Kapitel 10

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Point of view Kenma.

Ich half Naomi in mein Zimmer zu kommen, da verlor sie ihr Gleichgewicht. Im nächsten Moment lag sie über mir und stützte sich mit ihren Armen ab. Ich schaute in ihre kraftvollen caramelbraunen Augen und verlor mich in diesen. Einen Moment lang lagen wir einfach so da und keiner rührte sich.

Wenige Minuten später raffte sie sich plötzlich auf und stand von mir auf. ,,Entschuldige." kam es ihrer seits. Ich antwortete: ,,Ach, geht schon." Ich stellte mich ebenso hin und setzte mich danach im Schneidersitz auf mein Bett, nachdem ich das Fenster schloss. Sie zog ihre Schuhe aus, woraufhin sie diese an die Seite stellte. Daraufhin setzte sie sich neben mich. ,,Also was war den jetzt genau los?" fragte ich sie sofort. ,,Naja also" unterbrach sie sich selbst kurz. ,,Ich hatte einen Traum, von meiner Mutter." Da kam schon die erste Träne ihre Wange herunter gelaufen. Ich beugte mich ein wenig vor und wischte Saft mit meinem Daumen ihre Träne weg. Sie sah mich erschrocken, verwundert, aber auch zugleich erleichtert an. Nun kam sie mir entgegen und umarmte mich. Ihren Kopf legte sie wie schon so oft in meine Halsbeuge. Behutsam strich ich ihr über ihren Rücken und versuchte sie ein wenig zu beruhigen. Ihre Tränen und Schlurzen wurden dennoch stärker. Eine Weile verweilten wir so. Sie beruhigte sich und trennte sich von mir. Nun fühlte ich mich ein wenig kalt an, da ihre Körperwärme angenehm war. Sie fing wieder an zu sprechen: ,,Ich hab im Traum meine Mutter gesehen und sie hat mich mit einem Lächeln, das pure Freude ausstrahlte, angelächelt. Daraufhin bin ich aufgewacht und kurz danach hier her gekommen." Ich nickte einmal verständnisvoll. In diesem Moment fiel mir erst auf, dass sie nur eine kurze Hose trug. ,,Willst du eine lange Hose haben? Dir ist sicher kalt." Sagte nun ich. Um zu testen wie kalt sie war legte ich meine Hand auf ihr Knie. Sie war unfassbar kalt! Ohne auf ihre Antwort zu warten stand ich auf und lief auf meinen Kleiderschrank zu. An diesem öffnete ich das Hosenfach und nahm einer meiner Jogginghosen heraus. Es wurde die Hellgraue. Die Hose gab ich Naomi direkt und setzte mich wieder. Sie zögerte, doch ich verstand nicht warum. Als sie mit ihrer Hand eine Bewegung machte, die mir andeutete, ich sollte mich umdrehen, verstand ich auch ihr Problem. Ich drehte mich von ihr weg und betrachtete meine Wand. ,,Du kannst." Sprach sie, damit ich mich wieder umdrehen konnte. Sie ging vor meinen Wandspiegel und zupfte noch ein wenig an der Hose rum. Sie war ihr offensichtlich ein Stück zu lang und zu groß, was aber einen nicht wunderte, da ich auch größer war. Sie setzte sich erneut auf das Bett und gähnte. Ich fragte sie: ,,Willst du schlafen?" ,,Hier?" Stellte sie die Gegenfrage. Schulterzuckend entgegnete ich: ,,Wenn es dich nicht stört, ja." ,,Letztes Mal hab ich dich gefragt, ob es dich stört, wenn wir in einem Bett schlafen, also von daher..." Sagte sie mit einem spaßigen Unterton und lächelte mich an. ,,Jaja, ich weiß. Ich hol dann eben noch Decke und Kissen für dich." Sagte ich dann noch und lächelte auch. ,,Okay." gab sie knapp von sich. Ich verließ mein Zimmer und ging in das Wohnzimmer, aus welchem ich eine Decke und ein Kissen mit nahm. Direkt kam ich zurück und legte ihr die Sachen hin. Das Kissen positionierte Naomi sich oberhalb des Bettes und legte sich auch schon unter die Decke. Ihre Augen schloss sie ebenfalls. Bevor ich mich hinlegte, schaltete ich das Licht aus und ging vorsichtig auf das Bett zu. An der Bettkante tastete ich mich heran und legte mich neben sie. Die Decke zog ich mir über.

,,Danke." kam es leise, von der 16-jährigen. Ich musste lächeln. Ich verstand nicht weshalb sie sich bedankte und fragte nach: ,,Wofür?" ,,Alles." Sagte sie kurz, aber bedeutungsvoll. Ich wiedersprach ihr dennoch: ,,Nein, ich danke dir." Ungläubig fragte sie diesmal nach: ,,mir?" ,,Ja, dir." bestätigte ich. Sie stellte die selbe Frage wie ich: ,,Aber wofür?" ,,Alles." antwortete ich auch gleich.

Ich war kurz davor einzuschlafen, da sprach sie mich an: ,,Kenma?",,Hm?" machte ich, als Bestätigung, dass ich ihr zuhörte. ,,Kann ich mich an dich kuscheln?" Ich war kurz überrascht über diese Frage, doch antwortete nicht, sondern hob meine Decke an der Seite hoch, an der Naomi lag. Sie verstand und rutsche näher an mich, sodass sie ihre Arme um mich legen konnte. Ihren Kopf spürte ich an meiner Brust verweilen. Die Decke ließ ich wieder hinunter und legte meine Arme auch um sie. Sie flüsterte sanft: ,,Gute Nacht." Das zauberte mir wieder ein Lächeln ins Gesicht. ,,Schlaf gut." flüsterte ich ebenso. Ihr Atem wurde gleichmäßiger und ruhiger, was mir zeigte, dass sie scheinbar schlief. Das letzte das ich sagte, bevor ich einschlief, war: ,,Bitte, verlass mich nicht, Nao."

Unfall (Kenma x oc) [Projekt: Haikyuniverse]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt