'Das Leben ist wie ein Buch. Jeden Tag blättert das Schicksal eine Seite um.'

Es beginnt mit einem Kapitel, so, wie es auch mit einem endet. Mit jedem verstreichenden Tag beschreiben wir eine weiße Seite. Wir schreiben unsere Geschichte schwarz auf weiß, lassen uns von Träumen beeinflussen, von Ängsten manipulieren und von Gefühlen leiten. Wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Aber ist es nicht eigentlich andersherum? Reicht uns nicht das Schicksal die Hand, um uns durch unsere Geschichte zu führen? 
Es hilft uns dabei, ein neues Kapitel aufzuschlagen, wenn es Zeit ist, das Alte abzuschließen, selbst wenn wir den Eindruck haben, dass es zu schnell geht. Dass unser Leben an uns vorbeizieht. Dass ein Kapitel in unserer Story aufgeschlagen wird, für das wir noch nicht bereit sind. Was dann? Zurückblättern? Versuchen die Vergangenheit ungeschehen zu machen? Umzuschreiben?
Wir halten an Dingen fest, die uns etwas bedeuten und die wir nicht einfach loslassen können. Wir vergessen zu leben und versinken in Traumwelten. Doch manchmal ist die Zeit gekommen, in der wir abtauchen müssen. Dann greifen wir zu Büchern, die uns dabei helfen, aus unserer Geschichte, in eine Andere zu springen. Sie helfen uns dabei, fremde Kapitel auszuleben, als wären sie unsere Eigenen. So entstehen völlig neue Welten in die wir springen können. Welten, die uns mit ihrer Fantasie zeigen, wie fantasielos unsere Welt ist. Unser Leben. Unsere Geschichte. 
Wenn wir wieder auftauchen, sind wir bereit neue Seiten zu füllen. Seiten voller Inspiration. Das sind die, die nach Jahren die meisten Eselsecken haben, weil sie unsere Rückzugsorte sind. Orte, um weniger gelungene Kapitel unserer Geschichte zu verarbeiten. Um zu lernen, was es heißt, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ein Kapitel, das uns zeigt, dass wir stark genug sind, eine facettenreiche Story zu schreiben und auch in fantasielosen Zeiten, die Schicksalshand zu ergreifen, um aus vielen Kapiteln und unzähligen Seiten ein Buch zu binden.