Irgendwie dachte ich, ich wäre darüber hinweg.
Ich dachte, es wäre nicht mehr nötig. Und jetzt werde ich doch wieder zwei Jahre zurück geworfen. Ich habe beinahe geweint, als ich es erkannte.
Ich hätte es merken müssen. Ich wurde doch vorgewarnt. Ich habe Zeichen bekommen und sie nicht verstanden.
Das erste Zeichen war Musik, ich bin zurück gefallen. Ein Album, was mich auch damals in dieser Zeit unterstützt hat.
Das zweite Zeichen war mein Schlaf. Keine Träume, aber wenig Zeit, die reichte.
Das dritte Zeichen war die spontane Euphorie. Die letzte Lateinklausur meines Lebens ist geschrieben.
Das vierte und letzte Zeichen war die Wut. Ich reagierte impulsiv, unbedacht.
Vorhin habe ich gedanklich einen Abschiedsbrief verfasst. Einen Plan geschmiedet, wie ich es tun soll. Es dauerte, bis ich erkannte, was ich da plante. Und dann wollte ich weinen. Wieder beginnen, mich selbst zu verletzen.
Und dann habe ich nachgedacht, mich gefragt, wen es überhaupt interessieren würde, wenn ich tot wäre. Es würde nur die interessieren, die ich liebe, und die, die sich an Skandalen erfreuen. Den Personen, die dafür verantwortlich wären, wäre es komplett egal.
Dann würden sie sich jemand anderen suchen, den sie in die Depression treiben. Jemand, der vielleicht nicht so weit denkt, wie ich es jetzt tue. Jemand, der ebenfalls daran sterben könnte. Und das will ich niemandem wünschen.