,,Mimimi, Autisten haben keine Empathie!¡!"
Alr. Wo blieb die Empathie meiner Mitschüler, als ich für meine Eigenarten gemobbt wurde? Wo blieb die Empathie meiner Klassenlehrerin in der Unterstufe, als ich mich aufgrund von Angststörungen nicht in die Kirche getraut habe? Wo blieb die Empathie der Sekretärinnen, die jede Woche mindestens einmal meiner Mutter sagen mussten, sie solle mich von der Schule abholen, und mich dabei so abfällig behandelt haben, dass ich irgendwann selbst davor Angst hatte? Wo bleibt die Empathie von den Leuten, die sich über meine Meltdowns lustig machen? Wo blieb die Empathie bei meiner Sportlehrerin, die meine feinmotorischen Nachteile im Sport ignorierte und mich zwang, bei einer Übung mitzumachen, die ich mir nicht zutraute, sodass ich mir fast was gebrochen hatte? Wo blieb ihre Empathie, als sie mir dann während einer Panikattacke mitteilen musste, dass ich, sollte mich das jetzt abhalten, weiter mitzumachen, leider eine schlechte Note bekommen würde? Wo blieb die Empathie bei meinem Deutschlehrer, der eine ableistische Szene aus seinem Theaterstück vor der Klasse vorlas, in der ein autistisches Mädchen klischeehaft dargestellt und derbe beschimpft wurde?
Wo bleibt die Empathie bei den Eltern, die die Meltdowns ihrer jungen autistischen Kinder ins Internet stellen? Wo bleibt die Empathie bei den Familienmitgliedern, die ihre autistischen Verwandten dämonisieren, ohne Kontext oder so? Wo bleibt die Empathie von den Eltern, die ihre autistischen Kinder aufgrund ihrer Behinderung misshandeln? Wo bleibt die Empathie der Menschen, die andere Autisten aufgrund ihrer Eigenarten tagtäglich mobben?
Fragt euch mal, wem es hier an Empathie mangelnd.
Cheers.