abend zog an uns vorbei, während wir auf einem Dach saßen und tranken, erzählten und gelegentlich auf Flaschen schossen. Wie sicher Jack und Don mit den Waffen umgingen, beeindruckte mich wirklich. Als es dann um den weiteren Verlauf der Nacht ging beschlossen wir in eine Bar zu gehen und dort weiter zu feiern. Coraline bemühte sich uns Drinks aus zu geben, indem sie einem notgeilen Kerl Lügen erzählte. Jack stritt sich schon beim herein gehen mit einem 19 Jährigen, der mit seiner Waffe angeben wollte. Es hagelte Schläge und Tritte und schon kam dem Möchtegern kein Wort mehr über die vorlauten Lippen. Don war noch der Vernünftigste und klärte mich über die Gruppe auf. Sie kannten sich schon von Klein auf und Jack hatte ihn bis sie auf die High School gingen gehasst. Und das Don fast mal was mit Coraline hatte, was natürlich gleich von ihren Brüdern unterbunden werden musste. Er zeigte mir zwei große Narben, die sich den Arm lang zogen. "Warum bist du dann nochmal mit ihm befreundet?" fragte ich. "So jemanden wie Jack braucht man immer. Durchgeknallt,  kann schnell aggressiv werden, aber man kann sich einfach auf ihn verlassen!" Damit war doch alles gesagt. Er hatte mich ja auch nicht im Feuer verbrennen lassen, vielleicht gehörte ich schon ab dem Moment ihm.
Die Nacht ging viel zu schnell rum und durch den Schnaps war ich vollkommem benebelt. Das einzige was ich weiß ist, dass ich auf Jack's Couch aufwachte, während ich ihn vom Nebenzimmer schnarchen hörte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 15, 2015 ⏰

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